Im Mai hab ich mich mehr dem RR zugewandt, im August standen die 100 Pässe in 10 Tagen in den Pyrenäen auf dem Programm, 1585 km mit 37.000 hm. Und 2 Wochen vorher noch der Marathon beim ThorBeachTriathlon, also LL im Sand.
Natürlich gabs erstmal Urlaub in den Ardennen, die Strecke von Liege-Bastogne-Liege stand schon länger auf meiner Liste, verkürzt, da ich noch nicht fit war für lange Strecken mit soviel Höhenmetern.
Eigentlich wollte ich das Mittwochstraining beim Trainer weiter machen. Das fand mittlerweile auf der Bahn statt. Eigentlich fand ich das gut und machte zunächst noch Spaß, aber dann kam das was um die Jahreszeit immer kommt: Ich bekam keine Luft mehr. Keine Luft, keine Beine kann man das ganz einfach zusammenfassen. Also lief einmal in der Woche morgens zur Arbeit über die Galopprennbahn und Samstag morgen machte ich meinen LL auch auf der Galopprennbahn. So schnell es ging ohne dass die Lungen dicht machten. Das war beim oberen GA1. Auch beim radfahren.
So ähnlich fuhr ich dann auch Rad. DeisterJojo auf dem Hügelcrosser, ein paar RTF um nicht immer alleine zu fahren. Ein 24 h-Rennen, das ich nach 170 km aufgegeben hab, weil der Magen nicht mehr konnte oder wollte.
Dann kam ein Brief, den jede Frau ab 50 bekommt: Die Einladung zur Mammographie. Man muß nicht hin, ich kenne auch keine Frau, die da hingegangen ist. Also vergaß ich den Termin fast. Es kam eine Mail von der Firma: Einladung zum Sommerfest. Bei uns heißt das Grillen auf dem öden Parkplatz, ordentlich saufen mit Schlipsträgern und das in der Hitze. Das Datum kam mir bekannt vor. Also drückte ich mich vor dem Sommerfest indem ich zur Mammographie ging und danach noch einen Nachmittag zum radeln hatte. Wenige Stunden später hatte ich auch die Mammographie vergessen. Bis dann eine Woche später ein Brief kam, ich müsse nochmal hin, sie hätten da noch Klärungsbedarf. Und dann war ich erstmal die nächsten Wochen beschäftigt mit Biopsien aller Art. Immer wieder Trainingsausfall und schöne Hämatome und fette Verbände um die Brust und das bei Temperaturen über 30°C.Radeinheiten verlegte ich auf den Ergo, weil RR nicht ging, jedenfalls nicht lange. Vom Ergo konnte ich jederzeit runter und auch wieder rauf,wenns wieder ging. Laufen war mittlerweile stark reduziert. Die anstehende OP konnte ich noch auf Ende September verschieben.
Jetzt war ich erstmal froh, dass bis Anfang August wieder alles ruhig war und ich noch ein paar schöne Einheiten machen konnte.
Der ThorBeachTriathlon war eine schöne Aktion mit BellaMartha, JanJazz und Björn. Da gabs ja nen extra Fred zu.
Eine Woche später wollte ich eigentlich noch den SauerlandExtreme fahren, aber der fiel aus. War nicht genehmigt worden. Keine Tour über 200 km liessen mich doch etwas mulmig in den Flieger nach Toulouse steigen. Daueroptimismus hilft. Lange auf dem Rad sitzen kann ich, nur schnell eben nicht. Langsam läßt sich die Landschaft besser geniessen.
Und dann gings auch schon in die Pyrenäen. Bei der Lektüre des Roadbooks wurde mir wieder etwas komisch, aber es war zu spät. Die längste Einheit hatte 217 km, die kürzeste war quasi ein Ruhetag mit 75 km und nur dem Tourmalet.Die Tage sahen gleich aus. Aufstehen, alles packen, Frühstück, radeln, duschen,Abendessen, schlafen.Nur der Tag vom Col de Solour nach Marie de St.Campan sah seeeehr entspannt aus. Und eben der komplette Ruhetag, denn wir badewannenbauend und in der Badewanne sitzend in der Garonne verbracht haben. Den Körper kühlen so lange es ging.
Endlich hatte ich mal die Möglichkeit auch die Cols in Andorra zu fahren. Andorra war voll, ganz anders als die Pyrenäen wie ich sie kannte. Viel Verkehr, schöne Landschaft, tolle Abfahrten. Grad vor ein paar Wochen hatte ich mir noch die Etappen der TdF die in den Pyrenäen gefahren wurden angeguggt und nun fuhr ich selber da hoch.
Der erste Teil der Tour war einfach nur schön, wenn auch an manchen Tagen etwas heiß (wobei der heißeste Tag mit über 40°C der 6. Tag war). Allerdings verloren wir zwei Mitstreiter in der ersten Woche durch Stürze.Jeden Morgen wurde uns dann gesagt wie weit weg das nächste Krankenhaus war. Der zweite Teil der Tour las sich im Roadbook irgendwie einfacher, war er aber nicht.Immerhin bekamen wir im Baskenland schönen Nieselregen. Die Abfahrten wurden schwieriger, kleine Strassen mit ordentlich Kuh-,Schaf- und Pferdescheisse drauf. Ich hab mich voll verliebt in die Ecke. Der letzte Tag war wieder ein wunderbarer Sommertag, vier Cols, schöne Abfahrten, leichte Wehmut, müde Beine.
Hoch zum Ordino
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Schöne breite Strassen in Andorra
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Fast oben auf dem Paileres
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Abfahrt vom Saoucede
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Und hoch zum St Pierre ein paar Tage bevor die Vuelta einen anderen Aufstieg nahm
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Danach war ich erstmal platt und leicht erkältet.
Und völlig demotiviert. Da die Beine überhaupt nicht mehr frisch wurden, wußte ich auch nicht, ob es jetzt so ne schlaue Idee ist zum Monstertijdrit zu fahren. Zwar hatte ich den OP-Termin direkt danach, aber die Voruntersuchung war am Freitag davor. Und wieder das elendige Blutabnehmen, was mir eine fette Beule in der linken Armbeuge bescherte. Ausserdem hatte ich mir ne Zerrung beim Bogenschiesstunier in der Schulter am WE davor geholt. Jede Bewegung tat weh, ausser radfahren. Aber wenn der Zug schon mal direkt von Hannover nach Almere fährt und das Wetter absolut perfekt ist, muss man eigentlich fahren. Km hatte ich viele, aber eben kaum welche in den Temporegionen in dem ich das Zeitfahren hätte fahren wollen. Auch hier wieder keine Luft keine Beine. Wenn es schon langsam war, bin ich doch recht gleichmäßig gefahren. Ich hab gemerkt, dass die Luft gefehlt hat. Die Beine waren recht frisch hinterher. Jedenfalls hat mich das jetzt so angekotzt, dass ich so langsam war, dass ich doch mal nen Termin beim Pneumologen gemacht hab. Dauert natürlich wieder bis der Termin ist.
Jetzt ist die OP durch, heute bin ich das erste Mal wieder MTB gefahren, weil ja das Beachrace dies Jahr nicht fehlen darf und denn geht das Lauftraining mit Trainer richtig los.