Sowas wie z.B.40:20-Training (z.B. 3x 10x(40 Sekunden fast voll, 20s locker), dann wieder 40s schnell usw.) gab es früher einfach nicht (bzw. es hatte keinen Stellenwert in Radsport-Trianingsplänen).
Woher will man wissen, dass dies im Radsport zum Erfolg führt? Ich meine die Frage ganz ernst und will sie an einem Beispiel verdeutlichen:
Die Bestzeit nach Alpe d'Huez hält Marco Pantani. Wir könnten nun sehen, ob wir Trainingsaufzeichnungen von ihm finden. Was wir dort finden, erklären wir zum besonders wirksamen Training für Weltklasse-Bergfahrer.
Gewiss gäbe es da Einwände. Schließlich wissen wir heute, dass sein Rekord nicht nur auf hartem und klugem Training beruhte. Welchen anderen Weltklasse-Bergfahrer wollen wir stattdessen nehmen? Virenque? Escartin? Rasmussen? Armstrong? Basso?
Wir könnten uns diesem offensichtlichen Dilemma entziehen, indem wir nicht Weltklasse-Bergfahrer betrachten, sondern Sportstudenten. Zwei Gruppen mit je 20 Personen. Die einen trainieren Plan A, die anderen Plan B. Danach schaut man, welche Gruppe die größeren Fortschritte gemacht hat. Leider ist das Ergebnis stets recht unklar. Manche der Probanden wurden besser, andere hingegen schlechter. Nur im Durchschnitt über alle Studienteilnehmer kann man hier und da eine Aussage machen, etwa: "Plan A ist besser". Für den Einzelnen gilt diese Aussage jedoch in aller Regel nicht.
Außerdem stellt sich die Frage nach der Übertragbarkeit der Ergebnisse von Studenten auf Weltklasse-Bergfahrer, die über 100 Renntage im Jahr haben. Bringen knallharte Intervalle auch bei ihnen Fortschritte? Und falls ja: Liegt das wirklich am Training, oder muss man leider auch pharmazeutische Ursachen erwägen? Ehrlicherweise wissen wir das nicht.
Deswegen bin ich davon überzeugt, dass die Sportwissenschaft ziemlich im Dunklen tappt, wenn es um das Training von Spitzenprofis geht. Sofern er in das Doping seiner Athleten nicht eingeweiht ist, kann der Trainer nicht wissen, woher die Leistungsverbesserungen kamen. Ob von hochintensiven Intervallen von Typ 30/30 oder woanders her.
Über Jahrzehnte hinweg war von den Trainern der Profiteams nie die Rede. Sondern stets von den Teamärzten. Wer wäre denn der Team-Trainer von Telekom gewesen? Oder von US-Postal? Die Ärzte namens Schmidt, Heinrich und Ferrari sind uns hingegen geläufig. Der Arzt hat die Rolle des Trainers stets komplett in den Schatten gestellt. Das ist eine Besonderheit des Radsports. Denn die Watt pro Kilo in der Weltspitze sind eine Wissenschaft der Ärzte, nicht der Trainer. So bitter das für die Trainer auch sein mag, die sicher oftmals kompetent und seriös sind, und sich die allergrößte Mühe geben.
......kann der Trainer nicht wissen, woher die Leistungsverbesserungen kamen. Ob von hochintensiven Intervallen von Typ 30/30 oder woanders her.........
das muss er auch gar nicht so genau wissen, denn er weiß, ob sein gesamtkonzept wirkt oder nicht. kein trainer glaubt, das eine leistungsverbesserung von einer einzigen einheit bzw einer einzigen intervallform kommt bzw abhängt. breitensportler suchen immer nach dieser einen knallereinheit, die es aber so nicht gibt. zu behaupten diese einheit wirkt sich konkret so und so auf den leistungsstand aus ist bestensfalls unseriös.
es gibt hervorragende intervalle.....wenn du die nachbereitung verkackst nützt das alles nichts. und deswegen nehmen sich spitzenleute in der regel einen trainer. einen der weiss, wie sich verschiedenste trainingsformen auswirken, wie sie idealerweise nachbereitet werden, wie die regeneration aussieht usw usf. und das alles mit einem höchstmaß an individualität.
das ist auch der grund weshalb gerade viele ältere trainer nur schwer von neuem zu überzeugen sind.....sie kennen ihre konzepte und wissen was wie bei wem angewendet oft funktioniert hat. man benötigt keinen trainer für das aufschreiben von einheiten, sondern sein wissen, idealerweise gepaart mit seiner erfahrung.
das muss er auch gar nicht so genau wissen, denn er weiß, ob sein gesamtkonzept wirkt oder nicht.
