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Klimawandel: Und alle schauen zu dabei - Seite 1094 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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05.12.2022, 21:50
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#8745
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Szenekenner
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Vulkaneifel2Wetterau
Beiträge: 3.383
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Gegenfrage: welche Bedeutung haben noch Wahlen, wenn die Gewählten sich nicht darum kümmern, was die Wähler aktuell beschäftigt, sondern um Themen, die sie für wichtiger erachten? Warum sollte ich überhaupt zur Wahl gehen, wenn ich nicht erwarte, daß meine Anliegen Gehör finden?
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Würdest du den Amazonas abholzen weil das schnelle Profite bringt und einige besonders laut JAAA schreien weil sie die Kohle natürlich dringend mitnehmen wollen. Oder würdest du langfristig die Lebensgrundlagen sichern und etwas weniger Umsatz/Gewinn akzeptieren, der dafür aber nachhaltig, auch wenn da nicht ganz so laut gebrüllt wird?
Ersetze Amazonas durch Energiethematik in D.
Ich sehe es als die Aufgabe verantwortungsvoller Politik an, langfristig tragfähige ganzheitliche Lösungen zu entwickeln und für diese überzeugend zu werben. Ein "weiter so fossil" fällt für mich nicht darunter, auch wenn das kurzfristig ein paar Cent billiger sein könnte, langfristig wird es sehr viel teurer. Populistischen Schreihälsen ist das natürlich egal, sie wollen jetzt gewählt werden und Nachhaltigkeit etc. ist sowieso nicht so ihr Ding.
Zum Glück haben wir in D keine direkten Volksabstimmungen zu Einzelthemen.
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Grüße
Tri-K
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05.12.2022, 21:54
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#8746
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Szenekenner
Registriert seit: 24.06.2019
Ort: Zürič
Beiträge: 1.285
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Zitat:
Zitat von tridinski
…
Ein maßgebliches Problem bei der ganzen Sache ist in meinen Augen, dass zu viele Zauderer sagen "das geht nicht" und die deutsche Vollkaskomentalität das dann gerne glauben will. Machen wir lieber mal nix, wir können ja sowieso nichts bewirken wenn die Chinesen/Amerikaner/Inder/usw nicht mitmachen. So wirds leider nur immer schlimmer.
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Ja, im Prinzip hast Du Recht. Nur leben wir halt und zum Glück in einer Demokratie, da dauern Entscheidungen eben naturgemäss etwas länger. Dafür kann man wenigstens die gröbsten Fehler noch im Prozess korrigieren.
Ich hoffe, wir sehen trotzdem in den nächsten Jahren einen rasanten Ausbau der Erneuerbaren, trotz aller Widerstände der Nimby-Fraktion. Die Chancen sind definitiv grösser als die Risiken, wenn wir nichts tun. Richtig ist aber auch: das wird sehr teuer. Die Investitionen sind bei Erneuerbaren sehr hoch, die Betriebskosten niedrig. Leider haben wir die Zeit der niedrigen Zinsen verschlafen. Jetzt steigen die Kapitalkosten dramatisch- und damit auch die Strompreise für Neuanlagen. Zum Glück sind die Kosten der fossilen Energieträger ebenfalls durch die Decke gegangen. Damit sind die Erneuerbaren weiter konkurrenzfähig.
Die EU muss jetzt nur noch eine CO2-Umlage für Importe einführen, damit die Industrie in der EU nicht benachteiligt ist. Damit stärken wir auch die Nutzung Erneuerbarer in den Exportstaaten und verhindern, dass alle energieintensiven Produkte in „dreckige“ Länder abwandern.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
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05.12.2022, 21:58
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#8747
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Szenekenner
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Vulkaneifel2Wetterau
Beiträge: 3.383
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Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Die EU muss jetzt nur noch eine CO2-Umlage für Importe einführen, damit die Industrie in der EU nicht benachteiligt ist. Damit stärken wir auch die Nutzung Erneuerbarer in den Exportstaaten und verhindern, dass alle energieintensiven Produkte in „dreckige“ Länder abwandern.
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sehr guter Punkt 
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Grüße
Tri-K
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05.12.2022, 22:37
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#8748
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triathlon-szene.de Autor
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 36.999
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Zitat:
Zitat von tridinski
"Sauteuer" ist ein Ammenmärchen dass seitens der Öl/Kohle/Gas-Oligopolisten natürlich sehr gerne immer wieder erzählt wird.
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Naja, langsam. Wir haben hier in Deutschelande die höchsten Kosten fürn Strompreis europaweit. 10ct überm Durchschnitt (wobei, glaub ich, nur Deutschland und Dänemark überhaupt überm Durchschnitt liegen).
Mag sein, dass das zu ändern wäre, wenn die Finanzierung nicht so idiotisch wäre, aber egal, wie man genau 'sauteuer' definiert, brauchts keine Lobby, uns hohe Preise einzureden.
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Licht ist schneller als Schall.
Daher erscheinen einem manche Leute zunächst wie helle Köpfe, doch nur, bis sie zu reden anfangen.
