Lucy Charles erzählt, wie es wahrscheinlich zu ihrem Ermüdungsbruch kam: ... Es scheint keinen einzelnen klar identifizierbaren Grund geben. Was dazu beigetragen haben kann:
So etwas passiert einfach. Es gehört zu den Verletzungen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten. Hochleistungssport findet am körperlichen Limit statt. Hier und da geht mal etwas kaputt, das ist ganz normal.
Die meisten Hochleistungssportler haben eine ganze Reihe körperlicher Schwachstellen, bei denen eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Beispielsweise können das sein:
Achillessehne 80%
Schultergelenk 70%
Wadenmuskulatur 60%
etc.
Die Prozentzahlen geben an, wie nah am Belastungslimit man mit dem jeweiligen Körperteil zu sein glaubt. Die konkreten Zahlen dienen nur zur Veranschaulichung. Als Athlet oder als Coach weiß man normalerweise, wo man nah am Belastungslimit ist und wo noch Luft nach oben ist. Entsprechend wurstelt man sich im Training um diese Schwachstellen herum. Das ist normal und bestimmt bei älteren Leistungssportlern das Training maßgeblich mit. Um im Wettbewerb bestehen zu können, muss man aber überall recht nah ans Limit gehen. Dabei geht auch mal was kaputt, ohne dass man hinterher sagen könne, man habe viel falsch gemacht.
Manchmal trägt man im Jahr 2014 eine Waschmaschine alleine die Kellertreppe runter und wundert sich noch im Jahr 2021 darüber wie lange ein Bandscheibenvorfall Nachwirkungen haben kann.
Ernsthaft? Auch wenn dieser Satz als Schnipsel aus dem Kontext gerissen ist: ich glaube, keine von uns, ob Athletin oder Kollegin oder Freundin oder Ehefrau möchte eine (noch dazu öffentliche) Bewertung ihres Körperbaus, sei sie positiv oder negativ, hören oder lesen.
Ich freue mich schon auf das mit Sicherheit nachfolgende Echo auf diesen Kommentar und fürchte mich davor.
Bitte nicht falsch verstehen: auch wenn mir bei Matthews der Begriff "wohltuend" dazwischen gerutscht ist, sollte es keine absolute Wertung und schon gar keine abwertende Bemerkung gegenüber Lucy sein, die ich absolut mag. War nicht als Bodyshaming-Bemerkung gedacht.
Jeder mag Lucy, aber ich war hier im Forum der erste, der sich als Lucy-Fan geoutet hat.
Ich sehe nur sehr kritisch die Tendenz zur hypokalorischen Ernährung im Hochleistungssport, um damit bessere Laufleistungen herauszukitzeln (gibt es bei Männern und bei Frauen). Lucy war nie dick, hatte aber bis vor ein bis zwei Jahren noch ihre Schwimmermuskulatur, die sie sich mttlerweile weitgehend abtrainiert hat.
Athleten haben Vorbildfunktion und ich finde es gut, wenn sich Top-Athleten dem Trend verweigern und ihren Körper auf ein (vermeintliches) Ideal hin formen.
Schon im Blummenfelt-Thread hatten wir die Diskussion, ob man seinen Körper auf ein bestimmtes (vermeintliches) Ideal anpassen muss.
Blummenfelt schaut nicht aus wie ein Spitzenläufer, läuft aber Spitzenzeiten. Das finde ich persönlich gut. Ich bin grundsätzlich ein Fan davon, dass man Essen nicht überbewerten sollte und sich auf der Suche nach körperlichen Verbesserungen auf das Training konzentrieren sollte.
Sie muss sich extrem schonen. Sie nutzt die Zeit, um Lolas Spielsachen nach einem ausgeklügelten System in Boxen zu verteilen.
Ein Fan, der für paintbynumbers arbeitet, hat ihr Lola als Malen-nach-Zahlen-Bild geschickt. Damit es nicht zu leicht wird, eine ruhige Hand zu bewahren, trägt Lucy beim Malen noch Elektroden zur Muskelstimulaton.
