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Alt 07.05.2024, 23:55   #9401
qbz
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Zitat:
Zitat von Siebenschwein Beitrag anzeigen
Nach diesem Massstab würdest Du jedem Land, das sich verteidigen muss, rechte Politik unterstellen. Nimm doch die traditionellen linken Idolstaaten Kuba, Vietnam, Nicaragua. Die hatten gewiss höhere Verteidigungsausgaben als für das soziale Wohlergehen nötig als sie gegen die USA oder ihre Stellvertreter kämpften. Haben die rechte Politik betrieben? Das erscheint mir etwas arg weit hergeholt.
Ich habe eigentlich ziemlich deutlich von einer privatkapitalistischen Wirtschaftsform geschrieben, wo eben die Aktionäre von Rüstungsfirmen und die Banken mit Krediten die Hauptrofiteure einer Rüstungsausweitung sind.

Bekanntlich stellte sich das in zentralistischen Planwirtschaft der UDSSR ganz anders dar (wurde im Rüstungswettlauf durch den Westen volkswirtschaftlich überfordert) und erst recht anders und sehr differenziert bei den antikolonialistischen Befreiungskriegen wie in Vietnam (die ohne Flugzeuge und weitrechender Artillerie nur mit Kalaschnikows, Nandgranaten und Mörser gegen die USA-Armee kämpfte) mit Waffen-Unterstützung der UDSSR oder den Revolutionen in Kuba oder Nicaraguas. Da jetzt die politische Kategorie rechts-links analog zu verwenden, ergibt für mich keinen Sinn oder Erkenntniswert.

Hingegen vollzog z.B. die SPD im Kaiserreich mit der Bewilligung der Kriegskredite für den 1. Weltkrieg einen Schwenk ins rechte, bürgerliche Lager und die SPD-Kriegsgegner (wie Liebknecht, Luxemburg) trennten sich von der Partei nach links und gründeten die USPD.

Geändert von qbz (08.05.2024 um 00:03 Uhr).
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Alt 08.05.2024, 06:51   #9402
qbz
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Zitat:
Zitat von Siebenschwein Beitrag anzeigen
Du verwechselst hier die zwei Dinge "Kriegsbeteiligung" und "Neutralität" - das sei Dir als geborenem Schweizer nachgesehen. Kriegsbeteililgung als Partei ist völkerrechtlich klar definiert. Dazu müsste man direkt in die Kämpfe eingreifen.
Danke für Deine Nachsicht. . Eben: Kriegsbeteiligung als Partei, d.h. das Völkerrecht beschäftigt sich mit der Frage, wann ein Staat bei welcher Kriegsbeteiligung zur Kriegspartei wird, und die Mehrheit ist der Auffassung, spätestens bei einer unmittelbaren Beteiligung am Krieg mit Soldaten oder koordinierenden Stäben, hingegen nicht bei einer mittelbaren Kriegsbeteiligung inform der Erbringung von militärischen und finanziellen Unterstützungsleistungen (Mehrheitsmeinung). Ich sprach nicht davon, DE wäre Kriegspartei im völkerrechtlichen Sinne, sondern listete konkret auf, mit welchen militärischen und finanziellen Unterstützungsleistungen sich DE am Krieg der Ukraine beteiligt, eben die deutsche Kriegsbeteiligung. (ohne damit zur Kriegspartei zu werden nach Ansicht der Bundesregierung.) . Die Bundeswehr liefert ihre Waffen ja nicht als Übungsgerät in die Ukraine, sondern für den dortigen Krieg. Dazu meint übrigens der wissenschaftliche Dienst des Bundestages: Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen.

Ich verwende in Diskussionen wie hier die plausible Alltagssprache und keine einschlägigen juristischen Definitionen, die in mehrseitigen Abhandlungen und Büchern mit Mehrheits- und Minderheitsmeinung sowie mit Grauzonen differenziert diskutiert werden. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat sich 2mal mit dem Thema "Kriegspartei" beschäftigt.

Zitat:
Zitat von Siebenschwein Beitrag anzeigen
OK, hier müssen wir mal die Begrifflichkeiten klären. Militarisierung ist für mich eine gesellschaftliche Entwicklung, die das Militärische in alle Ebenen der Gesellschaft trägt. Es ist nicht das gleiche wir Aufrüstung.
Klar kann man über den Grad unterschiedlicher Meinung sein und ab wann die nachweisliche Entwicklung die Begriffsverwendung rechtfertigt. Ich habe auf jeden Fall noch nie einen deutschen Kanzler so oft mit und in Panzern und mit anderen Waffen auf Fotos posieren sehen. Ich möchte jetzt meine Liste nicht wiederholen, aber möchte dazu ergänzend nur auf die zeitweilig beherrschende thematische Präsenz der deutschen Waffentiere in den Medien incl. deren konkreter Einsatzverfolgung mit Videos sowie die X-Talkshows und Interviews mit Militärs zu diesen Themen verweisen. Ergänzend zu meiner Liste auch der Beschluss der CDU auf dem Parteitag zur schrittweisen Wiedereinführung der Wehrpflicht.

