So, ma wieder n paar Zeilen hier hinterlassen.
Ziemlich mau der Tag heute, da ich grossflächig irgendwelchen Fahrradteilen hinterhertelefoniert hab, aber ohne grossen Erfolg.
Immerhin hab ich meinen Anhänger mal zu den DetekTÜVen geschleppt und mit nur wenigen Monaten Verspätung ne Plakette anpappen lassen. 36 Öre für einmal rundrumlaufen, Lichterspiel angucken und am Bremshebel ziehen, dann noch mal gegen jedes Rad treten, die Reifengrösse aufschreiben und nen Stempel in den Schein drücken. Klingt nu vielleicht ungeheuer wertig, war aber in 5 Minuten erledigt.
Ich sollte meinen Chef mal drauf ansprechen, den Stundenverrechnungssatz ebenfalls auf dieses Niveau anzuheben.
Mal eben Reifenluftdruck prüfen?
Macht 30 Taler, Mam, aber ich hab bis aufs Maximum erhöht;- so können Sie erstmal ein, zwei Wochen fahren!
Donnerstag iss was Lustiges passiert: Mittwoch kam ne Mutti mit ziemlich verschobenen Proportionen an und schob ein Fahrrad rein, das ebenfalls ne etwas drollige Geometrie hatte.
Rahmenbruch und in der Mitte zusammengeklappt. Deutsche Edelmarke mit durchgängig nicht ganz billigen Exemplaren im Portfolio, aber schon aus ner Zeit vor der EDV in unserm Laden und mit handgeschriebener Rechnung.
Als die mit dem Rad überreicht wurde, war dieses auch das letzte Mal im Geschäft, weil der Mann von dem Frolain um die Sechzig ein ausgemachter Fahrradspezialist ist.
Ein so ausgemachter Spezialist, dass mein Chef sich noch an den erinnern konnte, obwohl er ihn zuletzt im letzten Jahrtausend gesehen hatte. Konnte sich jedenfalls noch gut dran erinnern, dass der Knabe fuchsteufelswild war, weil er den Listenpreis für das Rad zahlen musste, wo er doch ein so grosser Fachmann war, der aber auch im weiten Rund bei allen Händlerkollegen den gleichen Preis hörte (wie hintenrum dann rauskam;- man redet ja miteinander...

) und sich dann fürs Geschäft mit der für ihn Kürzesten Anreise entschied.
Ok ok;- ich glaube nicht, dass der Rahmenbruch noch in der Zukunft läge, wenn das Ding einmal im Jahr zu ner Inspektion im Laden gewesen wäre, aber zumindest uns hätte das nicht geschadet...
Ok, locker wie die Hersteller teurer Räder nu mal so sind, wollten sie nen Rahmen aus Kulanz spendieren, damit wir den umbauen.
Die Freunde aus der Gewährleistungsabteilung denken in so nem Fall ja an die Händler und spülen denen somit rund 200Öre in die Kasse (ca. 4 Stunden für den Umbau plus n paar Teile, die man einfach miterneuert).
Grosse Freude also allerorten, Kundin angerufen, "hm jaja, muss überlegen" und ne Stunde später kam ihr Schrauberkönig in den Laden und meinte allen Ernstes, er kriege den Rahmen für umme und baue den selbst um.
Ich bewundere ja Leute wie meinen Chef, die in solchen Situationen noch diplomatisch argumentieren;- meine Leidenschaft ist es eher, solche Leute durch die geschlossene Tür nach draussen zu befördern und ihr Wrack hinterher.
Wir haben natürlich jedes Wort belauscht und uns in der Werkstatt vor Lachen fast die Schenkel wundgeklopft...
Klar, dass diese Episode bis Feierabend für heitere Gemüter sorgte.
Sonst gibbet nicht viel zu berichten. Der Anhänger issn riesen Ding, früher mehrmals im Jahr im Eilmarsch mit vier, fünf Moppetn drauf nach Rumänien marschiert und mittlerweile vom vielen Rumstehen mit Moos überzogen. Die Büchse, in der ich vor Jahren mal die Elektrik zusammengestrickt hatte, war verrottet und bedurfte der Erneuerung;- natürlich 5 vor 12, also ne Stunde bevor der TÜV zu macht und in Eiseskälte mit fiesem Ostwind, Birndl der Kennzeichenbeleuchtung war durchgebrannt und die Bremse wollte ich schon seit Jahren mal nachstellen, während ich hoffte, dass der DetekTÜV die desolate Auflaufvorrichtung anno 68, an die ich den Hänger vor nem guten Jahrzehnt mal drangeschweisst hab, auch dieses Mal wieder ignorieren würde.
Hat er auch, aber was erwartet man schon von so nem 40 Jahre alten Ding, wegen dem das Alter des Anhängers schon nach dem Bau bei der Abnahme derart frisiert werden musste, dass ich ihn (als eingetragener Hersteller) etwa zu der Zeit hätte bauen müssen, als Gustave Eiffel seinen Turm mangels Alternativen mit Nieten zusammengesetzt hat. Schön, in sich in bester Gesellschaft namhafter Ingenieure zu befinden, hahaha...
Nun denn, die sportlichen Highlights neben der Livesendung will ich auch nicht aussparen:
Ne halbe Stunde Laufen gestern und heute ebenso. Geht schon automatisch.
Allmählich wären mir aber bereits Alternativen recht und ich frage mich, wann ich die Muse finde, neben der zeitraubenden Rennerei morgens mal wieder mit meiner Funzl die Nacht aufm Rad zu zerfleischen.
Morgen lass ich jedenfalls erstmal die fette Kreissäge fürs Holz singen und nachdem ich mir damit gespielt undn paar Scheite gehackt hab, hoffe ich, noch den Antrieb zu finden, den 5k-swim durchzuziehen, unterwegs dahin n paar Taler im Supermercato zu hinterlassen, um nicht die halbe Nacht bei Kentucky Chickensandwichs futtern zu müssen undn paar Liter Treibstoff an Bord zu nehmen, damit die lange Schwimmnacht nicht mit nem Nachtmarsch rumgeht. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Und nu hau ich mich in die Falle.
Der Roman vom Lesewitz ist wirklich sehr unterhaltsam und mich ziehts schon den ganzen Tag in die Waagrechte, um weiterzulesen...