2) Ich bin außerdem auch sehr verwundert über die hohe Zahl von Meldonium-Fällen im heurigen Jahr. Sind wirklich so viele Sportler/Betreuer/Sportärzte so blöd, die aktuelle Dopingliste nicht zu lesen? Oder haben sie nicht damit gerechnet, dass es einen Test darauf gibt? Ich habe jedenfalls keine Antwort darauf - ich wundere mich aber sehr darüber.[/quote]
Ich schaue gerade Nachrichten in Moskau. Dort wird das Problem so dargestellt das sich die ersten 50% offensichtlich schnell abbauen die 2. 50% aber offensichtlich über ein Monat. Die Sportler oder Doc von dem sie das Präparat haben haben nur gelesen 24h oder so und abgebaut und haben dann nicht weiter gelesen.
Wenn der das Anfang Dezember legal einwirft könnte er daher am 1. Jänner trotzdem gedopt sein
Zu 2)
Ich habe irgendwo die Theorie gelesen, dass russische Sportler nicht ausreichend vor dem Verbot gewarnt wurden, weil die Rusada nicht mehr funktionsfähig ist.
Zitat:
Zitat von MattF
Ich denke es gibt bei sehr vielen Mitteln neben dem eigentlich Effekt (wenn es den überhaupt gibt) immer auch den Placebo Effekt: "Wenn es alle nehmen, muss es ja was bringen".
Dass die leistungsfördernde Wirkung umstritten ist, glaub ich sofort. Nur trifft das ja auf zahlreiche andere Substanzen auch zu, und sie werden offenbar trotzdem von Sportlern sehr gerne genommen.
Zitat:
Zitat von Hafu
Ich vermute, dass es auch mit dem Akkreditierungsentzug des Russischen Antidoping-Labors zusammenhängt.
Gemäß den Recherchen von Hajo Seppelt konnten sich in der Vergangenheit positiv gestete Sportler ja innerhalb der RUSADA frei kaufen und der entsprechende Fall wurde dann gar nicht an die WADA gemeldet.
Diese Sachlage (Akkreditierungsentzug des Russischen Labors) sollte den Sportlern aber doch auch bekannt sein. Völlig unabhängig davon, was ich von Doping halte: aber wenn ich verbotene Substanzen nehmen würde, würde ich doch spätestens dann aufhören, wenn mein "Vertrauenslabor" mich nicht mehr schützen kann bzw. ich würde mich zumindest so lange unauffällig verhalten (z.B. keinen Wettkampf machen), bis kein Nachweis mehr möglich ist, und hoffen, dass mich in der Zwischenzeit keine Trainingskontrolle trifft. Aber zumindest Scharapowa war ja offenbar eine Wettkampf-Kontrolle.
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Wenn der das Anfang Dezember legal einwirft könnte er daher am 1. Jänner trotzdem gedopt sein
Mit dieser Denkweise in den Nachrichten wird sich das russische Dopingproblem nicht lösen lassen.
Im Oktober (!) haben alle Athleten weltweit, die Where-abouts ausfüllen müssen, also Trainingskontrollen unterliegen, per e-mail die Änderungen in der WADA-Liste zugeschickt bekommen.
Wenn ich also im Oktober über eine Änderung in der Dopingliste informiert werde, die ab 1.1. in Kraft tritt, ist es sehr schwer vorstellbar, dass ich ein in Kürze verbotenes Präparat weiter einwerfe, sofern mir an sauberem Sport liegt, egal was ich über deren Halbwertszeit denke.