Er sagt zwei Sachen m.E.
1) Weil die Steuerung über die lokale Nachfrage (also z.B. national bzw. europäisch) nach fossilen Energieträgern nicht geklappt hat, sollten sich seiner Meinung nach global die Produzenten der fossilen Energieträger zusammenschließen um auf der Angebotsseite für Verknappung sorgen. In der Folge käme es zu steigenden Preisen und wiederum in Folge davon zu einer Verhaltensänderung der Verbraucher.
Flassbeck ist nun mal weit links stehend. Daher mag er den Zusammenschluss zur Internationale
Eine etwas liberalere Haut würde den Preisanstieg über die CO2 Besteuerung oder konkret den Zertifikatehandel forcieren. Das Problem ist klar formuliert. Die Lösungsansätze sind divers. Man muss sich dann wahrscheinlich für einen Weg entscheiden.
Zitat:
Er ist der Meinung, dass gobale Übereinkünfte nur dann gelingen, wenn die armen Länder mitgenommen werden bzw. das Verhältnis der reichen Länder zu den armen Ländern sich grundlegend ändert. Er schlägt vor, man solle Abschied nehmen von
Auch das ist nicht neu und ist eine riesige Herausforderung. Modi z.B. sieht in der Versorgung seiner 1,4 Mrd Bürger mit preiswerter Energie seine wichtigste moralische Aufgabe. Und solche Länder haben auch Aufholbedarf. Auch hier gibt es verschiedene Wege, dies zu forcieren. Flassbeck wählt natürlich den linken Weg. Eine liberalere Natur könnte an dem Punkt auch über eine großzügigere Zuteilung der Zertifikate nachdenken.
Zitat:
Phuuu. Was soll man sagen. Einerseits ist es ein ganz hervorragender Blick auf das Offensichtliche. Andererseits scheint es wohl so zu sein, dass ein einem irgendwie alles wie ein Nagel erscheint, wenn man nur einen Hammer hat.
Das ist nicht verwunderlich. Wie geschrieben, steht er weit links. Ich mag seine Analyse und seinen Scharfsinn. Mit seinem Werkzeugkasten kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Er schafft aber eine Diskussionsbasis und bringt die Auseinandersetzung auf die wirklich wichtige Themen. Schon deshalb finde ich seinen Beitrag großartig.
Btw. fand ich Deine Interpretation und die aufgeworfenen Fragen ziemlich passend. Diese müssen wir auch beantworten. Ansonsten geben wir weiter Unmengen Geld für Flickschusterei aus und werden im Ergebnis nichts erreichen. Das Ergebnis orientiere ich an der CO2 Emission weltweit. Genau die zählt. Extrem teuer eingekaufte regionale Teilerfolge gehen in der Gesamtrechnung unter.
Nachdem wir die Wärmepumpen nicht in die Häuser bekommen, sollten wir uns den Umbau der Weltwirtschaft vornehmen. Genau mein Humor.
Rechne doch einfach mal nach, was die Wärmepumpe im Deutschen Strommix für einen Emissionswert hat. Vielleicht schaffen wir es nicht, weil es Quatsch ist.
Lass die Neubauten aussen vor. In einer normalen Wohnung mit Luft-Wasser_Heizkörper (also meist deutscher Standard) hast Du bei Null Grad einen COP von um die 2. Die Gasheizung hat einen Emissionswert von 0,15 kg CO2/KWh. Deutscher Strom im Mix von 0,45. Wir hätten erst bei einem COP von 3 den Break-even. Der ist aber völlig surreal. Mit dem Schwenk auf Die Wärmepumpe würdest Du dem Klima nichts gutes tun. Ganz im Gegenteil. Das ist schlichtweg Quatsch. Ok, Du wohnst in Freiburg. Vielleicht bekommst Du französischen Strom. Da sähe die Rechnung in der Tat besser aus
Ich hoffe von ganzem Herzen, daß Habeck das ganze nochmal nüchtern betrachtet.
Was noch wichtig ist zu bedenken. Unsere Deglobalisierungspolitik. Die klingt total super. Energieseitig ist sie ein Desaster. Länder wie China waren offen für andere Energieträger. Wenn sie sich aber nicht mehr auf offenen Handel verlassen können, greifen sie auf die Kohle zurück. Es ist nicht nur so, daß diese billig ist. Sie ist vor allem im eigenen Land vorhanden. Und es ist soviel, daß sie das Zeug noch Jahrhunderte in die Luft blasen können. Vielleicht gelingt es uns ja, an der europäischen Grenze CO2 Zölle aus der Atmosphäre zu ziehen. Mag jetzt eine Spur polemisch sein. Was ich damit aufzeigen will, ist der Effekt. Wir geben unseren Wohlstand für Klimahomöopathie auf und drängen die größten Verbraucher in die Energien mit dem höchsten Emissionswert. Das ist völlig irre.
Flassbeck ist nun mal weit links stehend. Daher mag er den Zusammenschluss zur Internationale
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Offtopic:
Ich würde ihn als ein scharfer Kritiker des neoliberalen Einflusses bei der Transformation der osteuropäischen Staaten sehen, wo er ja in diesem Bereich bei der Uno gearbeitet hat. Inbezug auf die Zinspolitik, Schulden, EU, Inflation, Löhne vertritt er ganz spezielle originäre Auffassungen, die mit den Gewerkschaften, PdL oder Sahra Wagenknecht eher weniger übereinstimmen, aber auch nicht mit einem Hans-Werner Sinn.
Rechne doch einfach mal nach, was die Wärmepumpe im Deutschen Strommix für einen Emissionswert hat. Vielleicht schaffen wir es nicht, weil es Quatsch ist.
Wir müssen den Strommix Schritt für Schritt klimaneutral machen, das versteht sich von selbst.
Mit Gas- und Ölheizungen werden wir nicht klimaneutral, also müssen wir weg davon.
Mit Gas- und Ölheizungen werden wir nicht klimaneutral, das ist doch ganz simpel.
Ok, dann hatte ich Dich hier falsch verstanden
Zitat:
Wir müssen den Strommix Schritt für Schritt klimaneutral machen, das versteht sich von selbst.
Das wird aber nicht annähernd in dem Maße möglich sein, wie es benötigt werden würde. Zumindest wenn man auf Atom verzichtet und in großen Teilen auf Wind und Sonne aus Mitteleuropa setzt. Und darüber hinaus fehlen auch noch die Speicher, um das ganze überhaupt umsetzen zu können.
Selbst wenn wir den Ausbau der erneuerbaren optimieren und hier alles zupflastern, hilft uns das in der Bilanz nicht viel weiter. Wie geschrieben ist der größte schnell umsetzbare Hebel der von Kohle auf Gas. Wir können nicht annähernd so schnell und wirksam Effekte aus den Erneuerbaren bekommen. Klar ist Gas nicht gerade der feuchte Traum eines Grünen. Aber es würde funktionieren.