Deutschland ist jedoch aufgrund seiner eigenen Verfassung an das Pariser Abkommen gebunden. Das 1.5 bzw. 2.0°C-Ziel steht also nicht zur Debatte. Deine Position findet in unserer Verfassung keine Grundlage.
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Sowohl das 1,5 Grad als auch das 2 Grad Ziel steht vor allem aus einem Grund überhaupt nicht zur Debatte: Wir werden in Summe das Ziel nicht erreichen. Das ist Traumtänzerei. Die Ziele werden aufgeweicht werden (z.B. Netting zw. Sektoren, EU-weite Klage gegen Verbrenneraus, Verschieben von Verbrenneraus in UK, Aufweichen des GEG) und es wird Änderungen geben um politisch eine Zielerreichung kommunizieren zu können. Das war's dann.
Diese ganzen Regelungen, Abkommen und Vereinbarungen sind m.E. zwar notwendig, allerdings längst nicht hinreichend. Es müsste auch gehandelt werden. Jetzt. Das passiert nicht oder nur in viel zu geringem Maße. Weltweit betrachtet sind wir doch eher auf einem 2,5-3 Grad Kurs, oder etwa nicht?
Sowohl das 1,5 Grad als auch das 2 Grad Ziel steht vor allem aus einem Grund überhaupt nicht zur Debatte: Wir werden in Summe das Ziel nicht erreichen. Das ist Traumtänzerei. Die Ziele werden aufgeweicht werden (z.B. Netting zw. Sektoren, EU-weite Klage gegen Verbrenneraus, Verschieben von Verbrenneraus in UK, Aufweichen des GEG) und es wird Änderungen geben um politisch eine Zielerreichung kommunizieren zu können. Das war's dann.
Diese ganzen Regelungen, Abkommen und Vereinbarungen sind m.E. zwar notwendig, allerdings längst nicht hinreichend. Es müsste auch gehandelt werden. Jetzt. Das passiert nicht oder nur in viel zu geringem Maße. Weltweit betrachtet sind wir doch eher auf einem 2,5-3 Grad Kurs, oder etwa nicht?
Ich fürchte aber, daß die Priorität der 1,5 oder 2°C in der Bevölkerung keine Mehrheit mehr findet. Insofern findet bereits in der öffentlichen Diskussion und wohl bei jeder kommenden Wahl eine wesentliche demokratische Kontroverse darüber statt, ob diesem Ziel wirklich alles andere untergeordnet werden soll, und nur in viel engerem Kreis, darüber, wie diese Ziel erreicht werden kann ohne Zweifel an der Machbarkeit. Das hat Rishi Sunak erkannt, und werden die Regierenden hierzulande auch erkennen müssen.
Der britische Regierungschef will nach wie vor im Jahr 2050 Klimaneutralität für sein Land erreicht haben. Er bremst lediglich bei den selbst gesteckten Zwischenzielen. Ausbaden wird das die nächste Wählergeneration, deren Reduktionslast entsprechend steigt.
Genau das hat das deutsche Bundesverfassungsgericht untersagt:
"[Es] darf nicht einer Generation zugestanden werden, unter vergleichsweise milder Reduktionslast große Teile des CO2-Budgets zu verbrauchen, wenn damit zugleich den nachfolgenden Generationen eine radikale Reduktionslast überlassen und deren Leben umfassenden Freiheitseinbußen ausgesetzt würde."
Findest Du, dass sich eine deutsche Regierung über Urteile des Bundesverfassungsgerichts einfach hinwegsetzen sollte?
Findest Du, dass sich eine deutsche Regierung über Urteile des Bundesverfassungsgerichts einfach hinwegsetzen sollte?
Bei dem Thema sehe ich es wie Helmut:
Zitat:
Zitat von Helmut S
Sowohl das 1,5 Grad als auch das 2 Grad Ziel steht vor allem aus einem Grund überhaupt nicht zur Debatte: Wir werden in Summe das Ziel nicht erreichen. Das ist Traumtänzerei.
