Das Preisgeld ist eher ein Antrittsgeld, sehe ich das richtig? Es richtet sich nicht nach der Performance im Rennen, sondern nach dem "PTO World Ranking".
Das Preisgeld ist eher ein Antrittsgeld, sehe ich das richtig? Es richtet sich nicht nach der Performance im Rennen, sondern nach dem "PTO World Ranking".
Es wird wohl beides geben: Preisgelder für das Abschneiden beim Collins-Cup zusätzlich aber auch Bonuszahlungen je nach Plazierung in der Collins-Cup-Rangliste und zwar in substanzieller Höhe nicht nur für die Top-Athleten, sondern bis hinunter zu Rang 50, vergleichbar der Situation im Golf und Tennis.
Das ist definitiv ein Paradigmenwechsel, der helfen wird, die bisher im Triathlon extreme Zweiklassengesellschaft neu zu strukturieren.
Bisher gab/ gibt es wenige Top-Profis, die vom Sport über Sponsorengelder gut bis sehr gut leben konnten und dementsprechend , wenn sie es in diese Position geschafft hatten nur noch ein begrenztes Interesse hatten, an den Verhältnissen, nämlich dem geringen Anteil der Ausschüttungen der Rennveranstalter an die Sportler (gemessen an den generierten Einnahmen und im Vergleich zu anderen Sportarten) etwas zu verändern.
Die große Zahl der schlecht verdienenden Profis aus der zweiten Reihe hatten zwar ein großes Interesse an höheren Preisgeldern bzw. Bonuszahlungen, konnten ihre berechtigten Forderungen nach angemessener Beteiligung an den Einnahmen mangels Interessenvertretung aber nicht ansatzweise durchsetzen.
Auch im Hinblick auf den äußerst mangelhaften Antidopingkampf hat Ironman den Triathlonsport bislang sehr schlecht vertreten, wie wir erst kürzlich aus der Auflistung der Trainingskontrollen der Weltspitze im Langdistanztriathlon in der Dude-Frodo-Diskussion erfahren haben.
Die PTO hat diese Thematik weit oben auf ihre Agenda gesetzt und es wird in der Zukunft wohl eine weitaus effektivere und engmaschigere Überwachung der Top-Athleten mit unangemeldeten Trainingskontrollen geben
Ich kann die Intention der Profis und Challenge-Veranstalter verstehen.
Es bleibt nur zu hoffen dass wir kein Tennis 2.0 erleben.
Da herrscht derzeit Chaos mit ATP-Cup und Davis Cup, ein Machtkampf von ATP gegen ITF.
Die Situation im Triathlon ist ähnlich wie im Ski-Weltcup.
Ist auch eine Randsportart und nur sehr wenige können davon wirklich leben bzw. etwas "verdienen".
Hauptunterschied zum Triathlon:
Bei Ski kämpfen die Besten der Welt wöchentlich gegeneinander, im Triathlon - bisher - nur 1-2x jährlich.
Preisgelder sind mit wenigen Highlights bei den FIS-Disziplinen auch sehr überschaubar.
Alpin ist da noch am besten aufgestellt.
Bisher gab/ gibt es wenige Top-Profis, die vom Sport über Sponsorengelder gut bis sehr gut leben konnten und dementsprechend , wenn sie es in diese Position geschafft hatten nur noch ein begrenztes Interesse hatten, an den Verhältnissen, nämlich dem geringen Anteil der Ausschüttungen der Rennveranstalter an die Sportler (gemessen an den generierten Einnahmen und im Vergleich zu anderen Sportarten) etwas zu verändern.
Ich sehe im Moment nicht, welchen Hebel die PTO gegenüber Ironman oder Challenge Family hätte.
Ich erinnere mich dunkel, als eine Triathletenvereinigung, deren Name mir entfallen ist, sich mal öffentlich kritisch gegenüber Ironman und Dopingkontrollen äußerte. Das hat Kurt Denk damals sofort abgestellt. (FAZ)
Wimbledon ist vergleichbar zu Kona als Leuchtturm-Event innerhalb des Sports. Es gab damals Boykott-Drohungen, und schließlich auch 1973 einen weitgehenden Boykott von Wimbledon, wo selbst der damalige Titelverteidiger sowie 13 weitere der weltbesten 16 startberechtigten Tennisspieler dort nicht antraten.
