Da Du hier kein Argument anführst, verdient diese Behauptung eigentlich keine weitere Auseinandersetzung.
Ich würde jedoch gerne auf einen rethorischen Trick hinweisen, den Du regelmäßig anwendest. Zuerst weist Du süffisant darauf hin, wie hartnäckig die Atheisten auf ihren Standpunkten bestehen. Damit verschleierst Du, dass Du ebenso hartnäckig auf Deinem Standpunkt bestehst, jedoch mit dem Unterschied, dass Du keine stichhaltigen Argumente anbieten kannst, sondern nur Wunschdenken.
Wieso soll ich auch jedes Mal stichhaltige Argumente ausführen? Ich sehe dazu keine Notwendigkeit. Im Berufsleben muss ich das auch nicht. Ich würde wohl 8h am Tag im gleichen Meeting rumhängen und käme nicht zum Arbeiten. Oftmals ist es einfach so eine Gefühlssache oder irgendein Mischmasch aus 5 Lebensjahrzehnten oder halt einfach "meine Meinung".
Mein Standpunkt, den ich tatsächlich hartnäckig verteidige, ist folgender: Man sollte sich gelegentlich selbst hinterfragen, ob das, was man will oder was man für besser hält, die Menschheit wirklich vorwärts bringt. Aus der eigenen Sicht ist das wohl immer so, aber man ist halt nicht alleine.
Gestern erlebte ich ein extremes Beispiel dazu. Morgens um 7 fing mein Nachbar in der S-Bahn seinem Gegenüber an zu erzählen, was er alles abschaffen und verbieten würde, "damit es Deutschland wieder besser geht". Die Liste wurde immer länger und am Ende, als ich am Hauptbahnhof ausstieg, dachte ich mir nur, dass das Leben dann wohl für die meisten die Hölle wäre. Er war natürlich von sich komplett überzeugt
Zitat:
Zitat von Jörn
Atheisten verändern ihren Standpunkt sofort, sobald Beweise oder zumindest eine plausible Indizienkette vorliegen. Zum Vergleich: Obwohl Du genau weißt, dass die Jungfrau Maria weder eine Jungfrau war noch in den Himmel aufgestiegen ist, feierst Du diesen Feiertag mit Inbrunst und bist strikt gegen die Abschaffung dieses Feiertags. Die Debatte darüber in diesem Thread umfasst über hundert Seiten. Also erzähl‘ hier keine Märchen über die Hartnäckigkeit von Atheisten.
Ich feiere keine kirchlichen Feiertag mit Inbrunst. Ich erinnere mich aber gut an die Diskussion hier. Konsequent gedacht, hätte man als Atheist auch am Sonntag schon ein Problem. Ich kenne auch keinen Atheisten, der einen Feiertag nicht gern mitnimmt. Willst du den Jahresablauf religionsfrei steuern, hast du viel zu bedenken. Tust du das oder richtest du dir dein Leben auch nur bequem ein?
Persönlich bin ich für viel mehr Feiertage und weniger Arbeit Ich fände es halt interessant, in welchen Feiertag du einen christlichen umtaufen wolltest. Selbst Newton ist für einen konsequenten Atheisten untragbar:
"Nach allen diesen Betrachtungen ist es mir wahrscheinlich, dass Gott am Anfange der Dinge die Materie in massiven, harten, undurchdringlichen und beweglichen Partikeln erschuf..." (Optik, Buch 3, 1704).
Selbst Newton ist für einen konsequenten Atheisten untragbar:
"Nach allen diesen Betrachtungen ist es mir wahrscheinlich, dass Gott am Anfange der Dinge die Materie in massiven, harten, undurchdringlichen und beweglichen Partikeln erschuf..." (Optik, Buch 3, 1704).
Nö, wieso sollte er untragbar sein? Weil er die Existenz eines Gottes annahm? Das ist einerlei. Newtons Wert für die Wissenschaft besteht nicht darin, was er über die Götter dachte.
Newton fand das erste allgemein gültige Naturgesetz, das sowohl auf der Erde als auch überall im Kosmos gilt. Bisher war man in der christlich geprägten Welt davon ausgegangen, dass die Erde und die himmlische Sphäre, welche sich über ihr wölbt, zwei ganz unterschiedliche Bereiche seien. Irdische Gesetze müssten dort oben noch lange nicht gelten. Newtons Gravitationsgesetz beschrieb eine leicht fassliche und damit sehr überzeugende Ursache für die Bewegungen am Firnament, ebenso wie auf Erden.
Um es noch klarer zu machen: Die Gleichungen von Johannes Kepler beschrieben, wie sich die Planeten bewegen, lieferten jedoch keine Ursache, keinen Grund für diese Bewegung. Kepler nahm an, dass sich die Planeten auf ihren exakten Bahnen bewegten, weil sie es so wollen. Das Beseeltsein der Planeten hielt er für die Ursache ihrer Bewegung. Seine Gleichungen beschrieben nur den Verlauf der Flugbahnen, nicht die Ursachen.
Newtons Gesetz zielte auf die Ursachen. Die Planeten bewegen sich so und nicht anders, weil ein Gesetz dies vorschreibt. Für die damalige Zeit eine unerhörte Behauptung. Präzise hergeleitet, mathematisch elegant, zutreffend in jedem Fall. Das saß.
