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Alt 19.01.2023, 13:01   #9585
Klugschnacker
Arne Dyck
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TRIPI, da sind wir uns doch einig!
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Alt 19.01.2023, 13:04   #9586
TRIPI
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
TRIPI, da sind wir uns doch einig!
Auch wenn das Wort eher in den Sich an den Kopf fassen Faden gehört: Hallelujah
__________________
Haie schwimmen schneller als ich, aber ich renne schneller als die. Kommt also nur darauf an, wer die bessere Radperformance hinbekommt
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Alt 19.01.2023, 15:09   #9587
TRIPI
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Zitat:
Zitat von Siebenschwein Beitrag anzeigen
Ich würde es etwas optimistischer sehen: es gibt kein "historisches Gesetz", das ein Land, das tefchnologisch auf dem Niveau von 1950 ist, dazu verpflichtet, bei wirtschaftlicher Entwicklung alle technologoischen Stufen dazwischen durchzumachen. Oder anders ausgedrückt: ich muss nicht erst die Technologiestufen 1960, 1970, 1980 etc durchmachen, um das Recht zu haben in 2023 anzukommen.
Bestes Beispiel ist die Mobilfunktechnologie: niemand hat in Afrika erstmal Festnetz installiert, bevor plötzlich in jeder Ecke Mobilfunkmasten standen.
Natürlich besteht die Gefahr, dass man erstmal Billiglösungen baut, wo Gelder für Investitionen fehlen - und da fällt dann eben der Umweltschutz zuerst hinten runter. Aber wenn es um die Entscheidung erneuerbare vs. fossile Energie geht, bin ich optimistischisch, dass Wind und Solar sich sehr bald als derzeit schon günstigste Lösung bei NEUinstallationen durchsetzen. Sie sind zwar kapitalintnesiv, aber über die Lebensdauer kostengünstiger. Ausserdem wichtig in Entwicklungsländern: Man kann recht einfach Insellösungen bauen ohne Invest in ein grosses Netz.
Von daher: es besteht Hoffnung, dass diese Länder ihren Lebensstandard drastisch erhöhen können OHNE unseren CO2-Ausstoss zu erreichen.
Hoffe du hast recht.
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Haie schwimmen schneller als ich, aber ich renne schneller als die. Kommt also nur darauf an, wer die bessere Radperformance hinbekommt
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Alt 19.01.2023, 16:38   #9588
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Zitat:
Zitat von Siebenschwein Beitrag anzeigen
Ich würde es etwas optimistischer sehen: es gibt kein "historisches Gesetz", das ein Land, das tefchnologisch auf dem Niveau von 1950 ist, dazu verpflichtet, bei wirtschaftlicher Entwicklung alle technologoischen Stufen dazwischen durchzumachen. Oder anders ausgedrückt: ich muss nicht erst die Technologiestufen 1960, 1970, 1980 etc durchmachen, um das Recht zu haben in 2023 anzukommen.
Die Investitionen afrikanischer Länder in erneuerbare Energien sind winzig und zudem rückläufig (Quelle: Bloomberg).
[In ganz Afrika wurden im] Jahr 2021 nur 2,6 Milliarden US-Dollar an Kapital für neue Wind-, Solar-, Geothermie- oder andere erneuerbare Energieerzeugungsprojekte eingesetzt, das niedrigste seit 11 Jahren. Auf den Kontinent entfielen nur 0,6 % der 434 Milliarden US-Dollar, die weltweit in erneuerbare Energien investiert wurden.

Die schlechten Ergebnisse können nicht auf anhaltende Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurückgeführt werden. Während die Investitionen in erneuerbare Energien von 2020 bis 2021 weltweit um 9 % anstiegen und ein Allzeithoch erreichten, gingen die Investitionen in erneuerbare Energien in Afrika im Jahresvergleich um 35 % zurück.