Die Situation im Triathlon ist jetzt im Jahr 2020 ungefähr dieselbe wie im Tennis vor 50 Jahren. Grundsätzlich finde ich, dass sich Tennis als Profi-Sport in dieser Zeit gut entwickelt hat.
Einen Kona-Boykott irgendwann in der nähere Zukunft muss es nicht zwangsläufig geben, aber berechtigte Forderungen der PTO an die Adresse von Ironman sind sicher nur durchsetzbar, wenn es auch eine glaubwürdige Drohkulisse gibt.
Ich sehe im Moment nicht, welchen Hebel die PTO gegenüber Ironman oder Challenge Family hätte.
...
Eine klassische Gewerkschaft (in der Industrie) ist dann durchsetzungsfähig in Tarifverhandlungen, wenn sie genügend Arbeitnehmer vertritt, so dass ein von ihr initierter Streik dem Arbeitgeber so schmerzt bzw. so weitreichende Einnahmeverluste beschert, dass er kompromissbereit wird.
Eine Sportler-Gewerkschaft funktioniert nach genau demselben Prinzip nur dass eben Streik durch (potenziellen) Boykott bestimmter Events ersetzt ist.
Der Unterschied der PTO von heute zur PTO in der Vergangenheit bzw. anderen Versuchen, Triathlonprofis und ihren Interessen Gehör zu verschaffen liegt schlicht und einfach im Organisationsgrad. Die PTO ist Stand heute (21.1.2020) Interessenvertretung nahezu aller namhaften 70.3 und Ironman-Profis . Und diese haben nicht nur einfach mal unverbindlich ihre Sympathie zur PTO bekundet sondern es gibt unterschriebene Verträge zwischen PTO und den Profi-Athleten mit definierten Leistungen und Pflichten auf beiden Seiten.
Eine klassische Gewerkschaft (in der Industrie) ist dann durchsetzungsfähig in Tarifverhandlungen, wenn sie genügend Arbeitnehmer vertritt, so dass ein von ihr initierter Streik dem Arbeitgeber so schmerzt bzw. so weitreichende Einnahmeverluste beschert, dass er kompromissbereit wird.
Eine Sportler-Gewerkschaft funktioniert nach genau demselben Prinzip nur dass eben Streik durch (potenziellen) Boykott bestimmter Events ersetzt ist.
Der Unterschied der PTO von heute zur PTO in der Vergangenheit bzw. anderen Versuchen, Triathlonprofis und ihren Interessen Gehör zu verschaffen liegt schlicht und einfach im Organisationsgrad. Die PTO ist Stand heute (21.1.2020) Interessenvertretung nahezu aller namhaften 70.3 und Ironman-Profis . Und diese haben nicht nur einfach mal unverbindlich ihre Sympathie zur PTO bekundet sondern es gibt unterschriebene Verträge zwischen PTO und den Profi-Athleten mit definierten Leistungen und Pflichten auf beiden Seiten.
Im Tennis, welches du ja als Beispiel heranziehst fliegt aber ein Vielfaches an Geld umher als im Triathlon. Das einzige wo Ironman (und eigentlich auch nur Ironman) wirklich Geld verdient sind wir 2500 Nasen, die 500+ Euro pro Event hinlegen.
Vergleichend betrachten könnte man ja mal was Ironman für die TV Rechte an Kona bekommt im Vergleich zu den Verträgen in Wimbledon. Oder was Lacoste bereit ist zu zahlen, damit Djokovic mit deren Shirts rumläuft.
Es ist ein hehres Ziel die Preisgelder anders zu verteilen - aber das Geld ist ja nunmal einfach nicht da. Der HR überträgt auch mehr aus guten Willen die rennen aus Kona denn aus Quotengründen. Mittel- und langdistanz sind nicht breiten-TV tauglich, also wird es nicht Hochglanzproduziert, also gibt es keine potenten Sponsoren.
Die Top 3,4,5 werden sich in Social Media immer gut vermarkten können, für die Plätze 11-20 sehe ich aber kein Potenzial wo das Geld herkommen soll. Es macht auch für Unternehmen aus Marketingtechnischer sicht einfach keinen Sinn.