Das gehört zu den Manövern, die die Glaubwürdigkeit der Argumente nachhaltig schwächen.
Das ist aber genau die Strategie der Klimawandelleugner.
Bei mit ploppte sofort auf: Es wurde vor 10 Jahren von DER WISSENSCHAFT gesagt, es gäbe nie mehr Schnnee in der Zukunft, Seht sie hatten Unrecht! Und der Rest ist auch gelogen.
Mal unabhängig davon, dass das nie jemand behauptet hat,genau aus dem genannten Grund, das eine ist Wetter das andere ist Klima.
Trotzdem gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der viele Schnee in Bayern zu Monatsanfang mit erhöhten Höhentemperaturen zu tun hat und dass diese Ereignisse in Zukunft öfter passieren.
Meine Erklärung war natürlich die Erklärung eines Wetterphänomens (welches die Leerdenker bewusst nicht verstehen wollen).
Du kannst von keiner erdenklichen Maßnahme exakt sagen, wie viel genau sie bringen wird.
Darum ist Dein Argument sehr beliebt bei allen, die im Grund weiter machen wollen wie bisher. Man formuliert nicht erfüllbare Erwartungen an jedweden Lösungsweg und macht erstmal gar nichts.
Außerdem: Nichtwissen ist kein Argument für irgend etwas. Wenn Du einräumst, Dir seien die Effekte der Maßnahme XY nicht bekannt, sagt das nichts über den Sinn oder Unsinn der Maßnahme aus.
Das Argument "Du willst weitermachen wie bisher" ist ein beliebtes Argument, um Kritik an der Art und Inhalten der Klimapolitik abzuwehren. Viele Zahlen sind bekannt - werden aber ignoriert. Deutschlands Gesamtbeitrag von 2 %, die gerade mal 10 Mio. t CO2 Einsparung durch ein Heizungsgesetz, das viele Hausbesitzer ruinieren dürfte, die CO2-Menge, die die Kohlekraftwerke ausstoßen, die die AKWs hätten noch einige Jahre einsparen können, zu schneller Zubau von Wärmepumpen und Elektroautos, wenn der Zubau von erneuerbarer Stromerzeugung nicht mithalten kann - um nur wenige Beispiele zu nennen. Symbolische Aktionen mit sehr geringem Klimaeffekt, teilweise sogar kontraproduktiv bzgl. CO2-Ausstoß, sind mit wenig Aufwand (Pragmatismus, Verzicht auf absolut-Ansprüche, ...) vermeidbar, und durch effektivere, wenn auch weniger symbolträchtige und kleinschrittigere Maßnahmen ersetzbar. Wem das "weitermachen wie bisher" ist, der mag an ideologischen Absolutzielen festhalten, das technische Ergebnis wird nicht besser sein, aber der Verlust an Glaubwürdigkeit enorm.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wollen wir auf hypothetische Atomkraftwerke setzen, von denen keines früher als in 20 Jahren ans Netz gehen kann, und die unsere Budgets für erneuerbare Energien verkleinern?
Ja, das ist ein Dilemma. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die notwendigen Speicher für die Energiewende auch nicht vorher verfügbar sein werden. Warum haben wir denn abgeschaltet, was da war? Damit wir jetzt Kohle durch den Schlot jagen? Macht es das besser?
Zitat:
Wollen wir einen neuen Anlauf zur Schaffung multilateraler Abkommen starten, während wir gerade eine Weltklimakonferenz hinter uns haben, die genau das darstellt?
Wir stellen uns dorthin und labern etwas von gemeinsamen Zielen. Gleichzeitig sanktionieren wir den größten Emittenten, um ihn auf Gedeih und Verderb dazu bringen, unabhängig zu werden und somit verstärkt auf Kohle zu setzen. Macht das Sinn? Ist das grüne Politik wie Du sie Dir vorstellst?
Zitat:
Die Menschen überschätzen sich bei weitem, wenn die glauben, dass sie in der Lage wären, diesen globalen Prozessen etwas entgegenzusetzen, also "sich anzupassen".
Hier bin ich hin- und hergerissen. Intuitiv stimme ich Dir zu. Auf der anderen Seite haben sich ganzen Weltuntergangszenarien - begonnen mit dem Club of Rome - dann doch in Luft aufgelöst. Nicht von allein. Wir haben reagiert. Zugetraut haben uns das die Autoren allerdings nicht.
Deutschlands Gesamtbeitrag von 2 % […] der Verlust an Glaubwürdigkeit enorm.
Vor allem leidet die Glaubwürdigkeit von Leuten, die so ein schiefes Argument vortragen.
Mit diesem Argument könnten alle Münchner ihre Abwässer in die Isar kippen, schließlich leben dort nur 2% aller Deutschen. Was macht das schon für ganz Deutschland?
Klimaschutz hat eine nationale und eine internationale Komponente. An beidem müssen wir arbeiten, was wir ja auch tun. Ebenso wie sehr viele andere Staaten.
Bei mit ploppte sofort auf: Es wurde vor 10 Jahren von DER WISSENSCHAFT gesagt, es gäbe nie mehr Schnnee in der Zukunft, Seht sie hatten Unrecht! Und der Rest ist auch gelogen.
Das eine hat natürlich nichts mit dem anderen zu tun. Schwarzfahrer hat hier korrekt darauf hingewiesen, dass es einen Unterschied zwischen Klima und Wetter gibt.
Aber Du selbst ziehst das in Zweifel, wenn Du das Wetter mit dem Klima erklären willst. Das Argument gilt für beide Seiten
Vor allem leidet die Glaubwürdigkeit von Leuten, die so ein schiefes Argument vortragen.
Mit diesem Argument könnten alle Münchner ihre Abwässer in die Isar kippen, schließlich leben dort nur 2% aller Deutschen. Was macht das schon für ganz Deutschland?
Der Unterschied ist, dass diese 2% erstens nicht woanders vertippt werden, was aufgrund des bereits diskutierten Emissionsparadox passiert.
Und zweitens bleibt die Isar sauber, wenn Du nichts dort oder in die Zuflüsse kippst. Die Atmosphäre ist aber genau nicht regional steuerbar. Wenn das Zeug durch den Schornstein geht, kommt es auch zu uns. Wenn der Ganges eine Kloake wird, hat das keine Auswirkungen auf die Isar
Ja, das ist ein Dilemma. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die notwendigen Speicher für die Energiewende auch nicht vorher verfügbar sein werden. Warum haben wir denn abgeschaltet, was da war? Damit wir jetzt Kohle durch den Schlot jagen? Macht es das besser?
Atomkraftwerke haben eine begrenzte Laufzeit. Das neueste deutsche Atomkraftwerk ging in den Achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ans Netz. Seither wurde kein einziges Kernkraftwerk mehr gebaut. Also ist irgendwann Schluss.
Die nach der endgültigen Abschaltung benötigten zusätzlichen Kohlekapazitäten werden mittlerweile nicht mehr benötigt.
Ich kann’s auch langsam nicht mehr hören. Die Zeit der ganzen "Nicht ich. Nicht jetzt. Nicht so."-Argumente ist aus meiner Sicht abgelaufen.