Erlebnisbericht:
Nun noch ein kurzer Erlebnisbericht:
Am Tag vorher habe ich eigentlich alles so gemacht wie immer. Erst habe die Startunterlagen geholt. Damit das schon mal erledigt ist. Dann habe ich mich noch mit meinem Bruder getroffen und wir haben noch eine Pizza gegessen. Das hat sonst immer gut funktioniert. Auch nicht zu spät, so dass ich noch alles gut verdauen konnte und am nächsten Morgen keinen vollen Bauch mehr hatte. Auch das hat gut geklappt. Für meinen Geschmack bin ich vielleicht etwas viel durch die Gegend gerannt, aber gut das ist halt manchmal so. Abends habe ich dann noch etwas fern gesehen und bin früh eingeschlafen und habe sehr gut geschlafen.
Morgens bin ich um 7 Uhr aufgewacht und habe drei Bananen gefrühstückt. Meine Sachen zusammengesucht und noch einmal etwas entspannt. Um 9 Uhr habe mich dann auf zur Olympiahalle gemacht um meine Kleidung abzugeben. Das hat auch alles gut geklappt. Ich hatte zwar erst meine Uhr vergessen, aber da dort alles recht gut organisiert ist, bin ich noch einmal an meinen Beutel gekommen und alles war wieder gut.
Dann ging es auf zum Start, etwas warm laufen und noch ein paar Steigerungsläufe, kurzes Schwätzchen mit triduma und vorne einreihen. Dann der Start, ich bin sehr gut weggekommen. Der erste km war etwas sehr schnell, irgendetwas mit 3:37 oder so. (Leider scheine ich meine Uhr verloren zu haben :-() Der zweite war noch ähnlich schnell, aber dann habe ich mich auf meine 3:45 eingependelt. Mal ein, zwei Sekunden schneller, mal genau getroffen.
Ich lief dann recht entspannt vor mich hin, was mir dann aber schon einige Sorgenfalten auf die Stirn trieb war, dass ich von so vielen überholt wurde. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich stand ja nicht in der ersten Reihe und dahar fand ich das etwas komisch. Bis mir dann aufgefallen ist, dass ich bei denen immer die Nummer auf den Rücken sehen kann. Da ist dann der Groschen gefallen. Parallel wurde ja die DM im Marathon ausgetragen und offensichtlich sind da einige weiter hinten im Feld gestartet und laufen jetzt vor. Scheinen ja doch einige mitgelaufen zu sein. Von "normalen" Teilnehmern wurde ich dann in der Tat kaum überholt.
Bei km 10 habe ich dann, wie geplant, mein erstes Gel genommen. Bei km 13, 14 fühlte ich mich dann auch das erste mal im Race-Modus. Es war kein entspanntes Laufen mehr, sondern es fühlte sich gut an, richtig so, als würde ich auf Touren kommen und die Motivation stieg. Den Berg zwischen km 15 und 16 habe ich auf den Höhenprofil eindeutig unterschätzt, der zog sich ganz schön. Insgesamt gab es doch einige Anstiege mehr als gedacht. Ich weiß auch nicht, ob die 40 hm wirklich stimmen. Aber gut, jetzt weiß ich ja was auch mich zukommt im Falle eines erneuten Startes. Der Berg hat mich bestimmt ein paar Körner gekostet, verbunden mit dem schnellen Start. Aber vermutlich nicht so viele.
Bei km 20 gab es dann das zweite Gel, wieder kurz danach etwas Wasser. Insgesamt habe ich an jeder Verpflegungsstelle ein, zwei mittlere Schluck Wasser genommen, also geschaut, dass ich nicht zuviel trinke, aber meinen Mund feucht halte.
Beim HM-Durchgang hatte ich etwa eine 1:19:11 auf der Uhr. Passte also super. Ein Schnitt von 3:45, so wie geplant. Nun müsste ich das nur noch nach Hause laufen. Aber da habe ich schon gemerkt, dass irgendetwas nciht so ganz passte. Mein Magen hatte mit den Gels ganz ordentlich zu kämpfen. Egal, erst mal weiter, manchmal beruhigt sich ja soetwas auch wieder. Aber ab km 25 ging es eigentlich kaum noch. Mir war einfach nicht mehr gut. Ich habe mir dann auch den Finger in den Hals gesteckt und versucht mich zu übergeben, in der Hoffnung, dass die Übelkeit dann weg ist. Aber leider konnte ich nicht kotzen.
Nach einigem inneren Hin und Her habe ich dann beschlossen, erst mal Tempo rauszunehmen und dann zu schauen wie es weitergeht. Ich bin dann runter auf ein 4:15er Tempo, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, aber nach zwei, drei weiteren km, als ich wieder anziehen wollte, habe ich gemerkt, dass das keinen Sinn hat. Es ging einfach nicht, mir war schlecht und meine Muskeln hatten keine Energie. Wäre unser Hotel in der Nähe gewesen, wäre ich an dieser Stelle vermutlich ausgestiegen. So bin ich dann weitergelaufen, eingestreut von gelegentlich Gehpausen und erneuten Übergebungsversuchen. Irgendwo bei km 39 bis 40 hatte ich dann die 2:39 auf der Uhr und habe eine Träne verdrückt. Die letzten km waren dann noch mal richtig hart, traurig dann der Einlauf in's Stadion. Es lief "Tage wie diese", na ja so happy war ich jetzt nicht. Den Einlauf in Stadion selbst habe ich eher als enttäuschend wahrgenommen. Es waren kaum Zuschauer da und ich bin auch nicht auf einer 400m-Bahn gelaufen, sondern auf Teer

. Zum Schluss dann auf Plastikteppich.
Insgesamt zur Strecke: Diese war hügliger als von mir erwartet, aber eigentlich schön zu laufen, es ging abwechslungsreich durch Wohnviertel, Parkanlagen und Innenstandzonen.
Zu meiner persönlichen Analyse: Vermutlich waren die ersten beiden km tatsächlich etwas zu schnell und auch der Hügel etwas kräftetzehrend, aber ich glaube nicht, dass das zu einen so frühen Ausfall geführt hätte. Ich vermute, wie schon weiter oben geschrieben, dass mein Körper immer noch nicht die Erkältung voll verarbeitet hatte. Ich muste die ganze Zeit immer noch etwas Husten und schnupfen. Es kam auch immer noch Schleim mit, wenn auch keiner vereiterter mehr. Außerdem scheine ich die Gels einfach nicht vertragen zu haben, mir wurde übel, bzw. sie haben mir den Magen verklebt. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Energie aus den Gels nicht in den Beinen ankam. Ich glaube auch nicht, dass ich das Zieltempo zu schnell gewählt habe. Das Training sollte eigentlich auch gepasst haben. Genau kann ich es vermutlich ohnehin nicht rausfiltern, was jetzt der "Todesstoß" war, aber ich vermute auf eine Kombi von Erkältung und Nahrungsstrategie.
Ich werde nun erst mal zwei Wochen die Füße hochlegen und nur wenn es gar nicht anders geht drei oder vier km laufen gehen.
Kurioserweise bin ich heute morgen total motiviert, es nächstes Jahr wieder zu versuchen, es fühlt sich fast so an, als wäre mir der Fehdehandschuh hingeworfen worden.
Mein nächster WK wird aller Voraussicht nach der Sylvesterlauf in Ibk sein. Auch wenn man im Winter keine Bestzeiten läuft, möchte ich dennoch versuchen meine Zeit aus dem Vorjahr zu verbessern, nun habe ich ja eine Referenzzeit für Lauf und Jahreszeit
