Ich teile vor allem die Kritik an der Besserwisserei - man könnte auch sagen Klugscheißerei - sowie die willkürliche Beanspruchung anderer für die eigene Position. Letzteres meistens aus dem Kontext gerissen und an der grundlegenden Haltung des Zitierten vorbei (die sich dabei im Grabe umdrehen würden).
Hast Du dafür ein Beispiel? Wo siehst Du Besserwisserei in seinen Argumenten, und wer konkret würde sich im Grabe umdrehen? Meine Frage zielt auf ein konkretes Argument Dawkins’, sowie einen konkreten Namen.
Hast Du dafür ein Beispiel? Wo siehst Du Besserwisserei in seinen Argumenten, und wer konkret würde sich im Grabe umdrehen? Meine Frage zielt auf ein konkretes Argument Dawkins’, sowie einen konkreten Namen.
Mach Dir einfach die Mühe das verlinkte Dokument zu lesen. Es gibt noch zwei weitere gute ausgearbeitete Quellen von Kahl, die das weiter illustrieren.
Mach Dir einfach die Mühe das verlinkte Dokument zu lesen. Es gibt noch zwei weitere gute ausgearbeitete Quellen von Kahl, die das weiter illustrieren.
Ich habe es gelesen. Aber Du hast vermutlich nichts von Dawkins gelesen, stimmt’s? Und auch den Kahl kennst Du erst seit heute. Darum kannst Du nichts über die Argumente von Dawkins sagen, sondern verweist auf die Ansichten Dritter.
Ich frage Dich noch einmal: Wo siehst Du ein Beispiel für die von Dir so genannte "Klugscheißerei" Dawkins'? Das müsste doch leicht zu beantworten sein, immerhin ist es Dein zentrales Argument gegen ihn. Also?
Ich habe es gelesen. Aber Du hast vermutlich nichts von Dawkins gelesen, stimmt’s? Und auch den Kahl kennst Du erst seit heute. Darum kannst Du nichts über die Argumente von Dawkins sagen, sondern verweist auf die Ansichten Dritter.
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Schön, das Du über mich so ausführlich Bescheid weißt. Ich habe "Gotteswahn" letztes Jahr begonnen zu lesen - und weil es so unerträglich ist, vor dem Ende wieder weggelegt. Mehr brauch ich davon nicht. Ich war einmal bei Kahl in einem Vortrag, das muss gegen 2010 gewesen sein und hatte beruflich einmal am Rande mit ihm zu tun. Seine Ansicht über Dawkins teile ich.
Ohne das komplett gelesen zu haben, kommt mir der Konflikt zwischen "altem" und "neuem" Atheismus oder generell verschiedenen Strömungen des Atheismus ähnlich überflüssig vor, wie der zwischen den unzähligen Religionen.
Servus Lidl,
ich würde mir auch wünschen, die Welt wäre manchmal einfacher. Allerdings leben wir in einer ziemlich ausdifferenzierten Welt. Auch der Atheismus hat nun mal verschiedene Strömungen entwickelt.
Schön, das Du über mich so ausführlich Bescheid weißt. Ich habe "Gotteswahn" letztes Jahr begonnen zu lesen - und weil es so unerträglich ist, vor dem Ende wieder weggelegt.
Wo konkret siehst Du "Klugscheißerei" in seinen Argumenten? Du müsstest doch in der Lage sein, wenigstens ein einziges Argument zu nennen.
Wo konkret siehst Du "Klugscheißerei" in seinen Argumenten? Du müsstest doch in der Lage sein, wenigstens ein einziges Argument zu nennen.
Nehmen wir die bereits diskutierte "Leichtgläubigkeit der Kinder". Dazu habe ich schon einiges weiter oben bemerkt. Weder ist der Begriff entwicklungspsychologisch fundiert, noch ist auch nur annähernd erwiesen, dass das als Eigenschaft angeboren wäre. Dawkins behauptet das einfach, ohne irgendeinen Beleg.
Darüber hinaus ist auch fragwürdig, ob die Leichtgläubigkeit auch die Wirkung hat, die Dawkins behauptet. Kahl dazu:
"Die Leichtgläubigkeit der Kinder erklärt auch nicht die ebenso offenkundige
Leichtgläubigkeit der Eltern, die ja zunächst auf den vermeintlichen Unsinn
des religiösen Glaubens hereingefallen sein müssen, bevor sie ihn an die junge
Generation weiter reichen. Dawkins kann nicht begründen, warum Eltern neben
den sinnvollen Warnregeln auch so viel „Sinnloses“ an ihre Kinder weiter geben.