Mit Ausnahme Nordafrikas am Mittelmeer hat die Mehrheit der Afrikaner und Afrikanerinnen keinen Strom. Das Stromnetz, sofern überhaupt vorhanden, ist marode. Ein funktionierendes Stromnetz mit zigtausenden Einspeisepunkten in Form von Windrädern und Solarpaneelen, die je nach Wetter mal Strom liefern und mal nicht, ist selbst für Deutschland eine große Herausforderung, die wir im Moment nicht bewältigen könnten. Ob die afrikanischen Länder diese Hürde schaffen, ist nach meinem sicher laienhaften Kenntnisstand völlig offen.

Wir Deutschen haben ja die drollige Vorstellung, dass wir in dieses afrikanische Schlamassel hinein gigantische Anlagen bauen, die aus (nicht vorhandenem) Süßwasser mittels Solarstrom (den es nicht gibt) Wasserstoff erzeugen und nach Deutschland schippern, oder über dutzende Stromtrassen (die es nicht gibt) den Strom nach Deutschland holen.

Sorry, Siebenschwein, wenn ich hier sarkastisch wirke. Es ist nicht persönlich gemeint.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2023, 16:55   #9589
Genussläufer
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Zitat:
Zitat von TRIPI Beitrag anzeigen
Hoffe du hast recht.
Warum machen wir auf die drei Affen? Natürlich hat er nicht recht. Diese Rechnungen funktionieren hinten und vorne nicht. Das ist doch völlig klar. Auch das green washing des e-Auto Sektors ändert daran nichts. Ich verstehe nicht, warum wir uns hier soviel Unsinn vormachen. Jeder von uns hatte in der Schule Physik und beherrscht den Dreisatz. Jeder von uns weiss, daß der Anteil der erneuerbaren weltweit bei ca. 4% liegt und in Deutschland bei ca. 16%. Wenn die Sonne scheint und der Wind weht, sind wir gar nicht so schlecht. Das reicht natürlich noch lange nicht aus. Wir müssen das weiter ausbauen. Aber wieviel? Was benötigen wir wirklich? Wieviel können wir unseren Netzen zumuten? Ich will hier nicht nur den Flächenbedarf ansprechen, sondern auch Wirkungsgrad und Speicherfähigkeit. Das gibt es alles noch nicht. Wir basteln gerade eine e-mobilität zusammen, die gar nicht funktionieren kann. Um das zu zeigen bedarf es wirklich nicht mehr als des Dreisatz.

Edit: Klugschnacker schreibt gerade richtig, daß insbesondere in den Frontier Markets der Anteil der erneuerbaren nicht vorangeht. Dafür bedarf es einer ganz andere Infrastruktur. Die ist teuer und aktuelle gilt dort immer noch Bert Brecht: "erst kommt das Fressen, dann die Moral."

Das ist auch gar nicht so schlimm, weil wie von ihm korrekt geschrieben, der größte Mist in den entwickelten Märkten passiert. Und hier können wir starten und ein funktionierendes Modell entwickeln. Dafür müsste man aber zuerst ehrlich aufzeigen, was auch nicht funktioniert und wann es funktionieren kann. Und CO2 müsste angemessen und nicht homöopathisch bepreist werden.

Und damit motivieren wir die Emerging Markets sicher nicht uns zu folgen.