Und woher weiß er, dass sein Gesamtkonzept wirkt? Wir reden doch hier von der Weltspitze und ihren Trainern.
Er kann die Wirksamkeit seines Trainingskonzeptes doch nur an der Leistungsentwicklung seiner Athleten festmachen, gemessen an der Weltspitze. Die Weltspitze ist aber zu einem erheblichen Anteil gedopt.
Nehmen wir zur Entspannung die Situation im 100m-Lauf. Wie soll der Trainer eines deutschen 100m-Sprinters beurteilen, ob sein Trainingskonzept wirkt, wenn alle seine Athleten international in den Vorläufen ausscheiden? Wie soll andererseits der Trainer von Superstar Justin Gatlin wissen, welcher Anteil der Leistungsentwicklung auf das Training, und welcher auf jahrelanges Doping zurückzuführen ist?
Ohne als Trainer den Doping-Hintergrund zu berücksichtigen, ist eine Beurteilung des Trainingserfolgs doch gar nicht möglich.
Kilian Jornet liegt bei einer relativen Sauerstoffaufnahme von 90 - und der ist ja quasi ständig im Höhentrainingslager.
Das Bürschlein ;-) "kenne" ich nicht - muss ich gleich mal recherchieren!
Schon auch nicht völlig unverdächtig würde ich mal sagen.
Wenn ich mich recht entsinne, standen die Daten von Pantani da einfach mitten im Artikel und auf die erstaunlich hohe maximale Sauerstoffaufnahme wurde nicht wirklich intensiv eingegangen.
99 ml/(min*kg) vor gut 20 Jahren ist ja schon auf gewisse Art und Weise noch krasser als die 90 ml/(min*kg) von dem Bürschlein da ;-).
Und woher weiß er, dass sein Gesamtkonzept wirkt? Wir reden doch hier von der Weltspitze und ihren Trainern.
Er kann die Wirksamkeit seines Trainingskonzeptes doch nur an der Leistungsentwicklung seiner Athleten festmachen, gemessen an der Weltspitze. Die Weltspitze ist aber zu einem erheblichen Anteil gedopt.
Nehmen wir zur Entspannung die Situation im 100m-Lauf. Wie soll der Trainer eines deutschen 100m-Sprinters beurteilen, ob sein Trainingskonzept wirkt, wenn alle seine Athleten international in den Vorläufen ausscheiden? Wie soll andererseits der Trainer von Superstar Justin Gatlin wissen, welcher Anteil der Leistungsentwicklung auf das Training, und welcher auf jahrelanges Doping zurückzuführen ist?
Ohne als Trainer den Doping-Hintergrund zu berücksichtigen, ist eine Beurteilung des Trainingserfolgs doch gar nicht möglich.
nanu, trainingsfortschritte werden doch nicht nur in wettkämpfen festgestellt. meist sind sie sogar ungeeigneter, da dort oft taktik eine rolle spielt.
im training werden regelmäßig zubringerleistungen abgetestet. im elitebereich leistungsdiagnostiken durchgeführt. genaugenommen sind sogar DAS die marker zur leistungsentwicklung für einen trainer, da er dort immer vergleichbare bedingungen herstellen kann und dort am besten trainingsfortschritte ablesen kann.
nanu, trainingsfortschritte werden doch nicht nur in wettkämpfen festgestellt. meist sind sie sogar ungeeigneter, da dort oft taktik eine rolle spielt.
im training werden regelmäßig zubringerleistungen abgetestet. im elitebereich leistungsdiagnostiken durchgeführt. genaugenommen sind sogar DAS die marker zur leistungsentwicklung für einen trainer, da er dort immer vergleichbare bedingungen herstellen kann und dort am besten trainingsfortschritte ablesen kann.
Also gut, dann eben Tests statt Wettkämpfe. Wenn Nairo Quintana auf dem Ergometer einen außergewöhnlich starken Test fährt, dann hätte demnach das Training gut angeschlagen?
Also gut, dann eben Tests statt Wettkämpfe. Wenn Nairo Quintana auf dem Ergometer einen außergewöhnlich starken Test fährt, dann hätte demnach das Training gut angeschlagen?
achso, jetzt verstehe ich erst deine intention. du willst andeuten, dass ein trainer nicht zwischen trainingserarbeiteten oder durch doping entstandenen leistungsfortschritten unterscheiden kann?
da magst du recht haben. allerdings muss ich sagen, dass mir solche denke fremd ist und 99% aller trainer sich diese frage nicht stellen.
ich gehe da von mir und trainern wie mich aus, die leistungssteigerungen bei tests selbstverständlich dem absolvierten training (im kinder- und jugendbereich noch der körperlichen entwicklung) zuschreiben.