Unbeantwortet bleibt, wie und warum der schädliche Virus der Religion je die „guten Gehirne“ der Menschen beliebigen Alters befallen konnte. Rätselhaft
bleibt vor allem die Herkunft des gefährlichen Virus."
Nö, denn genau diese Fragen beantwortet Dawkins ausführlich im „Gotteswahn“ und auch in einem Vortrag namens „The Purpose of Purpose“ (YouTube). Er stellt die These auf (und begründet sie), dass bestimmte Verhaltensweisen bei Mensch und Tier ursprünglich einem anderen Zweck dienten, als es heute den Anschein hat.
Die These besteht darin, dass in evolutionär entstandenen Kreaturen häufig Verhaltensweisen zu finden sind, die eigentlich unsinnig sind, aber die sich aus einem früheren Zweck erklären. Dieser Mechanismus läuft nun ins Leere, weil der ursprüngliche Zweck nicht mehr vorhanden ist. (Der englische Begriff „misfiring“ wird von Dawkins benutzt, d.h. es gleicht einem Schuss der fälschlicherweise losgeht.) Man kann das an vielen Beispielen demonstrieren. Hunde scharren ihren Kot auch dann zu, wenn sie auf Asphalt stehen und nichts zum Scharren vorhanden ist. Menschen nehmen Verhütungsmittel und haben anschließend Sex.
Es existiert quasi ein Schalter für ein bestimmtes Verhaltensmuster, den man sehr leicht betätigen kann, obwohl der ursprüngliche Auslöser nicht mehr vorhanden ist. Beispielsweise ist es sehr leicht, in uns Menschen den Ruf nach Gerechtigkeit oder Rache zu erzeugen, indem man uns ganz bestimmte Filmszenen zeigt. Es erfolgt eine vorhersagbare Reaktion im Publikum, ganz egal welcher Kultur oder Altersgruppe das Publikum angehört. Dieses Phänomen muss eine Ursache haben, die irgendwann einmal einen Überlebensvorteil bot.
Die Leichtgläubigkeit von Kindern hat einen solchen Überlebensvorteil.
Natürlich stellt sich die Frage, warum manche Menschen diesen Glauben später ablegen. Aber diese Frage, obwohl sie berechtigt ist, führt vom Kern der Sache weg, denn der Kern der Sache besteht darin, dass die meisten Menschen sich umso schwerer vom Glauben lösen können, je effektiver die Indoktrination im Kindesalter war. Für diesen Zusammenhang bietet Dawkins eine Erklärung. Hinzu kommen im Erwachsenenalter natürlich noch andere Faktoren wie Bildung, Selbstbewusstsein, Zufälle und einiges mehr.
Dass die Weitergabe von Märchen/Legenden/Mythen funktioniert wie ein Virus, erklärt Dawkins ebenfalls ausführlich. Es ist nicht der Inhalt, sondern eine bestimmte Konstellation, die sich gut kopiert, ohne dass es einen Sinn haben muss. Es kopiert sich, weil es sich gut kopiert. Ich fasse mich hier kurz, weil es nicht der zentrale Punkt Deiner Argumentation ist.
Zu behaupten, Dawkins würde die Dinge einfach aus der Luft greifen und nicht begründen, ist albern. Denn Dawkins begründet sehr akribisch und ausführlich, und er beschäftigt sich auch mit den üblichen Gegenargumenten. Vor allem jedoch gibt er eine Einschätzung, wie zuverlässig seine Perspektiven sind, d.h. er gaukelt keine Gewissheit vor, wo keine Gewissheit existiert. Wo er etwas nicht exakt weiß oder nur vermuten kann, legt er es offen. Das ist genau das Gegenteil der selbstherrlichen Allwissenheit, die uns die Kirche einredet.
Dawkins hat im Prinzip zwei Thesen:
Erstens, die Erklärungen der Religionen über die Herkunft von Menschen, Tieren und Pflanzen sind falsch, und man kann es beweisen.
Zweitens, die moralisch-ethischen Lehren der Bibel sind monströs und barbarisch, und ein Blick in die Bibel beweist es.