Wenn er bei seiner Doktorarbeit bescheisst, schädigt er damit zunächst mal keinen. Entscheidungen als Verteidigungsminister können Menschenleben kosten. Das ist schon mal ein großer Unterschied.
Ein Unterschied für die Bildzeitung, ja. Ein Unterschied bei der Schuldbewertung? Vergleich doch mit dem Autofahrerbeispiel, das eine ein Kavaliersdelikt, der andere ein Kindermörder? Oder ist nicht etwa doch die Tat in beiden Fällen die gleiche, im einen Fall nur mit gravierenderen Folgen?
Die Doktorarbeit hat er selber gepfuscht, darüberhinaus steht er als Minister auch für Entscheidungen anderer in der Schusslinie. Wo ist sein persönliches Fehlverhalten größer?
Dir ist bekannt, dass Guttenberg zu dem Zeitpunkt der Tanklasterbombardierung noch gar nicht Verteidigungsminister war?
Und Dir ist bekannt, dass er eben diese Bombardierung von Zivilisten dann als "militärisch angemessen" bezeichnet hatte, als er schon Verteidigungsminister war ? Man stelle sich mal vor, was dieses Signal an unsere Soldaten in Afghanistan für Folgen hätte haben können - sehr übertrieben ausgedrückt: "bombt ruhig alles nieder, Euer Minister steht hinter Euch".
Von dem ganzen Gehampel, andere zu entlassen, um vom eigenen Fehler abzulenken, mal ganz zu schweigen.
Sorry, ich kann mich immer noch nicht mit dem Gedanken bzw der Realität anfreunden, dass deutsche Soldaten wieder töten dürfen. Und ja, ich weiss auch, dass die rot-grüne Regierung daran maßgeblich beteiligt war.
Wenn er bei seiner Doktorarbeit bescheisst, schädigt er damit zunächst mal keinen.
Dieses Argument wird leider zu häufig fälschlicherweise benutzt, basierend auf der Annahme, dass nur materielles Eigentum geschützt ist und/oder schützenswert ist. Dieses (fehlende) Verständnis ist Teil des Problems der Einordnung der "Tat" von Guttenberg (bei vielen).
Zitat:
Zitat von keko
Ich trau ihm auch zu, dass er sich seine Doktorarbeit ohne groß Nachzudenken ergaunert hat und im Gegensatz dazu nächtelang über politische Entscheidungen nachdenkt.
Demgegenüber steht seine Aussage diese "nächtelang in mühevollster Kleinarbeit in einem Zeitraum von ca. 7 Jahren" selbst erarbeitet zu haben. Über die Entlassung bzw. Suspendierung von Norbert Schatz jedenfalls hat er keinesfalls nächtelang gebrütet, das war hauruck 180 Grad Meinungsänderungsmanier innerhalb von 24 Stunden.
Die Doktorarbeit hat er selber gepfuscht, darüberhinaus steht er als Minister auch für Entscheidungen anderer in der Schusslinie. Wo ist sein persönliches Fehlverhalten größer?
Ja, kann durchaus sein, dass bei der Doktorarbeit ein größeres Fehlverhalten vorliegt. Da müsste man aber genau wissen, wie sie entstanden ist. Wenn er aus Zeitmangel die Arbeit zusammenkopiert hat und dachte "Egal, das liest sich eh keiner genau durch", kann ich das noch nachvollziehen.
Über die Entlassung bzw. Suspendierung von Norbert Schatz jedenfalls hat er keinesfalls nächtelang gebrütet, das war hauruck 180 Grad Meinungsänderungsmanier innerhalb von 24 Stunden.
Darüber ist er jetzt letztendlich gestolpert. Auf der einen Seite der "Ehrenmann", der klare und schnelle Entscheidungen trifft, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Auf der anderen Seite eine falsche Doktorarbeit. Ich denke, er ist zum großen Teil nur ein Blender.
und dachte "Egal, das liest sich eh keiner genau durch", kann ich das noch nachvollziehen.
Klar kann ich das auch nachvollziehen, ändert aber nichts daran dass es vorsätzlicher Betrug und Diebstahl geistigen Eigentums in unzähligen Fällen ist.
Bei der Kunduz-Geschichte bleibt unklar welche Informationen er anfangs hatte, angeblich habe man ihm ja vieles vorenthalten. Ob es stimmt, wer weiß das schon. Aber prinzipiell ist es Aufgabe eines Chefs sich erstmal vor seine Mitarbeiter zu stellen bevor Ermittlungen oder Verfahren nicht abgeschlossen sind.
Irgendwie machte er eh mehr den Eindruck "Fähnchen im Wind". Erst so, dann steht in den Medien was anderes, dann halt doch so, ...
Klar kann ich das auch nachvollziehen, ändert aber nichts daran dass es vorsätzlicher Betrug und Diebstahl geistigen Eigentums in unzähligen Fällen ist.
Für mich war dieser Rücktritt absolut notwendig und nachvollziehbar. So was geht einfach nicht als Bundesverteidigungsminister. Er wird seinen Weg gehen, wir müssen uns keine Sorgen um ihn machen.