Ich, als Physiklehrer und Hobbyphilosoph gebe zu bedenken, dass Hinweise der Naturphilosophen auf Gott in Zeiten der Aufklärung mit Vorsicht zu genießen sind.
Man fürchtete sich des Öfteren vor dem klerikalen Mob...!
Das ist nicht Dein Ernst, oder? Du zitierst wieder lediglich eine Ansicht, die nicht Deine ist, oder nicht?
Ich würde sagen: Die Antwort war in etwa genauso ernst wie die Frage.
Zitat:
Zitat von waden
"Die innere Erkenntnis, die persönlich, aber objektiv ist." Nenne doch Du bitte einmal ganz konkret und persönlich, welche Erkenntnis diesen Kriterien genügt.
EIn Satz, der diese Art der Erkenntnis möglicherweise ausdrücken kann: „Ich liebe meine Frau.“
Zitat:
Zitat von waden
Ich gewinne den Eindruck, dass Dein stets ausweichender "Standpunkt" ist: "das habe ich nicht gesagt, ich wollte nur darauf hinweisen, dass aus der Perspektive von ..."
Mein persönlicher Standpunkt wurde schon vor vielen Seiten für irrelevant erklärt. Hier ging es darum, daß der Wahrheitsanspruch der kathol. Kirche nicht die Form hat, wie es Jörn und Klugschnacker behaupten. Ob die tatsächliche Position der Kirche in dieser Sache gravierende Schwächen haben mag, ist eine ganz andere Frage. Darüber kann ja unter Umständen jeder selbst zu einem Urteil kommen. Für mein Argument reichte es eigentlich zu zeigen, daß das, was die Kirche unter Wahrheit verstanden haben will, wesentliche Merkmale enthält, die dem positivistischen Wahrheitsbegriff von Jörn und Klugschnacker fremd sind. Daß der religiöse Wahrheitsbegriff nicht ohne jede eigene Rationalität ist, kann man versuchen nachzuvollziehen, muß man aber nicht.
Zitat:
Zitat von waden
Das heißt doch übersetzt einfach: Ich baue mir die Welt, wie sie mir gefällt.
Wieso soll ich auch jedes Mal stichhaltige Argumente ausführen? Ich sehe dazu keine Notwendigkeit. Im Berufsleben muss ich das auch nicht. Ich würde wohl 8h am Tag im gleichen Meeting rumhängen und käme nicht zum Arbeiten. Oftmals ist es einfach so eine Gefühlssache oder irgendein Mischmasch aus 5 Lebensjahrzehnten oder halt einfach "meine Meinung".
Zitat:
Zitat von keko#
Also bitte, Vicky!!! Ich muss schon sagen...... Ist das einfach so deine Meinung? Du solltest sie mit sachlichen Argumenten hinterlegen und begründen. Und wenn du das nicht kannst, dann bist du dieser Diskussion vielleicht nicht gewachsen und solltest ihr fern bleiben
Das war aber jetzt eine Einladung, oder?
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
EIn Satz, der diese Art der Erkenntnis möglicherweise ausdrücken kann: „Ich liebe meine Frau.“
Das ist etwas anderes. Deine Frau existiert, das lässt sich nachweisen. Treffender wäre: "Ich bin dem Osterhasen dankbar für seine Gaben".
In Frage steht in diesem Beispiel die Existenz des Osterhasen. Deine (fiktive) Dankbarkeit ihm gegenüber trägt zur Klärung dieser Frage nichts bei. Die Existenz des Osterhasen lässt sich nicht beweisen durch die Existenz Deiner Dankbarkeit ihm gegenüber. Die Einführung des Begriffs der subjektiven Objektivität bringt uns daher aus meiner Sicht nicht weiter.
Das ist etwas anderes. Deine Frau existiert, das lässt sich nachweisen.
Meine Frau ist auch nicht Gott und es wurde noch niemals versucht ihre Existenz nachzuweisen. Zufall?
Die Frage nach der Existenz bestimmter Dinge ist zur Unterscheidung von verschiedener Erkenntnistheorien nicht vorrangig.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Deine (fiktive) Dankbarkeit ihm gegenüber trägt zur Klärung dieser Frage nichts bei.
Die Dankbarkeit muß eben nicht fiktiv sein, auch wenn der Osterhase es sein mag. In meinem Beispielsatz ging es um die Liebe, nicht um die Existenz dessen, worauf sie sich bezieht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die Einführung des Begriffs der subjektiven Objektivität bringt uns daher aus meiner Sicht nicht weiter.
Diesen Begriff wollte auch keiner einführen. Es ging um eine im Inneren zu findende Wahrheit oder Selbsterkenntnis, die nicht subjektiv ist. Zudem ging es auch nicht darum, ob es sinnvoll und nützlich ist dieses Erkenntnisprinzip anzunehmen, sondern darum, daß die Kirche (siehe Fides et Ratio) es tut, und damit in ihren Erkenntnisprinzipien wesentlich davon abweicht, was Du und Jörn wahrscheinlich als Erkenntnisprinzipien anzunehmen bereit seid.