Ich habe auf dieser Abfahrt, allerdings bei warmem, sonnigem Wetter, etliche Fahrer gesehen, mit überhitzten Felgen zu kämpfen hatten.
Mir selber ist während einer Trainingsfahrt am Kühtai bei heißem Sommerwetter, als ich während einer Abfahrt zwei Geraden lang eine Autokolonne nicht überholen könnte, ein Schlauch geplatzt*. Das ist einfache Physik, irgendwo muss die Bremswärme ja hin. Im Rennen, wo man freie Bahn hat, noch dazu bei kühlen Bedingungen, ist das kein Problem.
Die Felgen überhitzen nur, wenn man die Bremse ständig schleifen lässt statt kurz und knackig zu bremsen. Da würde eine Scheibenbremse aber mindestens genauso schnell überhitzen. Entweder überholen, oder falls es wirklich nicht geht kurz warten und dann zügig abfahren. Wegen solcher Geschichten halte ich manchmal bei heftigen Passabfahrten an und prüfe die Temperatur der Felge, mehr als handwarm waren diese aber nie, selbst bei der Ötztaler Gletscherstrasse, wo man wirklich sehr viele Kehren anbremsen muss und in der dünnen Luft die Kühlung nicht so stark ist.
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Bisher habe ich nur Sportler gesehen (Amateure), die sich beim Umstieg auf die Scheibenbremse bergab verbessert haben. Zum Teil wegen der Bremse, zum größeren Teil wohl wegen der steiferen Auslegung der Bikes.
Bei Amateuren mag das vielleicht stimmen, bei Profis sehe ich diese Tendenz nicht.
Lionel Sanders, um mal einen anderen Namen mit bekannt guten Radfahrbeinen und nicht so sonderlich guten Bergabskills in den Ring zu werfen, hat ein Jahr lang die neuentwickelte Discversion seines Canyon Speedmax im Wettkampf bewegt und ist für die letzten beiden Wettkämpfe (einer davon war die WM auf ziemlich hügeligem Kurs) wieder auf die alte Felgenbremsversion des Speedmax zurückgekehrt.
Das widerspricht zwar den Marketingaussagen von Canyon und deiner These aber ist nunmal die gelebte Praxis im Hochleistungssport.
Pogacar als Tour-de-France-Sieger ist auch ein eindrucksvolles Beispiel, denn bei Colnago hat man (ähnlich wie bei Cube und Canyon die Wahl) ob man das Disc-Modell des K1 in Zeitfahren bewegen will oder die Felgenbremsversion und Pogacar ist ausnahmslos in seinen Zeitfahren mit der Felgenbremsversion angetreten.
Auch bei den 2022 von Pogacar absolvierten Zeitfahren habe ich im Web von Pogacar nur Bilder auf der Felgenbremsversion des Colnago-TT gefunden, so dass ich vermute, dass er dieses auch bei der kommenden Tour im Zeitfahren benutzen wird, obwohl Colnago 2021 die Discversion prominent bewirbt.
Viele sind bergab auf einer Zeitfahrmaschine wirklich gefordert. Da sind gute Bremsen aus meiner Sicht eine sinnvolle Investition.[/size]
Überforderung von Triathleten sehe ich bei Abfahrten mit Seitenwind bzw. in engeren Kurven, da geht es aber mehr um die Lenkung als um die Bremse. Bremse ziehen kann doch jeder, egal ob Scheibe oder Felge.
Anders gesagt, wer mit Felgenbremse nicht richtig bremsen kann, der kann es mit Scheibenbremse auch nicht. Nicht umsonst stinkt es beim Ötztaler bereits im Ötztal nach überhitzten Scheibenbremsen, obwohl man da auf 30km nur 2mal bremsen müsste.
Auch bei den 2022 von Pogacar absolvierten Zeitfahren habe ich im Web nur Bilder auf der Discversion des Colnago-TT gefunden, so dass ich vermute, dass er dieses auch bei der kommenden Tour im Zeitfahren benutzen wird.
Hier hast Du Dich vertan, oder? Du meinst vermutlich Felgenbremsen, nicht Disc.
