Es hat aber schon eine andere Qualität, wenn der homosexuelle oder geschiedene Kindergärtner nicht im katholischen Kindergarten arbeiten darf oder jemand die rituelle Schlachtung eines Lehrers mit der Beleidigung seiner Religion oder die Tötung von Fremden rein mit der religiös ideologischen Abneigung gegen deren Lebensstil begründet.
Auf jeden Fall! Da bin ich ganz bei Dir. Das sind unterschiedliche Ausprägungen.
Identität und Integration in der Gesellschaft, sich also akzeptiert, integriert und wert geschätzt fühlen ist ein mindestens genauso wichtiger Faktor. Ist dieser Faktor fühlbar nicht vorhanden, kann viel Frust entstehen, ein guter Nährboden.
Noch viel wichtiger ist es, überhaupt sich integrieren zu wollen. Eine Kultur, die sich der Umgebung gegenüber als überlegen fühlt und nicht bereit ist, die eigenen Werte in Frage zu stellen, um sich anzupassen, die in weiten Bereichen keine Mischung mit den Einheimischen akzeptiert, wird man nicht durch noch so viel Wertschätzung allein integrieren. Frust wegen mangelnder Akzeptanz ist m.M.n. der geringste Anteil an der Motivation dieser Irren.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Auf jeden Fall! Da bin ich ganz bei Dir. Das sind unterschiedliche Ausprägungen.
Nein, da kann ich keinen nur graduellen Unterschied erkennen, es ist ein qualitativ komplett anderer Umgang mit dem Andersartigen, Fremden, der sich nicht mit Ablehnung oder sozialer Ächtung zufrieden gibt, sondern die völlige Vernichtung, öffentlich zelebrierten Mord zum Ziel hat. Die erstere Haltung mag problematisch sein, lässt aber noch Spielraum zum nebeneinander leben, für gegenseitige Toleranz, die zweite ist maximal menschenfeindlich und schließt jeden Kompromiss aus.
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Nein, da kann ich keinen nur graduellen Unterschied erkennen, es ist ein qualitativ komplett anderer Umgang mit dem Andersartigen...
Mir scheint, du vergleichst hier das durch Aufklärung, Demokratie und Humanismus gemäßigte Christentum mit dem radikalen und politischen Islam. Das ist in meinen Augen nicht ganz fair.
Noch viel wichtiger ist es, überhaupt sich integrieren zu wollen. Eine Kultur, die sich der Umgebung gegenüber als überlegen fühlt und nicht bereit ist, die eigenen Werte in Frage zu stellen, um sich anzupassen, die in weiten Bereichen keine Mischung mit den Einheimischen akzeptiert, wird man nicht durch noch so viel Wertschätzung allein integrieren. ...
Eine interessante Aussage. Irgendwie kommt mir das bekannt vor.
Muss ich 'mal suchen. Moment *raschel* Hier! Ich hab's:
"Integration ist eine Leistung dessen, der sich integriert. Jemanden, der nichts tut, muss ich auch nicht anerkennen. Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. Das gilt für 70 Prozent der türkischen und 90 Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin."
(Thilo Sarrazin im Jahr 2009)
Sarrazin ist es übrigens auch, der seine Kultur als überlegen betrachtet, nicht bereit ist die eigenen "Werte" in Frage zu stellen (eher klagt er ggf. vor Geircht) und er akzeptiert in weiten Bereichen keine Mischung mit den Einheimischen:
Nochmals Thilo Sarrazin (im Jahr 2010): "Wenn wir den Zuzug nicht steuern, lassen wir letztlich eine Veränderung unser Kultur, unserer Zivilisation und unseres Volkscharakters in eine Richtung zu, die wir gar nicht wünschen."
"Ich möchte, dass auch meine Urenkel in 100 Jahren noch in Deutschland leben können, wenn sie dies wollen. Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist, dass dort über weite Strecken türkisch und arabisch gesprochen wird, die Frauen ein Kopftuch tragen und der Tagesrhythmus vom Ruf der Muezzine bestimmt werden."
"Das Transfersystem setzt auf deren Fruchtbarkeit hohe Prämien aus und zieht so die migrantische Unterschicht von morgen heran.
...
Denn ganz gleich, wie die Intelligenz zustande kommt: Bei höherer relativer Fruchtbarkeit der weniger Intelligenten sinkt die durchschnittliche Intelligenz der Grundgesamtheit."