Ich bin dennoch wirklich optimistisch, daß es gute Lösungen geben wird. Nur sollten wir wirklich aufzeigen und offen darlegen, was wir dafür benötigen. Und wir werden schnell feststellen, daß wir die Energiewende auch in Deutschland nicht allein schaffen. Das ist auch keine Schande. Wir sind an dem Punkt nunmal nicht von der Geographie gesegnet. Es gibt aber genügend Wind vor der Küste Westeuropas. Es gibt ausreichend Sonne in Nordafrika. Jetzt bedarf es noch einer vernünftigen Speicherform. Stromleitungen werden das Problem nicht lösen. Aber auch hier gibt es bereits gute Lösungen, die man weiterentwickeln kann und muss. Und hier gehören Brückentechnologien dazu. Was heute Natural Gas ist, kann morgen synthetisches Methan sein oder auch andere Kohlenstoffverbindungen. Und warum soll der Verbrenner am Ende sein? Warum füllt man den nicht langfristig mit synthetischem Kraftstoff, der so gewonnen wird und damit CO2neutral ist. Warum machen wir uns von der Batterie allein abhängig und damit von sehr gering verfügbaren Rohstoffen wie z.B. Lithium oder seltene Erden?

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Wir Deutschen haben ja die drollige Vorstellung, dass wir in dieses afrikanische Schlamassel hinein gigantische Anlagen bauen, die aus (nicht vorhandenem) Süßwasser mittels Solarstrom (den es nicht gibt) Wasserstoff erzeugen und nach Deutschland schippern, oder über dutzende Stromtrassen (die es nicht gibt) den Strom nach Deutschland holen.
Und nicht zu vergessen: die Strommenge wirkt quadratisch auf den Verlust. Und wenn wir alles auf Strom setzen und selbst nicht die Möglichkeiten haben, müssen wir andere Möglichkeiten ausschöpfen und nicht zwanghaft an alten Ideen festhalten. Und nein, ich bin nicht pessimistisch. Ganz im Gegenteil.

Geändert von Genussläufer (19.01.2023 um 17:03 Uhr). Grund: Überschneidung
Genussläufer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2023, 21:18   #9590
Siebenschwein
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Ort: Zürič
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die Investitionen afrikanischer Länder in erneuerbare Energien sind winzig und zudem rückläufig (Quelle: Bloomberg).
[In ganz Afrika wurden im] Jahr 2021 nur 2,6 Milliarden US-Dollar an Kapital für neue Wind-, Solar-, Geothermie- oder andere erneuerbare Energieerzeugungsprojekte eingesetzt, das niedrigste seit 11 Jahren. Auf den Kontinent entfielen nur 0,6 % der 434 Milliarden US-Dollar, die weltweit in erneuerbare Energien investiert wurden.

Die schlechten Ergebnisse können nicht auf anhaltende Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurückgeführt werden. Während die Investitionen in erneuerbare Energien von 2020 bis 2021 weltweit um 9 % anstiegen und ein Allzeithoch erreichten, gingen die Investitionen in erneuerbare Energien in Afrika im Jahresvergleich um 35 % zurück.



Mit Ausnahme Nordafrikas am Mittelmeer hat die Mehrheit der Afrikaner und Afrikanerinnen keinen Strom. Das Stromnetz, sofern überhaupt vorhanden, ist marode. Ein funktionierendes Stromnetz mit zigtausenden Einspeisepunkten in Form von Windrädern und Solarpaneelen, die je nach Wetter mal Strom liefern und mal nicht, ist selbst für Deutschland eine große Herausforderung, die wir im Moment nicht bewältigen könnten. Ob die afrikanischen Länder diese Hürde schaffen, ist nach meinem sicher laienhaften Kenntnisstand völlig offen.

Wir Deutschen haben ja die drollige Vorstellung, dass wir in dieses afrikanische Schlamassel hinein gigantische Anlagen bauen, die aus (nicht vorhandenem) Süßwasser mittels Solarstrom (den es nicht gibt) Wasserstoff erzeugen und nach Deutschland schippern, oder über dutzende Stromtrassen (die es nicht gibt) den Strom nach Deutschland holen.

