Ja, in dieser extremen Verallgemeinerung wäre es eine arrogante Haltung. Jedoch übertreibst Du die tatsächliche Lage damit sehr stark. Kaum jemand nimmt an, dass jegliche Denkarbeit in allen Fällen zu genau einem Ergebnis führen müsste. Du baust hier einen Strohmann auf, der nicht existiert.
Kommunikation ist immer das, was beim anderen ankommt, nicht was man zu vermitteln meint. Die zitierten Aussagen haben nun mal diese Wirkung, nenne es Gefühl. Wenn ich nachdenke, ändert es nichts daran, daß ich aus solchen Aussagen heraushöre: der andere hält mich für zu blöd zum Nachdenken. Das nimmt nur der anders wahr, der entweder den Sprecher für unangefochtene Autorität hält, oder eh schon seiner Ansicht ist. Das ist kein Strohmann, das ist reale Kommunikation.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Sofern mit "Denken" die Verarbeitung von Fakten gemeint ist, können verschiedene Ergebnisse herauskommen. Sie sind aber nicht komplett beliebig, sofern man Fakten als Tatsachen anerkennt. Der Klimawandel ist beispielsweise eine Tatsache. Es ist keine Arroganz, wenn man eine Protestpartei, die den menschengemachten Klimawandel leugnet, im weiteren Diskurs nicht mehr ernst nimmt.
Jetzt baust Du einen Strohmann auf, weil Du mit Extremen spielst. Es wird ja auch praktisch jede andere Priorisierung des Klimawandels gleich behandelt, wie das (recht seltene) Leugnen desselben. Aber die unterschiedliche Priorisierung und andere Reaktionsmöglichkeiten darauf sind sehr wohl Ergebnisse unterschiedlicher, aber gleichwertiger Denkprozesse.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Für Querdenker, die sich viel auf die eigene Expertise einbilden, ohne die grundlegenden Fakten anzuerkennen, ist das schwer zu verstehen. Sie halten das Anerkennen von Fakten für eine Ideologie, und den Versuch, die Lebensgrundlagen für die kommenden Generationen zu erhalten, für Bevormundung.
Der erste Satz hier ist m.M.n. mal wieder eine polemische Diffamierung des an sich positiven Begriffs Querdenker: einer, der sich über die "üblichen" Grenzen hinaus Gedanken macht, und zu unkonventionellen Lösungen kommt. Auch geht es dabei nicht um eingebildete Experise (das ist wieder so eine arrogante Diffamierung), sondern um eigenes Denken das zu eigenen Schlussfolgerungen führt. Darüber kann man diskutieren, aber das Vorgehen generell zu verwerfen ist arrogant.
Unsere Differenzen basieren oft darauf, daß hier einige auch ihre (nach ihrer Meinung zwingenden) Schlußfolgerungen für allgemein gültige Fakten halten, also auf der Definition von"Fakten". Auch ist nicht pauschal "der Versuch, die Lebensgrundlagen zu erhalten" Bevormundung, aber sehr wohl können es bestimmte Vorgehensweisen sein (bzw. so empfunden werden), womit dieses Ziel nach Meinung einiger erreicht werden soll, oder womit eine gleiche Priorisierung für alle erreicht werden soll.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
SZENARIO:
Was wäre, wenn man die Immigration für eine Zeit stoppt? Grenzen erstmal für Immigration zu!
Den Nachbarstaaten sagen: Hört zu, wir haben gerade massive innenpolitische Probleme deswegen, immerhin wollen 30% deswegen rechtsextrem wählen. Wir müssen erstmal integrieren und die wichtigsten Problem in dem Bereich lösen, Kennzahlen aufstellen usw.
Nach einem Jahr wird geschaut: Können wir wieder Immigration zulassen? Wie hoch an der Zahl? Und dann wieder eine bestimmte Zahl zulassen, die Deutschland verkraften kann.
So würde man weiterhin sicherstellen, dass man den Leuten hilft, aber schritt für schritt und verkraftbar. Und ich wäre sicher, dass man so viele Leute zurückgewinnen würde.
Ein Stopp der Zuwanderung erfordert a) beim Asyl eine GG-Änderung b) eine Abkehr von EU-Gesetzen (aka Orban) c) für EU-Ausländer die Aufhebung der Freizügigkeit in der EU (in manchen EU-Ländern leben viel mehr Muslime wie in Deutschland) e) Stopp der Zuwanderung von Nicht-EU Ausländern aus privaten, beruflichen, Studien-Gründen d) Familiennachzug bei Ausländern. Mit vielen Nicht-EU Ländern bestehen Abkommen. Zahlreiche Länder würden dann umgekehrt auch die Einwanderung von Deutschen zu recht nicht mehr erlauben.
Deutschland muss primär aktiv helfen, die Fluchtursachen zu beseitigen: D.h.: Frieden im Ukrainekrieg, Frieden im Gazakrieg, Lösung der Repression gegen Kurden in der Türkei, keine wirtschaftlichen Sanktionen gegen Syrien / Afghanistan / Iran u. andere Länder. Und für die Integration: Wohnungsbau (!), Bildung u. Ausbildung, Arbeitsplätze.