Mir scheint, du vergleichst hier das durch Aufklärung, Demokratie und Humanismus gemäßigte Christentum mit dem radikalen und politischen Islam. Das ist in meinen Augen nicht ganz fair.
Ich vergleiche die heute in diesem Land gelebten Zustände, denn nur das zählt für die Lösung des Problems. Der Blick in die Geschichte mag interessant sein, und verstehen helfen, wie gewisse Kulturen sich entwickelt haben - aber wir leben hier und jetzt, und es ist der Konflikt der aktuell gelebten Kulturen, die es zu vergleichen gilt.
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Eine interessante Aussage. Irgendwie kommt mir das bekannt vor.
Muss ich 'mal suchen. Moment *raschel* Hier! Ich hab's:
Hättest auch hier im Forum suchen können. Die Ansicht, daß Integration primär eine Bringschuld dessen ist, der dazukommt, habe ich auch schon öfter hier geäußert.
Zitat:
Zitat von Cogi Tatum
Sarrazin ist es übrigens auch, der seine Kultur als überlegen betrachtet, nicht bereit ist die eigenen "Werte" in Frage zu stellen (eher klagt er ggf. vor Gericht) und er akzeptiert in weiten Bereichen keine Mischung mit den Einheimischen:
ich gehe davon aus, daß 90 % der Menschheit selbstverständlich seine eigene Kultur und Werte höher bewertet, als die von anderen, fremden. Das ist doch ein wesentlicher Kern der Identität. Das tun eben sehr viele Muslime auch. Allerdings ist es eben ein großer Unterschied, ob ich "zu Hause" in einer gleichgesinnter Gesellschaft lebe, oder in ein Land ziehe, dessen Mehrheit meine Werte nicht teilt. Da gilt m.M.n. das Hausrecht der Mehrheit: Zusammenleben ist dauerhaft konfliktarm nur möglich, wenn die Zugegzogenen bereit sind, sich dem Normensystem der Mehrheit anzupassen - auch um den Preis der Aufgabe eines Teils ihrer Identität. Das ist gleich, ob ein Araber nach Deutschland kommt, oder ein Deutscher zu den Papuas zieht.
Ansonsten Danke für die ausführlichen Zitate, ich denke darin ist vieles, was in der Diskussion um Zuwanderung eine wichtige Rolle spielt und viele Menschen bewegt, auch über den islamischen Terror hinaus.
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Mal ein Beispiel: Verfolgung der muslimischen Rhohinga und Enteigung des Grundbesitzes und Umwandlung der muslimische Gebiete in buddhistische durch Buddhisten.
Myanmar kann man sicherlich nicht zwingend mit der westlichen Welt vergleichen. Aber du hast recht. Staatliche Verfolgung von Minderheiten ist nicht hinnehmbar.
Zitat:
Zitat von MattF
Wo ist der Aufschrei der Buddhistischen Welt oder gibt es nicht doch eher ein großes Schweigen und Duldung in der Region?
Das Interview ist sehr Lesenwert beleuchtet die tiefgehende Ursache der Abneigung / des Hasses der Buddhisten gegen den Islam. Der Historiker sieht die Ursache nicht in der Religion begründet, sondern in Fremdenfeindlichkeit.
Zitat:
Zitat von MattF
Ethnische Säuberungen durch Serben. (Gut wurde ausserhalb Serbiens thematisiert, dort aber wohl nicht.)
Stimmt. Religion ist bei vielen Konflikten sicherlich beteiligt, aber in der Ausprägung, die uns der Islamismus zeigt nämlich als Haupttriebfeder, wohl eher selten.
Zitat:
Zitat von MattF
Und das Israel ein säkulares System ist, ist ein Witz oder?
Israel sollte aufgrund des historischen Kontext eine Sonderrolle einnehmen. Hier ist die Religion ja nun nicht unerheblicher Staatszweck und was da in Isreal mit den Palästinensern passiert, würde ich eher als kriegerische Auseinandersetzung sehen und ist nicht zu vergleichen mit dem Islamismus. Oder ziehen die Rabbiner durch die Welt und predigen in den Synagogen Hass auf andere und ermutigen zur Gewalt? Davon habe ich noch nichts gehört.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard