"Aktualisierte Saisonperiodisierung" / Sendung vom 14.09.
Hallo Zusammen,
nach längerer Abstinenz im Forum habe ich mal wieder eine Frage zur Sendung vom 14. September, da ich gerade anfange die Saison 2018 zu planen. Diese soll - wie jedes Jahr - natürlich primär eins werden: schneller
Ich plane hauptsächlich auf der OD und maximal einer MD unterwegs zu sein und finde die von Arne vorgestellte "aktualisierte Periodisierung", also eine Unterteilung in Lauf- und Triathlonsaison sehr interessant, da ich (aufgrund fehlender Winterkilometer) in diesem Jahr aus meiner alten Laufstärke eine Laufschwäche gemacht habe ;-)
Die Fragen die ich (hauptsächlich) habe ist:
Macht es Sinn diese Periodisierung auch auf den kürzeren Distanzen bei einem Trainingsaufwand von etwa 6h/Woche anzuwenden?
Wie viele Wochenkilometer sollten hierbei im Laufen zusammenkommen? Ich habe in der Vergangenheit leider zu Laufverletzungen geneigt und will es daher nicht übertreiben.
Meine Grobplanung würde jetzt so aussehen, dass ich in den nächsten beiden Wochen mit 4 Laufeinheiten und je einer Schwimm- und Radeinheit in die Saison starte.
Dabei würde ich die Fülleinheiten im "normalen" Tempo erstmal bei 40min belassen, um zu sehen, wie mein Körper auf das gesteigerte Laufvolumen reagiert.
In den letzten 8 Wochen bin ich nämlich im Schnitt nur 10km/Woche gelaufen.
Wäre super, wenn ich den ein oder anderen Input zu diesem Plan bekommen würde - 2018 muss ich schließlich nochmal einen raushauen
hast du dir die Sendung ebenfalls angesehen? Mir ist gerade aufgefallen, dass es ansonsten wahrscheinlich schwierig ist, meine Fragen zu verstehen.
In der "Laufsaison" würde das Training (jedenfalls in der Base-Phase) wie folgt aussehen:
Montag: 40min GA1
Dienstag: 4*800m + Schwimmen
Mittwoch: 40min GA1
Donnerstag: 75min GA1
Freitag: 30min GA1
Samstag: Rad
Sonntag: Rad
Das würde ich über 12 Wochen langsam steigern, sodass die 3 kürzeren GA1 Einheiten bei etwa 60min Dauer liegen und der lange Lauf 90min dauert.
Die Diskussion, ob man sich bei so wenig Training im Wochenschnitt überhaupt Gedanken über eine Periodisierung machen braucht, kommt ja immer wieder auf. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich - alleine aus mentalen Gründen - einen Leitfaden brauche, an dem ich mich während des Jahres entlangarbeiten kann.
Ansonsten artet das ganze bei mir sehr in ein "mal dies, mal das"-Training aus.
Außerdem will ich die wenige Zeit die ich zum trainieren habe natürlich bestmöglich nutzen.
das klingt doch ganz vernünftig, wie Du das für Dich umzusetzen gedenkst. Versuch’s einfach mal und schau, wie es sich entwickelt.
Wegen Deiner recht geringen Umfänge würde ich an Deiner Stelle in der Hauptsaison über abwechselnde Trainingsblöcke nachdenken, um die Trainingsreize im Laufen und Radfahren etwas zu verdichten:
Radblock: Freitag, Samstag, Sonntag
Lauf-Schwimmblock: Montag bis einschl. Donnerstag
Wo immer es geht, schiebst Du einen weiteren Radblock ein, also an günstig liegenden Feiertagen (Donnerstag bis Montag an Ostern), oder falls Du aus anderen Gründen etwas mehr Zeit hast. Ist das Wetter schlecht, machst Du einen Lauf-Schwimmblock.
Durch die sich akkumulierende Müdigkeit kannst Du auch mit geringeren Umfängen gute Trainingsreize setzen.
Selbstverständlich solltest Du nicht irgendwelches verrücktes Zeug machen, nur weil es, wie dieses Jahr, mal 6 Wochen durchschifft!
besten Dank für die ausführliche Antwort
Dann werde ich das 2018 wohl mal auf diese Weise angehen und recht schnell merken, ob der Laufumfang zu hoch ist.
Die von dir vorgeschlagenen Radblöcke sind eine gute Idee. Zusätzlich liebäugle ich mich einem Trainingslager ;-)
bis ich die Sendung gesehen habe war ich der Überzeugung, jetzt mal zwei drei Monate zweimal die Woche gezielt Kraft zu trainieren (freie Gewichte, Geräte). Du schiebst sowas ja ziemlich beiseite. Da ich selbst nicht so der Fan davon lasse ich mich offenbar leicht überreden, das auch zu tun.
Siehst du ergänzendes Krafttraining (und Rumpfstabi) generell als weniger wichtig an, nach dem Motto "schnell laufen kommt vom laufen" etc. - oder wie und wo und in welchem Ausmaß hätte in deinem Plan Kraft und Rumpfstabi Platz...?
Zur Info: ich trainiere so 8-10h die Woche.
Bei 8-10 Stunden würde ich mich auf die drei Kerndisziplinen beschränken und begleitend ab und zu vor der Glotze etwas Rumpfstabi machen. Und zwar nur die zwei wichtigsten Übungen für den Bauch und den unteren Rücken. Dauer 10 Minuten.
Etwas anderes wäre es, wenn Du irgendwo ein erkennbares Kraftdefizit hast. Dann solltest Du an diesem Defizit arbeiten.
Allgemein würde ich es so sehen: Je kürzer Deine Wettkampfdistanz, desto eher würde ich ein Krafttraining in den Trainingsplan integrieren. Je länger die Wettkampfdistanz, desto eher würde ich darauf verzichten. Denn bei den längeren Wettkampfdistanzen hat man bereits alle Hände voll zu tun, die nötige Ausdauer über drei Disziplinen aufzubauen. Dazu will man vielleicht noch etwas am Tempo arbeiten. Da bleibt kaum noch Luft fürs Krafttraining.
Ein Kompromiss könnte darin bestehen, dass Du auf einer Trainingsrolle solche Programme 1x pro Woche fährst, bei dem harte, kurze Intervalle (10-60s) eine Rolle spielen. Gesamtdauer typischerweise 45 Minuten. Dieses Kraftausdauertraining kann evtl. bereits ausreichen für Deine Zwecke.