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Alt 09.01.2023, 09:23   #9281
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.929
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Deutschland scheint mir den Anschluss bei dem Zugang zu günstigen Rohstoffen zu verlieren. Attraktiv wird eine Transformation nur, wenn sie Wohlstand sichert, somit wirtschaftlich erfolgreich ist. Das erscheint mir zumindest fraglich.
Du setzt voraus, dass beides gleichzeitig zu haben ist: Ein weltweiter Wohlstand auf unserem Niveau und eine intakte Umwelt.

Mir scheint, es gehört zu den schmerzhaften Wahrheiten unserer Zeit, dass dies ein Irrtum ist. Wir müssen uns überlegen, was unter "wirtschaftlichem Erfolg" künftig verstanden werden soll:

• Ein Wirtschaftswachstum von weiterhin 2% in Deutschland, was eine Verdopplung unserer Wirtschaft alle 36 Jahre bedeutet? Der Verbrauch Deiner Kinder an Rohstoffen und ihr Konsum ist dann doppelt so groß wie Deiner heute. Deine Enkel besitzen und verbrauchen das Vierfache wie Du.

• Oder die Menschheit stellt irgendwann fest, dass sie damit auf dem Weg in eine Sackgasse ist. Unsere Wirtschaft und damit unser Verbrauch an Ressourcen kann nicht immer weiter steigen. Früher oder später müssen wir einen Weg finden, aus dieser Wachstumsspirale herauszukommen.
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Alt 09.01.2023, 09:44   #9282
Genussläufer
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Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.722
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Deutschland hat eine Überproduktion von Strom und exportiert Strom ins Ausland. Auch nach Frankreich, wo vergangenes Jahr 33 Atomkraftwerke still standen.
Ja, wir haben es in Europa geschafft mittels intelligenter Energiepolitik, daß im letzten Sommer sogar das zu dem Zeitpunkt extrem teure Gas rentabel verstromt werden konnte.

Bzgl. Überproduktion an Strom und Export desselbigen sollte man aber ein paar Punkte nicht vergessen und hier auch unterscheiden. Der Strom wird verbracht, wenn er gebraucht wird. Da hat unser Flatterstrom ein Problem. Es gibt zwei Wege, dem zu begegnen:

1. Anpassung unseres Verbrauchs an die Verfügbarkeit
2. Die Schaffung von Speichern

Zu 1.: das kann in einigen Bereichen durchaus funktionieren. Waschmaschinen laufen, wenn genügend Ökostrom im Netz ist usw. Das hat aber auch Grenzen. Kühlschrank, Tiefkühltruhe, etc. laufen permanent. In der Industrie, dem noch relvanteren Sektor kann man die Produktion nicht so einfach einpassen. Hier geht also ein wenig, aber es macht das Kraut nicht fett.

Zu 2.: hier zitiere ich Florian Blümm:

Zitat:
Wir haben noch gar keine Speicher mit großen Kapazitäten. Ja wir haben noch nicht einmal erprobte Speichertechnologien um auch nur theoretisch den Energiebedarf eines Landes mehrere Tage zu speichern.

Die fehlenden Speicher sind nicht “unproblematischer”, sondern das KO-Kriterium für ein Energiesystem mit 100% Erneuerbaren. Die aktuelle Speichertechnologie gibt das nicht einmal annähernd her.

Technologie schreitet voran, aber wir können nicht den Erfolg der Energiewende darauf verwetten, dass es in den nächsten Jahren einen gewaltigen Durchbruch bei Energiespeichern gibt.
Mit anderen Worten. Das funktioniert nur, wenn die Sonne immer scheint und/oder der Wind immer weht. Das ist leider nicht der Fall. Ich hatte weiter oben geschrieben, daß wir die Zahl unserer Pumpspeicherwerke ungefähr verfünfunzwanzigfachen müssten, um ausreichend Speicher zu bekommen. Und andere Speicher existieren heute noch nicht. Es ist nichtmal das Thema, daß die nur produziert werden müssten. Sie müssten auch entwickelt werden.