Sorry, Siebenschwein, wenn ich hier sarkastisch wirke. Es ist nicht persönlich gemeint.
Kein Problem-Skepsis bringt uns weiter.
Ich bin auch skeptisch, was grosse Anlagen zur Stromerzeugung bzw Wasserstoffherstellung in Nordafrika angeht. Aber eher aufgrund der politischen Instabilität. Sobald die gegeben ist, finden sich Investoren. Strom kannst Du zur Küste leiten, dann per Gleichstromkabel nach Europa oder Meerwasser für die Elektrolyse nehmen. Geht alles, technisch ist das ausgereift. Marokko ist vermutlich der heisseste Kandidat derzeit weil vergleichsweise stabil.
Interssanterweise wird in Afrika aber auch niemand in fossile Stromerzeugung investieren, solange das zu unsicher ist. Daher ist die „Gefahr“, dort den pro-Kopf-Ausstoss an CO2 deutlich zu erhöhen, recht gering.
Übrigens hat mittlerweile Afrika wohl ein flächendeckendes Handynetz. Womit, denkst Du, werden übrigens die Basisstationen der Mobilfunknetze dort betrieben? Genau - Solarpanels. Und womit laden die Leute ihre Handies wenn keine Stromleitung vorhanden ist? Solarpanels. Es geht also was bei der dezentralen Energieversorgung, wenn auch auf kleiner Flamme.
Und btw-was die Zahlen angeht zum Investment: da sind kleine chinesische Panels, die sich jemand auf due Wellblechhütte pappt, natürlich nicht eingeschlossen. Eventuell müsste man mal die chinesischen Exportstatistiken für Solarpanels anschauen, um grob schätzen zu können, was da mittlerweile installiert wurde.
__________________
Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Siebenschwein ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2023, 08:26   #9591
Nepumuk
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Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Warum machen wir auf die drei Affen? Natürlich hat er nicht recht. Diese Rechnungen funktionieren hinten und vorne nicht. Das ist doch völlig klar. Auch das green washing des e-Auto Sektors ändert daran nichts. Ich verstehe nicht, warum wir uns hier soviel Unsinn vormachen. Jeder von uns hatte in der Schule Physik und beherrscht den Dreisatz. Jeder von uns weiss, daß der Anteil der erneuerbaren weltweit bei ca. 4% liegt und in Deutschland bei ca. 16%. Wenn die Sonne scheint und der Wind weht, sind wir gar nicht so schlecht. Das reicht natürlich noch lange nicht aus. Wir müssen das weiter ausbauen. Aber wieviel? Was benötigen wir wirklich? Wieviel können wir unseren Netzen zumuten? Ich will hier nicht nur den Flächenbedarf ansprechen, sondern auch Wirkungsgrad und Speicherfähigkeit. Das gibt es alles noch nicht. Wir basteln gerade eine e-mobilität zusammen, die gar nicht funktionieren kann. Um das zu zeigen bedarf es wirklich nicht mehr als des Dreisatz.
Du könntest auch einfach anders herum denken. Jede kWh die regenerativ erzeugt und verwendet wird ist erstmal gut. Das schont das Klima und nach uns als rohstoffarme Nation weniger abhängig von fossilen Energieimporten. Der Ukraine-Krieg hat uns doch gerade eindrücklich gezeigt, wie schlecht eine solche Importabhängigkeit ist. Das sollte doch Grund genug sein, im Bereich der regenerativen Energie national schon mal alles zu machen was geht, selbst von einem das Klima egal ist.
Wir haben ja heute schon eine Menge funktionierende Lösungen, die wir einsetzen können. Statt mit Elan zur Sache zu gehen, wollen wir lieber gar nicht erst anfangen, bevor nicht auch eine Lösung für das allerletzte Problem gefunden wurde. Es wäre doch schon ein riesiger Erfolg, wenn wir unseren fossilen Energieverbrauch auf 20/30/40% senken könnten.


Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Ich bin dennoch wirklich optimistisch, daß es gute Lösungen geben wird. Nur sollten wir wirklich aufzeigen und offen darlegen, was wir dafür benötigen. Und wir werden schnell feststellen, daß wir die Energiewende auch in Deutschland nicht allein schaffen. Das ist auch keine Schande. Wir sind an dem Punkt nunmal nicht von der Geographie gesegnet. Es gibt aber genügend Wind vor der Küste Westeuropas. Es gibt ausreichend Sonne in Nordafrika. Jetzt bedarf es noch einer vernünftigen Speicherform.
Und stabilen politischen Verhältnissen. Danach scheitert es wohl eher als an der Technologie.

Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Warum füllt man den nicht langfristig mit synthetischem Kraftstoff, der so gewonnen wird und damit CO2neutral ist.
Warum machen wir uns von der Batterie allein abhängig und damit von sehr gering verfügbaren Rohstoffen wie z.B. Lithium oder seltene Erden?
Batterie-Autos gibt es in Serienproduktion, synthetischen Kraftstoff nicht. Wende doch einfach mal deinen Dreisatz auf deine Physik-Kenntnisse auf die Effizienz der beiden Lösung an, dann wird dir klar, warum die Entscheidung längst gefallen ist. Das hat rein technische Gründe.

Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Und nicht zu vergessen: die Strommenge wirkt quadratisch auf den Verlust. Und wenn wir alles auf Strom setzen und selbst nicht die Möglichkeiten haben, müssen wir andere Möglichkeiten ausschöpfen und nicht zwanghaft an alten Ideen festhalten.
Welche alten Ideen? Strom wird der zentrale Energieträger der Zukunft. Es gibt nichts, was dermaßen flexibel in Produktion und Verbrauch ist. Stellen wir uns als Industrienation rechtzeitig darauf ein, ist das ein riesiger Wirtschaftsvorteil.
Nepumuk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2023, 09:21   #9592
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.934
Die politischen Verhältnisse in Nordafrika sind sicher ein Aspekt. Ein aus meiner Sicht noch größeres Problem sind jedoch die politischen Verhältnisse in Europa.

Wenn wir Strom über Leitungen von der Sahara nach Europa transportieren wollen, braucht es dafür nicht eine (1) Leitung, sondern sehr viele. Zunächst durch das Mittelmeer hindurch. Die heutige Spitzenlast Europas übersteigt die Kapazität der heute stärksten Seekabel um das Vierhundertfache. Selbst wenn man sehr großzügig technischen Fortschritt annimmt, geht es um eine Größenordnung von 100 Monsterkabeln, die an der europäischen Mittelmeerküste ankommen.

Wie geht es von dort aus weiter? Durch das italienische und spanische Stromnetz? Das ist unmöglich. Die europäischen Länder haben – wie wir auch – genug damit zu tun, ihre Stromnetze für den eigenen Bedarf auszubauen. Um jeden Kilometer Leitung wird politisch und vor Gericht jahrelang gekämpft. Italien wird in den nächsten Jahrzehnten nicht die Leitungen haben, um den Strom für die weiter nördlich gelegenen Länder durchzuleiten. Frankreich ebenfalls nicht. Die Schweiz auch nicht. Und wir auch nicht.

Also ganz neue Stromtrassen? Stellt Euch mal vor, Polen wollte eine gigantische Stromtrasse quer durch Deutschland und Frankreich bis nach Spanien legen. Und die Tschechen. Und die Norweger und Schweden: Diese Stromtrassen durch Deutschland zu ziehen ist politisch unmöglich. Allein die Vorstellung ist ein Witz – wir haben ja noch nichtmal genug Leitungskapazität für den eigenen Strom. Geschweige denn für zig Nachbarländer.

Daraus folgere ich naseweis, dass wir im Großen und Ganzen den Strom zur Verfügung haben werden, den wir selbst erzeugen. Bei kurzen Dunkelflauten können vielleicht die Norweger und Franzosen mit kleinen Strommengen aushelfen. Das wars dann aber auch. Strom wird generell knapp sein. Zumindest in Zeiträumen, die wir heute halbwegs überblicken können.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
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