Im Moment steht doch eher zur Debatte, ob die AfD zu unseren Werten passt – im Gegensatz zu den friedlich unter uns lebenden Muslimen, Hindus, Orthodoxen uns so weiter.
Die "gemeinsamen Werte" von denen die AfD spricht, werden von den meisten nicht geteilt.
Wenn der Rechtsruck u.a. mit der Migrationspolitik zusammenhängt, dann steht nicht allein die AfD zur Debatte. Bzgl. Wertediskussion müßten wir vermutlich erst definieren, was jeder von uns unter "unseren Werten" und "gemeinsamen Werten der AfD" versteht - es könnten sich Diskrepanzen ergeben, wer genau woran dabei denkt. Immerhin scheinen recht viele Wähler keine Probleme mit den Werten der AfD zu haben. Wer sind also "wir" in diesem Fall?
Wenn die Werte der AfD berechtigterweise zur Debatte stehen, dann müssen auch die Werte der Muslime zur Debatte stehen können, die tatsächlich friedlich hier leben, aber trotzdem "unseren" (zumindest meinen) widersprechende Werte leben und an ihre Kinder weitergeben. Wäre das kein reales Problem, gäbe es z.B. weder die massiven Antisemitismus-Probleme auf Schulhöfen noch die massiven Pro-Hamas-Demonstrationen auf den Straßen. Vergleichbares habe ich noch bisher weder von Hindus noch von Orthodoxen wahrgenommen, und auch nicht mal von AfD-Anhängern.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Nein, erst mal ein historisches Beispiel auf kekos achselzuckendes "Falls Deutsche zur Minderheit werden sollten, dann ist das halt so."
Ob es eine Parallele zu Deutschland geben wird (ersetze die Ungarn durch Muslime, und die Eroberung durch massiven Geburtenüberschuß), hängt u.a. davon ab, ob die Deutschen es schaffen, der Mehrheit der Muslime eine deutsche Identität anzubieten, die für die Deutschen selbst positiv belegt und dadurch für die Zuwanderer attraktiv genug ist, um darin aufzugehen, Teil der aufgeklärten westlichen Gesellschaft werden zu wollen, statt an muslimischen Werten als Gegenstück zu unserer Kultur festzuhalten (wie z.B. bei Hamed Abdel-Samad oder Ahmad Mansour) - oder ob anders herum, die Muslime es schaffen, ihre Werte und Kultur einer Mehrheit von Deutschen als attraktiv zu vermitteln
Der entscheidende Punkt ist für mich, dass, sagen wir mal, ein deutscher Akademiker oder auch Triathlet mit einem heutigen chinesischen, amerikanischen, marrokanischen, türkischen Akademiker mehr Gemeinsames, Verbindendes in seiner Arbeitskultur (!) und seiner Lebenskultur / Lebensweise haben, als mit einem Kepler, Leibniz, Euler , ausgenommen die Sprache, die aber heute jeder erlernen und jede Maschine beherrschen kann.
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ja, aber nicht weil wir Deutsche toller wären, als andere, sondern weil wir hier zu Hause sind. Wo ich in der Welt auch hingehe, sollte ich die dortige Kultur achten, und mich daran halten, wenn ich dort leben will. ...
Wobei dazugehört, dass man das Gefühl haben sollte, dass man willkommen ist, die deutsche Kultur anzunehmen.
Glaubst du, diese Willkommenskultur verbessert sich mit den steigenden Umfragewerte der AfD?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir mit einer Innenministerin Frau Dr. Weidel längst vergangene und sinnolse Diskussionen führen würden.
Und die qualifizierten Fachkräfte werden um Deutschland einen noch grösseren Bogen machen, wenn die AfD bei den Wahlen "gut" abschneidet.
Allein die Steuerquoten drastisch zu senken, würde einen ordentlichen Hebel entfalten. Dann noch weniger Sozialabgaben und Deutschland wird attraktiv. Glaubst Du nicht? Das waren die wichtigsten Argumente von Mitarbeitern, die ich in Richtung Schweiz, GB oder USA verloren habe.
Der entscheidende Punkt ist für mich, dass, sagen wir mal, ein deutscher Akademiker oder auch Triathlet mit einem heutigen chinesischen, amerikanischen, marrokanischen, türkischen Akademiker mehr Gemeinsames, Verbindendes in seiner Arbeitskultur (!) und seiner Lebenskultur / Lebensweise haben, als mit einem Kepler, Leibniz, Euler , ausgenommen die Sprache, die aber heute jeder erlernen und jede Maschine beherrschen kann.
Ich habe viele Kollegen aus aller Welt (Forschuntszenturm eines Weltkonzerns), aber ich kann diese Einschätzung nicht teilen. mir ist der deutsche Installateur oder der voll integrierte griechische Fahrradmonteur näher, als der iranische Wissenschaftler, mit dem ich zwar toll technisch zusammenarbeite, der aber nach 8 Jahren immer noch praktisch kein deutsch gelernt hat, und sich fremd in diesem Land fühlt. Deine Sichtweise passt zu Frau Özoguz, die jenseits der Sprache auch keine deutsche Kultur erkennt . Kultur ist eben mehr als nur Sprache, und auch mehr als Kepler und Leibnitz, es ist die Summe dessen, was einen Menschen in seinem sozialen Umfeld ausmacht. Es gibt natürlich eine Kultur einer globalisierten, nicht an eine Heimat gebundener Elite, die von der Alltagswelt der Menschen in jedem Land abgekoppelt ist - das ist aber kein Volk, keine Gemeinschaft in meinen Augen.
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