Kann so ein Weg ausschließlich über erneuerbare Energien dennoch schnell gelingen? Ja kann er. Aber nur, wenn wir dann bei Flauten den Strom in anderen Ländern einkaufen gehen. Das funktioniert aber nur, wenn diese Länder nicht die gleiche Idee haben wie wir. Unglücklicherweise blasen die ihre Emissionen in die gleiche Atmosphäre wie wir. Oder sie nutzen Atomstrom. Ach nee... der ist ja sowas von tot. Das Begräbnis wird aktuell mit dem Bau von 57 neuen Atomkraftwerken zelebriert. Weitere Bauten sind in Planung. Wir sollten übrigens nicht ausschließen, daß die Technologien der neuen Brüter die Sargnägel für die Atomkraft noch brüchiger machen.
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Alt 09.01.2023, 09:47   #9283
trithos
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Registriert seit: 13.07.2014
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Beiträge: 1.403
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
... Ich selbst bin zwiespältig bei Kernkraft, bei allen Klimavorteilen gibt es natürlich auch Risiken, wenn auch überwiegend beherrschbar...
Darf ich Deine Formulierung aufgreifen und so übersetzen, dass man sie auch versteht: Die Risiken von AKWs sind also "überwiegend" beherrschbar. Damit sagst Du, dass es auch Risiken gibt, die nicht beherrschbar sind. Meine Rede. Danke für die Zustimmung!
trithos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2023, 09:54   #9284
Schwarzfahrer
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Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.205
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Klimaschutz ist nicht der einzig relevante Aspekt. Ich führe das nicht weiter aus, da ich annehme, dass es allen bekannt ist.
Sehe ich auch so; es gibt viele Aspekte zu berücksichtigen, die gleich wichtig oder gar wichtiger sind. Allerdings klingt es von sehr vielen, die den Klimawandel als Bedrohung unserer Lebensgrundlage betrachten, genau so: der CO2-Reduktion sei alles andere unterzuordnen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Deutschland hat eine Überproduktion von Strom und exportiert Strom ins Ausland. Auch nach Frankreich, wo vergangenes Jahr 33 Atomkraftwerke still standen.
Das stimmt auch, ist aber nicht das ganze Bild.
Die französischen Kernkraftwerke litten letztes Jahr wohl u.a. auch darunter, daß während Corona viele wichtige Wartungsarbeiten ausfielen, da die Regierung in einer Überreaktion (einer von vielen) aus Angst vor Ansteckung des Personals keine externen Wartungsfirmen reinließ. Sowas rächt sich, wenn man zwei Jahre aufgeschobene Wartung versucht auf einen Sommer zu legen.

Unser Export-Überschuß hat sich in den letzten 5 Jahren gedrittelt, und sehr häufig ist es leider so, daß wir Überschüsse exportieren, die wir nicht verbrauchen können (Wind) - zu niedrigen Preisen, und importieren müssen, wenn die Preise hoch sind, wie z.B. am 7.12.22. Wen besonders letzterer Aspekt interessiert, kann es hier wochenweise verfolgen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Alt 09.01.2023, 09:55   #9285
qbz
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Beiträge: 10.285
Energieverbrauch 2022: Mehr Wind, Sonne, aber auch Kohle
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Alt 09.01.2023, 10:02   #9286
keko#
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Beiträge: 17.454
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Du setzt voraus, dass beides gleichzeitig zu haben ist: Ein weltweiter Wohlstand auf unserem Niveau und eine intakte Umwelt.

Mir scheint, es gehört zu den schmerzhaften Wahrheiten unserer Zeit, dass dies ein Irrtum ist. Wir müssen uns überlegen, was unter "wirtschaftlichem Erfolg" künftig verstanden werden soll:

• Ein Wirtschaftswachstum von weiterhin 2% in Deutschland, was eine Verdopplung unserer Wirtschaft alle 36 Jahre bedeutet? Der Verbrauch Deiner Kinder an Rohstoffen und ihr Konsum ist dann doppelt so groß wie Deiner heute. Deine Enkel besitzen und verbrauchen das Vierfache wie Du.

