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Alt 12.09.2017, 21:58   #7961
anlot
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Ich kenne keine Religion, die dir ständig ins Ohr flüstert, mit einem 2-Tonner SUV durch die Stadt zu rollen, das 100. Hemdchen "Made in ....Sklavenland" zu kaufen oder deinen Arbeitskollen anzuschwärzen, damit du bescheuerte 50€ mehr im Monat verdienst. Das ist unsere neue Religion mit dem Geld als Gott. Dass diese Denkweise Folgen hat, sehen wir gerade auch an den weltweiten Flüchtlingsströmen.
Wir halsen uns gewaltige Probleme auf: die Weltbevölkerung wächst, die weltweiten Unterschiede zwischen arm und reich sind frappierend und mittlerweile haben auch wieder westliche Demokratien Radikale an der Spitze. Wir steuern auf eine Zukunft zu, die du keiner Religion mehr zuschreiben kannst.

Letzte Woche war ich einer alten Kirche in Nizza. Man tritt vom Trubel der überfüllten und hastigen Altstadt ein: Kopfbedeckung ab, Gespräche unerwünscht. Über dir hängen allerhand riesige Kreuze, unter dir Gräber aus vergangenen Jahrhunderten. In der kalten Luft hängt irgendwas von muffiger Ewigkeit. Du kommst dir klein und nichtig vor, so dass du nach einer Weile gleich wieder flüchten willst.
Ich empfinde das immer als sehr angenehm (oft ist es dann so, dass ich in einer Kriche hocke [abgesetzt werde] und der Rest der Familie geht shoppen ). Der Wahn findet doch heutzutage ausserhalb statt und nicht in der Kirche. Für mich ist das eine Bereicherung und es vergeht keine Tag, an dem ich nicht irgendeinen Mitmenschen für eine Stunde in so eine Kirche wünsche
Hallo Keko,

Auf meine letzte Frage hattest Du nicht geantwortet, daher versuche ich es noch einmal. Welche Lösungen für die von Dir aufgezählten Missstände bietet die Religion denn an? Ich kenne keine. Und sich in einer kleinen alten Kirche wohl zu fühlen, klingt ja sehr romantisch. Verstehe ich Dich richtig, dass dies Dein Vorschlag zur nachhaltigen Problemlösung wäre?
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Alt 12.09.2017, 22:00   #7962
anlot
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Also als Mathematiker bin ich in einer schönen Kirche wohl besser aufgehoben. Ich habe sogar ein Bild von einem prachtvollen Fenster gemacht, um dann am Computer vielleicht versteckte Strukturen oder geometrische Formen zu erkennen. Das Softwarepaket "Mathematica" (vielleicht kennt es der eine oder andere, Hochschulen setzen es gerne ein) hat mittlerweile ein Modul, das Schlüsselelement in Fotos erkennt. (Ich habe vor einigen Jahren in einem Unternehmen selbst mal an einer Software gearbeitet, die Winkel, Linien und andere einfach Formen an "schnell laufenden" Bildern erkennt.)
Der Klostergarten von Notre-Dame-De-Cimiez im Norden von Nizza mit seinen weit verzweigen Wegen zwischen Rosenbeeten und Zypressen ist ebenso fantastisch. Das sind Meisterwerke der damaligen Ingenieurkunst, teilweise 500 Jahre alt. Fantastisch!
Vielleicht verschiebst Du Deinen Reisebericht lieber in einen neuen Thread?!
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Alt 12.09.2017, 22:43   #7963
keko#
Szenekenner
 
Benutzerbild von keko#
 
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.580
Zitat:
Zitat von anlot Beitrag anzeigen
Hallo Keko,

Auf meine letzte Frage hattest Du nicht geantwortet, daher versuche ich es noch einmal. Welche Lösungen für die von Dir aufgezählten Missstände bietet die Religion denn an? Ich kenne keine.
Ich wollte lediglich darstellen, dass meiner Meinung nach ein wenig Demut und weniger Gigantimus manche Misstände auflösen würden.

Zitat:
Zitat von anlot Beitrag anzeigen
Und sich in einer kleinen alten Kirche wohl zu fühlen, klingt ja sehr romantisch. Verstehe ich Dich richtig, dass dies Dein Vorschlag zur nachhaltigen Problemlösung wäre?
Klar doch, was fragst du noch?!
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2017, 23:12   #7964
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 23.127
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Ich wollte lediglich darstellen, dass meiner Meinung nach ein wenig Demut und weniger Gigantimus manche Misstände auflösen würden.
Da sehe ich auch so. Was ich nicht verstehe, ist die Verbindung zum Christentum:

Denkst Du beim Stichwort "Demut" an die christliche Religion, deren Anhänger aufgerufen sind, sich die Welt untertan zu machen?

Der Mensch als Krone der Schöpfung und Ebenbild Gottes. Im Zentrum des Universums stehend, unter einem Firnament, das ihn als seine Mitte umkreist. Für den der ganze Kosmos nur eine Bühne ist, die dem Menschen zur Bewährung und Prüfung dient, damit er sein eigentliches, unsterbliches Leben im Jenseits antreten kann. Unter einem Schöpfer, der hinieden unsere Gebete erhört und bei unseren kleinlichen Sünden genau mitzählt.

Die Kirchen und Kathedralen waren zu ihrer jeweiligen Zeit die gigantischsten Bauwerke, zu denen man unter Ausbeutung menschlicher wie materieller Ressourcen gerade noch fähig war. Und Du sitzt da jetzt drin und siehst die Kirchen oder Religionen als Instanzen der Bescheidenheit, ideell wie materiell?

