Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die Umwelt muss einen Preis haben, Umweltzerstörung muss etwas kosten. Dann kann der Kapitalismus den schonenden Umgang mit dieser Ressource bewirken. Ein Beispiel dafür ist der Handel mit CO2-Zertifikaten.
Zusätzlich braucht es Gesetze, welche zumindest dort für Regeln sorgen, die man schlecht bepreisen kann, wie beispielsweise das Tierwohl.
Doch selbst wenn feststünde, dass der Kapitalismus für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ungeeignet ist: Welches andere Wirtschaftssystem könnte es besser? Der Kommunismus vermutlich nicht, das belegen die ökologischen Zustände in Ländern wie Russland, China oder damals in der DDR.
Ich halte es daher für Zeitverschwendung, zunächst unserer Wirtschaftssystem umkrempeln zu wollen, bevor wir wirksam etwas für das Klima tun.
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Für eine solche Analyse und Priorisierung votiere ich nicht, angesichts der Folgen der Erderwärmung. Ich wollte erstmal nur zur Diskussion stellen, dass Kapitalismus bisher im Verlauf von Jahrzehnten und global gesehen empirisch immer Wachstum aufgewiesen hat, was Ökonomen theoretisch erklären können.
Auch die zusätzlichen staatlichen Investitionen in erneuerbare Energien, in die Bahn, e-Autos und Ladesäulen usf.. im Umfang von 35 Milliarden, welche die Grünen auf ihrem Bielefelder Parteitag im November beschlossen, bedeuten natürlich wirtschaftliches Wachstum, die Subventionierung der CO2-Reduktionen bei Heizungen, der verstärkte Katastrophenschutz (wie höhere Dämme), die Subventionierung von Industrien zur Umstellung auf geringere CO2-Emissionen, um die internationale Konkurrenzfähigkeit trotz hoher CO2-Taxe während der Umstellung zu erhalten etc. Die öffentlichen Organisationen sollen ihr Kapital in "grüne" Industrien anlegen und die EU soll quasi ein grünes Umwelt-Label für Aktienindizes herausgeben etc. (Alles Grüne Parteitagsbeschlüsse). Folgen einer Umstellung in der Land- und Forstwirtschaft, weiss nicht so genau?
Ebenso überzeugend notwendig erscheinen mir mindestens folgende Aspekte:
- Mit der jetzigen neoliberalen Wirtschaftspolitik sowie Austeritätspolitik (schwarze Null) funktioniert es niemals.
- Man braucht staatliche Gesetze, welche den Umgang mit den Ressourcen und den Schutz der Umwelt (saubere Luft) festlegen.
- Man muss den Widerstand mächtiger Lobby-Teile der Finanz- und Industrieeliten überwinden, die allein auf die kurzfristige Dividende schauen.
- Das braucht alles die Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung. (siehe Proteste der Gelbwesten, Bauerndemo etc.), was Klimaschutzgesetze mit sozial-gerechten Auswirkungen erfordert, welche nicht die aktuellen Verteilungsmechanismes weiter vergrössern. (Forderungen der Linke).
- Es benötigt globale Reduktionen.
Investiert der Staat sehr viel Subventionen in den Energiebereich, stellt sich natürlich auch die Frage, ob dieser Sektor nicht wieder besser in Gemeineigentum gehört, wie es vor der neoliberalen Politik war, um die Privatisierung der (teilsubventionierten) Gewinne zulasten der Mehrheit der Bevölkerung zu verhindern. (Linke Forderung).
Ob das gelingt? Bestimmt nicht in einer möglichen CDU-Grüne Koalition nach der nächsten Wahl in DE.
Ps:
Auch Russland und China haben heute kapitalistische Warenwirtschaft.