• Oder die Menschheit stellt irgendwann fest, dass sie damit auf dem Weg in eine Sackgasse ist. Unsere Wirtschaft und damit unser Verbrauch an Ressourcen kann nicht immer weiter steigen. Früher oder später müssen wir einen Weg finden, aus dieser Wachstumsspirale herauszukommen.
Persönlich gehe ich auch von einem steigenden Energiebedarf aus. In meinem Umfeld nehme ich mit Kopfschütteln wahr, dass man daran glaubt, dass wir in Deutschland einfach sparen und alles wird gut. Wohlwollend ausgedrückt würde ich das als naiv bezeichnen.
Wir sind im harten internationalen Wettbewerb um Ressourcen. Ein paar Beispiele:

- China kauft Rohstoffe in Afrika, verarbeitet sie weiter und wir benötigen diese für das E-Auto aus China (wir reden über eine Afrika-Strategie, China hat sie längst)
- wir steigen aus der Kernenergie aus ohne ausreichend Alternativen auszubauen
- wir beziehen Frackinggaus aus den USA, schließen das aber bei uns aus

Alle Weltregionen wollen Klimaneutralität. Es erscheint mir aber so, dass DE sehr auf Sparen und Regulieren aus ist und andere Regionen dies geschickter machen. Ich bin überzeugt, dass wir das Energieproblem nur technisch und innovativ lösen können.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2023, 10:05   #9287
Genussläufer
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Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.722
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Unser Export-Überschuß hat sich in den letzten 5 Jahren gedrittelt, und sehr häufig ist es leider so, daß wir Überschüsse exportieren, die wir nicht verbrauchen können (Wind) - zu niedrigen Preisen, und importieren müssen, wenn die Preise hoch sind, wie z.B. am 7.12.22. Wen besonders letzterer Aspekt interessiert, kann es hier wochenweise verfolgen.
Das ist ja das lustige. Wir vergleichen immer Stommengen und nicht die damit verbundenen Kosten, zumindest nicht, wenn es uns nicht in den Kram passt. Danke für den Link.

Im Prinzip, das hatte ich auch gerade angedeutet, haben wir zwei Optionen. Wir bauen die erneuerbaren auf Teufel komm raus aus und halten parallel ein doppelte Infrastruktur an "alten" Technologien, um die Flauten zu überstehen.

Oder wir nutzen die andere Option und nutzen andere Länder als doppelte Infrastruktur, was natürlich auch nur solange funktioniert, wie diese uns nicht folgen.

Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Ich bin überzeugt, dass wir das Energieproblem nur technisch und innovativ lösen können.
Ich würde Deinen gesamten Beitrag so unterschreiben. Beim letzten, hier zitierten Punkt vielleicht noch eine kleine Anmerkung. Das Sparen kann schon hilfreich sein und einen Beitrag leisten. Es wird aber das Problem nicht lösen. Von daher wird es genau auf das ankommen, was Du geschrieben hast.
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Alt 09.01.2023, 10:07   #9288
Schwarzfahrer
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Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
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Beiträge: 6.205
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Darf ich Deine Formulierung aufgreifen und so übersetzen, dass man sie auch versteht: Die Risiken von AKWs sind also "überwiegend" beherrschbar. Damit sagst Du, dass es auch Risiken gibt, die nicht beherrschbar sind. Meine Rede. Danke für die Zustimmung!
Ja, Du darfst natürlich in Deinem Sinne interpretieren. Dann ergänze ich allerdings, daß jede Energieerzeugungsform nicht 100% beherrschbare (eigentlich meinte ich nicht komplett ausschließbare) Risiken hat, einfach weil es immer menschliche Fehler und Naturgewalten geben wird; insofern ist die Aussage kein Spezifikum für Kernkraft.

Der Link von Mo77 hat immerhin gezeigt, daß in der Geschichte der modernen Energietechnik Kernkraft die geringsten Schäden am Menschen verursacht hat im Verhältnis zur erzeugten Energie, was nicht gerade gegen die Kernkraft spricht, sondern für eine überdurchschnittlich gute Beherrschung der Risiken - dürfte u.a. daran liegen, daß es ein höheres Risikobewußtsein für Kernkraft-Risiken gibt, als für die der anderen Technologien.

Mein Punkt ist nicht, daß Kernkraft die beste Lösung für die Ewigkeit sei, sondern daß die Risiken der Nutzung von vorhandenen Kernkraftwerken kein Grund sein dürfen, sie abzuschalten, wenn die CO2-Reduktion einen so hohen Stellenwert haben soll, wie von vielen behauptet.
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