Bescheiden haben uns meiner Meinung nach eher die Wissenschaften gemacht, indem sie den Thron, auf den wir uns wie Kinder setzten, etwas kleiner machten. Wir sind nicht der Mittelpunkt der Welt, können uns die Erde auf Dauer nicht untertan machen (vielmehr eilen wir von Klimakonferenz zu Klimakonferenz, um unser Überleben zu sichern), und sind auch keine Krone der Schöpfung, sondern die Neandertaler von morgen. Bestenfalls, wenn wir unsere Sache sehr gut machen und viel Glück haben.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2017, 07:49   #7965
MattF
Szenekenner
 
Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 8.827
"Es ist gut, wenn Menschen religiöse Überzeugungen haben. Aber es gibt immer mehr sogenannte Religiöse, die eher Unruhe in die Welt bringen. Es kommt darauf an, den Menschen innere Werte zu vermitteln durch Bildung, die auf Wissenschaft beruht, und nicht auf persönlichem Glauben." (... sagt der Dalai Lama, der heute für einen dreitägigen Besuch nach Deutschland kommt.

Aus Tagesschau. De
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2017, 10:20   #7966
keko#
Szenekenner
 
Benutzerbild von keko#
 
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.580
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen

..

Die Kirchen und Kathedralen waren zu ihrer jeweiligen Zeit die gigantischsten Bauwerke, zu denen man unter Ausbeutung menschlicher wie materieller Ressourcen gerade noch fähig war. Und Du sitzt da jetzt drin und siehst die Kirchen oder Religionen als Instanzen der Bescheidenheit, ideell wie materiell?
Das ist korrekt! Woher kam das Geld für die Kirchen? (von wem wurde es genommen?). Wer baute die Kirchen? usw.

Wenn du allerdings so durchs Leben gehst, müsste dir ständig übel werden. Kürzlich kam z.b. eine Reportage über deutsche Firmen, die schamlos KZ-Arbeiter im 3. Reich anstellten und dabei stinkreich wurden oder indirekt vom System profitierten und teilweise bis heute exisiteren (VW, Hugo Boss, Krupp, die Deutsche Bank...).

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Bescheiden haben uns meiner Meinung nach eher die Wissenschaften gemacht, indem sie den Thron, auf den wir uns wie Kinder setzten, etwas kleiner machten. Wir sind nicht der Mittelpunkt der Welt, können uns die Erde auf Dauer nicht untertan machen (vielmehr eilen wir von Klimakonferenz zu Klimakonferenz, um unser Überleben zu sichern), und sind auch keine Krone der Schöpfung, sondern die Neandertaler von morgen. Bestenfalls, wenn wir unsere Sache sehr gut machen und viel Glück haben.
Auch hier gebe ich dir recht. Nur sind es nicht bescheidene Wissenschaftler, die den Ton und die Schlagzahl angeben, sondern Wirtschaftsbosse und andere Mächtige (bzw. zahllose, die ihnen sektenhaft nacheifern). Es ist keine Religion nötig, die uns sagt, wir seien der Mittelpunkt. Wir leben so. (Interessant wäre es darüber nachzudenken, ob Religionen dieses Denken in der westlichen Welt initial verankert haben.)

Geändert von keko# (13.09.2017 um 10:28 Uhr).
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2017, 11:09   #7967
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 23.127
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Es ist keine Religion nötig, die uns sagt, wir seien der Mittelpunkt. Wir leben so. (Interessant wäre es darüber nachzudenken, ob Religionen dieses Denken in der westlichen Welt initial verankert haben.)
Ich denke, mit dem ersten Satz hast Du wohl recht. Wir sehen uns angeborenerweise als Mittelpunkt unserer Welt. Es erfordert geistige Anstrengung, vom individuell eigenen Blickwinkel zu abstrahieren, und eine objektivere Position einzunehmen. Das ist meines Erachtens keine Erfindung der Religionen.

Religionen nutzen diese Schwäche des Menschen aus und instrumentalisieren sie. Menschen glauben allzu leicht, der Sinn des gewaltigen Universums müsse etwas mit ihnen selbst zu tun haben. Dass Gott bei der Geschichte mit der Arche Noah mal eben fast die gesamte Lebewelt ersäuft, fällt uns beim ersten Lesen gar nicht auf, da wir die Welt als bloße Kulisse unseres eigenen Lebens wahrzunehmen gewohnt sind. Das ist sehr typisch für uns.

Allerdings kommt diese subjektzentrische Sichtweise nicht nur den Religionen zugute, sondern auch der Profitmaximierung in unserer Art zu wirtschaften. Auch hier bin ich Deiner Meinung. Wir sehen kaum einen Unterschied zwischen einem Schwein und einem Kotelett. Und so weiter; die Argumente kennt ja jeder zur Genüge.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2017, 11:32   #7968
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
"Es ist gut, wenn Menschen religiöse Überzeugungen haben. Aber es gibt immer mehr sogenannte Religiöse, die eher Unruhe in die Welt bringen. Es kommt darauf an, den Menschen innere Werte zu vermitteln durch Bildung, die auf Wissenschaft beruht, und nicht auf persönlichem Glauben." (... sagt der Dalai Lama, der heute für einen dreitägigen Besuch nach Deutschland kommt.

Aus Tagesschau. De
Kluger Mann. Meine Frau freut sich schon auf das Symposium mit ihm und anderen morgen.
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