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05.12.2022, 23:15
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#8749
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Szenekenner
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Vulkaneifel2Wetterau
Beiträge: 3.383
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Zitat:
Zitat von sybenwurz
Naja, langsam. Wir haben hier in Deutschelande die höchsten Kosten fürn Strompreis europaweit. 10ct überm Durchschnitt (wobei, glaub ich, nur Deutschland und Dänemark überhaupt überm Durchschnitt liegen).
Mag sein, dass das zu ändern wäre, wenn die Finanzierung nicht so idiotisch wäre, aber egal, wie man genau 'sauteuer' definiert, brauchts keine Lobby, uns hohe Preise einzureden.
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dass es aktuell teuer ist stimmt in jedem Fall.
Klugschnacker vertrat die Ansicht, dass es dies auch zukünftig bleiben werde, egal ob fossil oder erneuerbar.
ich sagte hingegen, dass wir durch massivem Ausbau der erneuerbaren preislich runterkommen werden, obwohl die Fossil-Lobby uns weismachen will dass es dann noch teurer ("sauteuer") werde. Das bezeichne ich als Ammenmärchen.
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Grüße
Tri-K
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06.12.2022, 07:46
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#8750
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Szenekenner
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 15.837
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Zitat:
Zitat von tridinski
Ein maßgebliches Problem bei der ganzen Sache ist in meinen Augen, dass zu viele Zauderer sagen "das geht nicht" und die deutsche Vollkaskomentalität das dann gerne glauben will. Machen wir lieber mal nix, wir können ja sowieso nichts bewirken wenn die Chinesen/Amerikaner/Inder/usw nicht mitmachen. So wirds leider nur immer schlimmer.
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Ich war vor Monaten noch optimistischer. Ein Problem der grünen Klimapoltitik ist es ja, dass man immer davon ausging, dass man das nötige Geld für den Umbau hat. Nun kommen Firmen in finanzielle Schwierigkeiten. Wie kannst du da hoffen, dass sie das nötige Geld in den Umbau investieren? Wie sollen sie das machen? Du sagst ja selbst, dass dies erst mal teuer wird. Und dem Staat wird es früher oder später ebenso gehen. Warum also sollten Firmen nicht dahin gehen, wo Energie billiger ist? Meines Wissens sind Firmen keine Wohltäter und Klimaschützer, sondern ihre Hauptaufgabe ist es (berichtigterweise), Gewinne zu erwirtschaften. Aus meiner Sicht sind das harte Fakten und hat überhaupt nichts mit Mentalität zu tun. Du machst es dir zu einfach mit dem Hinweis auf letzteres.
Geändert von keko# (06.12.2022 um 07:53 Uhr).
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06.12.2022, 08:21
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#8751
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Arne Dyck triathlon-szene Coach
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 21.405
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Zitat:
Zitat von tridinski
Je schneller wir den Ausbau angehen, desto früher profitieren wir davon. Verfügbarkeit? Das mittelfristige Potential der erneuerbaren ist fast unendlich, […] Wie viele Solarmodule können die Chinesen liefern? Wenns nicht reicht bauen wir in D halt selber welche. Altmaier ist zum Glück weg.
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Wenn das so einfach und gleichzeitig billig ist: Warum liegt dann bei uns der Anteil erneuerbarer und klimaneutraler Energieträger nur bei rund 5%?
Das Problem sind nach meinem Kenntnisstand nicht die Verfügbarkeit der Solarmodule, sondern die Speicherkapazitäten. Im Winter haben wir nur ein Achtel der Sonnenenergie wie im Sommer. Also müssen wir elektrische Energie speichern. Das können wir auf absehbare Zeit nicht. Wir sprechen hier bekanntlich von riesigen Mengen: Allein die chemische Industrie in Deutschland wird, wenn sie von fossilen auf erneuerbare Energieträger umsteigt, so viel Strom benötigen wie heute ganz Deutschland!
Billig sind erneuerbare Energien dann, wenn sie nicht grundlastfähig sind, also nur die Spitzen des Strombedarfs abdecken müssen. Die Grundlast wird von fossilen Energieträgern gestemmt. Sobald Wind und Solar grundlastfähig sein müssen, wird der Strom teuer: Einmal aufgrund der voraussichtlich sehr aufwändigen Speichertechnologien, zum anderen aufgrund des viel zu knappen Angebots an solchem Strom. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem und treibt den Preis nach oben.
Ich folge Dir gerne in Deiner Argumentation, dass wir diese technischen Probleme irgendwann gelöst haben werden. Aber eben nicht in 22 Jahren. Diese Frist ist die Grundlage für unsere gegenwärtigen Klimaszenarien. Ich meine, wir werden das nicht schaffen und sollten den Menschen diesbezüglich reinen Wein einschenken.
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06.12.2022, 08:25
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#8752
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Szenekenner
Registriert seit: 05.01.2015
Beiträge: 9.633
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker
wir ...sollten den Menschen diesbezüglich reinen Wein einschenken.
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Fangen wir mit der Küste an.
Wer nimmt die zukünftigen Obdachlosen von den Inseln, Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Cuxhaven, etc auf?
In der Uckermark ist relativ viel Platz.
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