Zweifeln gehört zum Christsein wie das Amen in der Kirche. Der erste Zweifler war Christus selbst, als er am Kreuz starb. AT, NT, Moses, Luther,...
Das ist eine moderne Sichtweise, die es bei den Katholiken erst seit 1960 gibt. Sie ist ein Ergebnis der Religionskritik.
Was bedeutet es, zu zweifeln? Zweifeln bedeutet hier eine innere Prüfung von Fakten.
Nehmen wir als Beispiel die Behauptung, Jesus aus Nazareth sei von den Toten auferstanden. An dieser angeblichen Tatsache hängt unheimlich viel. Nach Aussagen von Papst Ratzinger hängt daran das gesamte Christentum.
Theologische Bücher zur Auferstehung füllen ganze Bibliotheken. Jedoch: Was wurde unternommen, um zunächst das Faktum zu sichern, dass diese Auferstehung tatsächlich stattgefunden hat? Die biblischen Quellen beschreiben dieses Ereignis höchst unterschiedlich und widersprechen sich in vielen Punkten.
Die historisch-kritische Analyse ist im Katholizismus etwa im Jahr 1960 angekommen. Zuvor wurde an den Fakten nicht gezweifelt. Selbst nach diesem Datum wurden theologische Zweifler einfach von ihren Lehrstühlen vertrieben. Wie zum Beispiel die Theologin Prof. Uta Ranke-Heinemann, die kühn behauptete, die Jungfräulichkeit Marias sei in einem übertragenen Sinne, nicht aber biologisch zu sehen. Sie verlor ihren Lehrstuhl für Theologie durch das Engagement ihres früheren Studienkollegen Kardinal Ratzinger.
Es ist aktueller Zeitgeist, diese absolutistische Haltung des Katholizismus heute umzudeuten in eine reflektiert historisch-kritische Einstellung. Diese ist aber noch ganz jung, und viele Theologen fremdeln nach wie vor mit ihr.
Steht da auch, bei wem er sich erkundigt hat, ob seine Zweifel berechtigt sind? Wenn ich Gottes Sohn (oder selbst Gott) wäre, wüsste ich, wen ich fragen könnte.
Nach meiner Meinung ist das ein durchsichtiges Manöver. Man will Jesus als einen der Dichter und Denker hinstellen, als einen klugen Wanderprediger, der das Gute wollte. In den Hintergrund rücken Jungfrauen-Geburt, Engel, Teufel und Wundertaten -- damit möchte man möglichst nichts mehr zu tun haben, denn das findet man inzwischen peinlich. ...
Jesus zweifelt selbst: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Er ist umringt von Zweiflern.
Nietzsche: "Gott ist tot. Und Gott bleibt tot. Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?"
Lessing: "Begreifst du aber, wieviel andächtig schwärmen leicher als gut handeln ist?"
Luther: "Christus war mir verloren. Ich war hin- und hergerüttelt von Verzweiflung und Gotteslästerung"
Voltaire: "Gott ist ein Komödiant, der vor einem Publikum spielt, dass zu ängstlich zum Lachen ist"
Goethe: "Ich kenne nichts Ärmer´s unter der Sonn´, als euch Götter, ihr nähret kümmerlich von Opfersteuern und Gebetshauch eure Majestät"
Adam und Eva: "Und das Weib sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre"
Hier der berühmte Zweifler Apostel Thomas, der in dem wunderschönen Gemälde von Caravaggio die Wundmale seines Heilands berührt.
Nietzsche als Zweifler darzustellen ist wirklich kühn. Mir ist in der Literatur niemand bekannt, der seine Ablehnung des Christentums in vergleichbar harsche Worte gefasst hätte, wie Nietzsche das tat.
Und die anderen Zitate, mit Ausnahme dem von Luther, drücken ebenfalls keine Zweifel, sondern Ablehnung aus. Adam und Eva sind eine literarische Erfindung.
Nietzsche als Zweifler darzustellen ist wirklich kühn. Mir ist in der Literatur niemand bekannt, der seine Ablehnung des Christentums in vergleichbar harsche Worte gefasst hätte, wie Nietzsche das tat.
Und die anderen Zitate, mit Ausnahme dem von Luther, drücken ebenfalls keine Zweifel, sondern Ablehnung aus. Adam und Eva sind eine literarische Erfindung.
Ich habe lediglich die ZEIT zitiert und das expliziert mit Quellenangabe. Dass du auch daran nichts Gutes findest, war mir klar. Die ZEIT ist wohl Teil des "Systems". Schreibe einfach einen Leserbrief.
Wer ist eigentlich nicht im System und nicht angreifbar?
Ich könnte es selbst beantworten, aber Respekt und Anstand verbieten mir es.
Gleichberechtigung der Frauen? Wirkt sich in meiner Abwägung negativ aus. Ist meiner Meinung nach ein mittelschweres Problem für die Kirche selbst, weil sie sich damit verschließt.
Zitat:
Zitat von Jörn
Wie kommst Du zu dem Urteil, dass die Kirche hier irrt? Die Kirche sagt, es wäre richtig.
Zitat:
Zitat von keko#
Ich bin nicht obrigkeitshörig.
Das möchte Dir auch niemand unterstellen.
Es wäre lediglich interessant zu erfahren, woran Du erkennst, dass die Kirche sich in der Frage nach der Gleichberechtigung der Frauen irrt. Das Argument zielt darauf, wer die oberste moralische Instanz ist. Die Kirche, Jesus, Du selbst oder etwas anderes?
Ich habe lediglich die ZEIT zitiert und das expliziert mit Quellenangabe. Dass du auch daran nichts Gutes findest, war mir klar. Die ZEIT ist wohl Teil des "Systems". Schreibe einfach einen Leserbrief.
Wer ist eigentlich nicht im System und nicht angreifbar?
Ich könnte es selbst beantworten, aber Respekt und Anstand verbieten mir es.
Kannst du vielleicht begründen was an Klugschnackers Einwänden falsch ist?