Bildinhalt: Malen nach Zahlen unter erschwerten Bedingungen
In der Klinik machte sie eine Zufallsbekanntschaft, die ihr kostenlos zu einem Ultraschall-Knochenheilsystem verhalf. Was es alles gibt. Es würde mich mal interessieren, ob das nur Geldmacherei ist oder tatsächlich was bringt...
Bildinhalt: "Ultrasound bone healing system"
Ich bin etwas überrascht darüber, wo das Gerät angebracht wird, bei einem Ermüdungsbruch in der Hüfte, aber das zeigt vermutlich nur, dass meine Kenntnis von Anatomie und Medizin gegen null tendiert.
Bildinhalt: Und das soll die richtige Stelle sein?
Lucy hat sich nebenbei noch ein blaues Auge eingehandelt als sie von einem fetten Permanentmarker abgerutscht ist, auf den sie ihr Kinn gestützt hatte.
The True Cause of my Injury | Learning to Run Again
Lucy Charles berichtet davon, wie im Red Bull Athlete Performance Centre in Österreich der eigentliche Grund für ihren Ermüdungsbruchs gefunden wurde. Ob das nun Voodoo oder Wissenschaft ist, kann ich leider nicht beurteilen.
Sie belastet ihre linke Hüfte zu sehr, weil sie Fuß (Überpronation?) und Knie nach innen dreht und die Kraft nicht absorbiert, sondern direkt an die Hüfte weitergereicht wird. Außerdem hat sie, vermutlich dadurch, dass sie seit Jahren beim Schwimmen nur links atmet, eine Skoliose.
Bildinhalt: Leute, lernt auf beiden Seiten zu atmen!
Die Maßnahme zur Korrektur ist keine Umstellung ihrer Lauftechnik, sondern entsprechendes Kraft- und Koordinationstraining.
Ansonsten ist mir ihr alles in Ordnung. Sie hat gute Voraussetzungen für eine Spitzensportlerin. Und vermutlich hat die Verletzung nichts mit ihrer Ernährung zu tun.
Bildinhalt: Auch prehab/rehab ist kein Zuckerschlecken
Lucy Charles berichtet davon, wie im Red Bull Athlete Performance Centre in Österreich der eigentliche Grund für ihren Ermüdungsbruchs gefunden wurde. ...
Sie belastet ihre linke Hüfte zu sehr, weil sie Fuß (Überpronation?) und Knie nach innen dreht und die Kraft nicht absorbiert, sondern direkt an die Hüfte weitergereicht wird. Außerdem hat sie, vermutlich dadurch, dass sie seit Jahren beim Schwimmen nur links atmet, eine Skoliose.
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Die Wirbelsäulenstatik anhand einer Rö-Aufnahme/ sonstigen Diagnostik im Liegen zu beurteilen würde eigentlich alleine ausreichen, um einen Facharztanwärter durch die Prüfung zum Orthopäden/ Unfallchirurgen zu werfen.
Und eine vermeintlich gefundene skoliotische Fehlhaltung bei einem Patienten, der davor 4 Wochen das li. Bein nicht belastet hat und alleine dadurch massiv an Rumpfstabilität eingebüßt hat und in entsprechende Dysbalancen gerutscht mal eben kausla mit individueller Schwimmtechnik in Verbindung zu bringen ist auch ziemlich forsch, genauso wie die Beurteilung von Lauftechnik bei jemandem, der wochenlang nicht gelaufen ist.
Ich wünsche Lucy trotzdem alles Gute für den weiteren Heilungsverlauf. Zum Glück heilen Ermüdungsreaktionen des Knochens nach 6 bis 8 Wochen Schonung auch dann, wenn man oberflächliche bis falsche Erklärungsmodelle für das Auftreten der Verletzung zugrundelegt.
...ist auch ziemlich forsch, genauso wie die Beurteilung von Lauftechnik bei jemandem, der wochenlang nicht gelaufen ist.
Ich vermute, Du hast das Video nicht gesehen und nur meine Ausführungen gelesen, deswegen muss ich mich schützend vor die Zauberlehrlinge stellen: Lucys Lauftechnik wurde anhand alter Videoaufnahmen beurteilt.