Zitat:
Zitat von Siebenschwein Beitrag anzeigen
Wir haben dreissig Jahre komfortabel in unserem Pazifismus gelebt - ich schliesse mich da mit ein. Leider funktioniert dieser Pazifismus nur, solange wir nicht bedroht werden.
Das sehe ich historisch anders. Die Büchse der Pandora für Kriege in Europa wurde in der Nachkriegsgeschichte mit den Jugoslawienkriegen wieder geöffnet, wo DE Kriegspartei war. Ebenfalls war DE Kriegspartei im Afghanistankrieg, was im Desaster geendet hat.

Geändert von qbz (08.05.2024 um 09:08 Uhr).
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Alt 08.05.2024, 07:56   #9403
keko#
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Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
....
Na okay, der Steuerzahler bezahlt dann halt die Differenz zwischen den Neuanschaffungen und dem Verkauf der alten Waffen. ....
Ganz blind und uneigennützig rannten unsere Vorfahren den Versprechen der Nazis nicht hinterher: Es ging um neuen Lebensraum im Osten, um eine Anstellung und somit Arbeit und Lebensunterhalt für die Familie, um die Wohnung der jüdischen Nachbarn. Das waren handfeste Gründe.
Ich denke, man unterschätzt die Gefahr des Rechtsextemismus, wenn man ihn auf das profitierende Führungspersonal reduziert. "Der Ausländer nimmt mir meinen Job weg und die Wohnung dazu."
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2024, 08:33   #9404
qbz
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Ganz blind und uneigennützig rannten unsere Vorfahren den Versprechen der Nazis nicht hinterher: Es ging um neuen Lebensraum im Osten, um eine Anstellung und somit Arbeit und Lebensunterhalt für die Familie, um die Wohnung der jüdischen Nachbarn. Das waren handfeste Gründe.
Ich denke, man unterschätzt die Gefahr des Rechtsextemismus, wenn man ihn auf das profitierende Führungspersonal reduziert. "Der Ausländer nimmt mir meinen Job weg und die Wohnung dazu."
Hauptsächlich die Weltwirtschaftskrise verschaffte den Nazis die Massenbasis für die Machtergreifung, anschliessend sicherte die staatliche Verfolgung und der Terror gegen alle anderen politischen Kräfte die Macht. Bei den letzten freien Wahlen 1932 bekam die NSDAP 33 %, und dann 1933 bei der Wahl, die schon unter der parallelen Verfolgung gegen andere Parteien nach der Machtergreifung stattfand, erhielten sie glaube ich ca. 43 % , aber keine absolute Stimmenmehrheit.

Die IG-Metall hat hier übrigens mal sehr informativ, konkret und realistisch auf Grundlage der AFD-Programme zusammengestellt, was der Arbeitnehmer zu erwarten hätte, wenn DE die Forderungen der AFD gesetzlich umsetzen würde.

Geändert von qbz (08.05.2024 um 08:44 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2024, 08:42   #9405
keko#
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.493
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Hauptsächlich die Weltwirtschaftskrise verschaffte den Nazis die Massenbasis für die Machtergreifung, anschliessend sicherte die staatliche Verfolgung und der Terror gegen alle anderen politischen Kräfte die Macht. Ohne den Terror und die Verfolgung hätten sie vermutlich bei den nächsten Wahlen keine Regierungsbasis mehr erhalten. Damit will ich jetzt die X-Millionen von begeisterten Anhängern jetzt nicht gering erscheinen lassen, bei den letzten freien Wahlen 1932 33 %, und dann 1933 bei der Wahl, die schon unter der parallelen Verfolgung gegen andere Parteien nach der Machtergreifung stattfand, erhielten sie glaube ich ca. 43 % .
Autoritäre System überleben langfristig nur mit Druck und Einschränkungen.
Wie ich bereits erwähnte: ein Führer erzählte uns im Herbst auf dem Obersalzberg, dass lange Zeit tausende Menschen freiwillig hinauf strömten, um ihren Führer zu sehen. Die Masse sei nur noch zu bewältgen gewesen, indem man Sperren aufbaute. Der Führer wanderte täglich mit ranghohen Nazis umher. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Nazis dort oben auf dem Berg zu attackieren, gar mit Flugzeugen.
Nichts passierte!
Irgendwann ist die Macht zu groß und dann ist es zu spät.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2024, 08:50   #9406
Mo77
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Registriert seit: 24.01.2012
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 2.019
Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Nein 42 statt über 41°C
Beim Kühlen eines AKW kann 1 Grad Celsius Unterschied einigen Leuten Schweißperlen auf die Stirn zaubern.