Lionel Sanders, um mal einen anderen Namen mit bekannt guten Radfahrbeinen und nicht so sonderlich guten Bergabskills in den Ring zu werfen, hat ein Jahr lang die neuentwickelte Discversion seines Canyon Speedmax im Wettkampf bewegt und ist für die letzten beiden Wettkämpfe (einer davon war die WM auf ziemlich hügeligem Kurs) wieder auf die alte Felgenbremsversion des Speedmax zurückgekehrt.
Das widerspricht zwar den Marketingaussagen von Canyon und deiner These aber ist nunmal die gelebte Praxis im Hochleistungssport.
Pogacar als Tour-de-France-Sieger ist auch ein eindrucksvolles Beispiel, denn bei Colnago hat man (ähnlich wie bei Cube und Canyon die Wahl) ob man das Disc-Modell des K1 in Zeitfahren bewegen will oder die Felgenbremsversion und Pogacar ist ausnahmslos in seinen Zeitfahren mit der Felgenbremsversion angetreten.
Auch bei den 2022 von Pogacar absolvierten Zeitfahren habe ich im Web von Pogacar nur Bilder auf der Felgenbremsversion des Colnago-TT gefunden, so dass ich vermute, dass er dieses auch bei der kommenden Tour im Zeitfahren benutzen wird, obwohl Colnago 2021 die Discversion prominent bewirbt.
Ich denke, dass die Materialwahl von Sanders falsch war. Er hat das langsamere der beiden Bikes gewählt.
Zu Pogacar: Der Hauptvorteil eines Rades mit Scheibenbremsen ist aus meiner Sicht nicht allein die bessere Bremsperformance, sondern die höhere Steifigkeit des Rades, von der Gabel über die Steckachsen bis zu den Laufrädern. Ferner die bessere Auswahl bei schnellen Felgen und Reifen, was sich in den kommenden Jahren noch verschärfen wird.
Für Pogacar sind beim Zeitfahren alle drei Aspekte nicht sehr relevant. Er ist ein leichtgewichtiger Spitzenkönner, der bei den Reifen auf nichtkäuflichem Material fährt und einen Materialwagen hinter sich hat.
But anyway – es steht ja jedem frei, sich jetzt noch eines der wenigen Triathlonräder mit Felgenbremse zu kaufen.
Du musst das aber auch noch in Kontext setzten, dass das Cube TT halt UCI Legal ist. Ich würde ja mal behaupten, dass dann ein Cube aktuell für dich nicht in Frage kommen würde oder?!
Doch, das würde für mich in Frage kommen. Vorausgesetzt, es hat eine Geometrie, die für mich passt. Das habe ich jetzt nicht näher geprüft. Trinksystem und Riegelbox weg, andere Reifen, und dann wäre das für mich ein sehr gutes Bike. Der Preis ist aus meiner Sicht ebenfalls in Ordnung.
Ich denke, dass die Materialwahl von Sanders falsch war. Er hat das langsamere der beiden Bikes gewählt.
Das wäre schön, wenn du so eine forsche Behauptung irgendwie begründen könntest.
Tatsächlich hat Sanders ausgiebige Aerodynamiktests mit seinem Team (und beiden Speedmax-Versionen) bestritten und sich für das alte Speedmax sehr bewusst aufgrund der Ergebnisse von Testfahrten entschieden. Das alte Speedmax war für ihn definitiv schneller.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Zu Pogacar: ...Er ist ein leichtgewichtiger Spitzenkönner, der bei den Reifen auf nichtkäuflichem Material fährt und einen Materialwagen hinter sich hat.
...
Da hast du mit der Erwähnung von Pogacars Reifenwahl den Ball ja gewissermaßen auf den Elfmeterpunkt gelegt: die Vorlage muss ich dann auch verwandeln.
Die Verwendung nichtkäuflichen Materials ist im Geltungsbereich der UCI seit einiger Zeit untersagt. Bin gespannt ob der (neue) UAE-Sponsor Pirelli seine im Prinzip seit Jahren bestehenden Qualitäts- und Performanceprobleme bei Fahrradreifen noch bis zur Tour in den Griff bekommt.