Insofern ist es ein Gebot der Vernunft, die Ziele regelmäßig (bzw. bei entsprechenden Erkenntnissen und Einsichten) zu überprüfen und Entscheidungen ggf. zu revidieren. Das gilt für die Regierung wie für das Verfassungsgericht. Ansonsten reitet man ein totes Pferd, anstatt zumindest zu Fuß weiterzugehen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Im globalen Mittelwert: ja. Für Deutschland 4-6°C Erwärmung bis zum Jahr 2100, wenn wir so weiter machen.
Danke. Das ist massiv. Alleine bei 3 Grad sind wir, was ich so an möglichen Folgen lese, schon echt am Allerwertesten.
Persönliche Anekdote: Mein Großer kam zu Besuch gestern. Bleibt n paar Tage, bis das Semester wieder losgeht. Welch toller junger Mann (stolz). Wenn ich mir überlege, wie der mit 80 leben wird müssen, wenn nicht noch ein Wunder passiert ... Blöderweise ich glaub halt so gar nicht an Wunder (und auch nicht mehr an die Vernunft der Menschen).
Persönliche Anekdote: Mein Großer kam zu Besuch gestern. Bleibt n paar Tage, bis das Semester wieder losgeht. Welch toller junger Mann (stolz). Wenn ich mir überlege, wie der mit 80 leben wird müssen, wenn nicht noch ein Wunder passiert ... Blöderweise ich glaub halt so gar nicht an Wunder (und auch nicht mehr an die Vernunft der Menschen).
Da sprichst Du mir aus der Seele: wenn ich meine Töchter sehe und denke, was wir (die Generation 50 plus) Ihnen hinterlassen, wird mir übel. Und ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, wie man da noch ruhig schlafen kann, wenn man das Herumeiern diverser Entscheidungsträger und - als EIN Beispiel von vielen - z.B. die Ignoranz zahlreicher alleine in SUVs in den Städten herumfahrenden alten weißen Männer anschauen muss...
Wenn ich mir überlege, wie der mit 80 leben wird müssen, wenn nicht noch ein Wunder passiert ...
Zitat:
Zitat von trithos
wenn ich meine Töchter sehe und denke, was wir (die Generation 50 plus) Ihnen hinterlassen, wird mir übel.
Sorry, mir fehlt das Verständnis für solche Weltuntergangsvisionen, die alles Gute, was die Menschheit auf dieser Welt erreicht hat, und alle guten Entwicklungen (wneiger Hunger, bessere medizinische Versorgung, längere Lebenserwartung, mehr Wohlstand, u.v.a.m.) weitgehend ausblendet. Wenn ich auf meinen behinderten Sohn schaue, habe ich zwei Gedanken:
1. Ich bin froh, ihn in eine Welt entlassen zu können, in dem die Position von Behinderten in der Gesellschaft besser ist, als zu seiner Geburt (und viel besser, als in meiner Jugend); und ein klein wenig konnte ich selbst zu dieser Änderung der Welt beitragen. Seine Chancen, im Rahmen seiner Möglichkeiten sein Leben auch selbst zu bestimmen, sind vielfach höher. (das schließt natürlich Befürchtungen a la "was wird aus ihm, wenn ich nicht da bin" nicht aus, aber es zählt, was überwiegt).
2. Es ist toll, daß ich ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas Rüstzeug mitgeben konnte, sein Leben mit zu gestalten. Ich bin stolz auf ihn. Hätte er nicht seine Behinderung, hätte ich keine Zweifel und volles Vertrauen, daß er sein Leben selbst zum Guten gestalten könnte, egal was von Außen kommt. Und es kommt immer etwas, das zeigt die Geschichte, daß kaum eine Lebenszeit ohne Brücke und Umwälzungen vorbeigeht, das nennt sich Leben.
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