Wo wir zufällig beim Thema AKW sind und Ideologie, Rationalität, Fakten etc:
Der Entschluss die AKW abzuschalten und Kohle und Gas Keaftwerke hochzufahren hat im Jahr 2023 statistisch knapp 2000 Menschen das Leben gekostet.
Im Jahr 23 wurden ca 26 Mrd Kilowattstunde Atomstrom duch Gas/Kohle ersetzt.
Die Mortalität bei der Erzeugung ist bei fossilen Energieträgern ca 76 Tote pro Terrawattstunde höher als bei AKW oder Solarstrom.
Vom Co2 wollen wir gar nicht reden...
Ist das faktenbasierte, wissenschaftsorientierte Politik?
Der hundsgewöhnliche Bürger nimmt das dann evtl. als ideologiegeleitete Entscheidung wahr.
Daher echt gut, dass die Prüfung eines Weiterbetriebs der AKW vollkommen Transparent gelaufen ist. Minister Habek auch die gaaaaanze Wahrheit sagt und ihm auch keiner der AKW Betreiber widerspricht.
Wenn dann solche Entscheidungen nicht nur Menschenleben kosten sondern auch bisschen was kosten dann kommt freude auf.
Echt verwunderlich, dass dann nicht alle so grüne Faktenbasierte Politik lieben.
Aber die sind ja doof und alles Nazis - denn die (grüne) Partei hat immer recht.
__________________
Mo77 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2024, 09:09   #9407
Siebenschwein
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.06.2019
Ort: Zürič
Beiträge: 2.002
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
...

Das sehe ich historisch anders. Die Büchse der Pandora für Kriege in Europa wurde in der Nachkriegsgeschichte mit den Jugoslawienkriegen wieder geöffnet, wo DE Kriegspartei war. Ebenfalls war DE Kriegspartei im Afghanistankrieg, was im Desaster geendet hat.
Hab heute mehr zu tun, daher nur kurz zum letzten Absatz: Ich weiss nicht, warum Du die Vorgeschichte dieser Konflikte nicht betrachtest. Niemand hat sich darum gerissen, in ex-Jugoslawien oder Afghanistan einzugreifen. Wir haben das nicht losgetreten, es ging immer um das Stoppen der bestehenden Gewalt. Wenn Dein Nachbar seine Frau schlägt, holst Du dann die Polizei, die dann eventuell den Taser einsetzt, oder einen Pfarrer, damit er mit dem Mann redet?
Du erinnerst Dich hoffentlich auch an die Diskussionen damals, ob D nach den Erfahrungen des WKII überhaupt Soldaten ins Ausland schicken sollte. Ich glaube, dass man damals sehr verantwortungsbewusst gehandelt hat, nach intensiver Debatte.
Das Entscheidende für mich ist, dass man im Gegensatz zu WKI und WKII nicht "geil, endlich geht´s los" ruft und stolz einmarschiert sondern mit Bauchschmerzen herangeht und vorher alles versucht, die Eskalation zu verhindern.
__________________
Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Siebenschwein ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2024, 09:20   #9408
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.987
Zitat:
Zitat von Mo77 Beitrag anzeigen
Wo wir zufällig beim Thema AKW sind und Ideologie, Rationalität, Fakten etc:

Der Entschluss die AKW abzuschalten und Kohle und Gas Keaftwerke hochzufahren hat im Jahr 2023 statistisch knapp 2000 Menschen das Leben gekostet. […] Ist das faktenbasierte, wissenschaftsorientierte Politik?
Ein origineller Gedanke!

Das hier: "Im Jahr 23 wurden ca 26 Mrd Kilowattstunde Atomstrom duch Gas/Kohle ersetzt." stimmt allerdings nicht.

1. Die Strommenge, die in den abgeschalteten Atomkraftwerken produziert worden war, wurde durch den Zuwachs an Erneuerbaren mehr als kompensiert.

2. Strom aus Kohle und Gas wurde 2023 ebenfalls reduziert, da wir billigen Strom aus dem europäischen Verbundnetz gekauft haben. Der war so billig, dass sich der fossile Strom, den wir selbst durchaus hätten produzieren können, nicht rentiert hat.

3. Last not least hat Deutschland einfach weniger Strom verbraucht, weil die Konjunktur etwas lahmt.

Viele Grüße!
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
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