Allgemein: Kommt es Euch nicht absurd vor, in einer Welt zu leben, wo das Kapital sich weltweit frei bewegen kann, die Menschen sollen sich nur innerhalb ihrer Staatsgrenzen aufhalten. Solange das ausländische Kapital Anteile "deutscher Konzerene" kauft oder welche aufbaut, Welcome, die Menschen: go back.
Wir könnten auch erstmal aufhören Quatsch zu reden. Es gibt kein "Alles rein", das ist einfach falsch. Für die reguläre Immigration nach Deutschland jenseits der EU sind die Grenzen faktisch zu. Willst du als Nicht-EU-Bürger nach Deutschland immigrieren, musst du einen aufwendigen Visa-Prozess durchlaufen. Die Anzahl der Menschen, die über diesen Weg kommen sind (leider) sehr gering.
Anders ist das mit Flüchtlingen und Asylbewerber. Davon kommen deutlich mehr Menschen und hier entstehen auch die Probleme, die ich weiter oben ja schon mal beschrieben habe. Bei diesem Menschen fragt sich eben, wie du dir hier ein "Grenzen zu" vorstellst? Wir haben ja unsere innereuropäischen Grenzen abgeschafft.
Auffanglager in der Türkei gibt es schon, genauso wie illegale Push-Backs im Mittelmeer und an den östlichen EU-Grenzen.
Was also tun? Zäune bauen? Schusswaffeneinsatz an den Grenzen?
Ist das der Plan?
Es geht mir natürlich um Immigration von Flüchtlingen und Aslybewerbern. Die andere Immigration stellt ja nicht das Problem dar.
In der Corona Zeit war es auch möglich, die Grenzkontrollen wieder einzuführen. Sollte also funktionieren. Die Nachbarländer nehmen auch nur die Anzahl auf, die sie verkraften können und so weiter. Wenn das Kontingent erstmal erschöpft muss, müssen die Flüchtlinge erstmal warten. Wir können ja auch nicht in der EU die ganze dritte Welt aufnehmen, egal ob wegen Krieg oder besseres Leben.
Der erste Satz hier ist m.M.n. mal wieder eine polemische Diffamierung des an sich positiven Begriffs Querdenker: einer, der sich über die "üblichen" Grenzen hinaus Gedanken macht, und zu unkonventionellen Lösungen kommt. Auch geht es dabei nicht um eingebildete Experise (das ist wieder so eine arrogante Diffamierung), sondern um eigenes Denken das zu eigenen Schlussfolgerungen führt.
Durch die Querdenker Bewegung während COVID ist der Begriff für viele sicher nicht mehr positiv besetzt. Und diese Gruppe hat sich sicherlich zu großen Teil damit ausgezeichnet faktenbasiert zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen.
Die Annahme ist ja, das wenn die Leute die angebliche Bevormundung kritischer hinterfragen würde, sie zu einem andern (Wahl-) Ergebnis kommen würden. Und das ist doch tatsächlich mal beschissen.
Ja, denn die Annahme ist an sich falsch. Es ist eben nicht so klar, wie es die Arroganz der Annahme suggeriert, daß alle bei kritischer Betrachtung und Nachdenken die Bevormundung als nicht vorhanden erkennen, ebenso wie e s nicht klar ist, daß sie allein dadurch zu einer anderen Wahlentscheidung kommen. Denkprozesse sind in ihrem Ergebnis weder einheitlich, noch vorhersagbar. Und Bevormundung ist ein subjektiv begrenzter Begriff, der sich an den Selbständigkeitsansprüchen und Fähigkeiten des Individuums orientiert (letzteres geht irgendwann in das Thema von "werdet mal wieder selbständiger"-Thread über).
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Wenn das Kontingent erstmal erschöpft muss, müssen die Flüchtlinge erstmal warten. Wir können ja auch nicht in der EU die ganze dritte Welt aufnehmen, egal ob wegen Krieg oder besseres Leben.
Naja das klingt in der Theorie so schön einfach. Dafür brauchst du aber auf der anderen Seite entweder illegale Pushbacks oder du brauchst legale Abkommen mit Staaten, wo du die Flüchtlinge erstmal "parken" kannst. Wir werden uns eh darauf einstellen müssen, dass die Fluchtbewegungen durch den Klimawandel und steigende Temperaturen weiter zunehmen werden.
Hier wären wirkliche Lösungen wichtig & nicht ein einfaches "Flüchtlingsstopp", wie es die Union oder die AFD gerne propagieren.
(...)Wenn das Kontingent erstmal erschöpft muss, müssen die Flüchtlinge erstmal warten. Wir können ja auch nicht in der EU die ganze dritte Welt aufnehmen, egal ob wegen Krieg oder besseres Leben.
Wenn dir das Thema so wichtig ist dann diskutiere doch darüber im Thread "Flüchtlingsdrama im Mittelmeer". Ist denke ich passender als hier zum 1.457ten Mal das Thema Migration zur Wurzel des Rechtsrucks zu machen.
Und noch ein Hinweis: du musst tapfer sein. Wenn der Klimawandel weiter macht, große Landstriche unbewohnbar sind und Kriege wegen Zugang zu Trinkwasser entstehen dann werden Wellen der Migration entstehen die wir uns heute nicht vorstellen können.