Wer nicht für mich ist, ist Geisteskrank.... interessante Diskussionsweise.... vlt. hätten der Verfasser dieses Schandtextes, vorher einmal in die Petition schauen gesollt, da werden genau diese Verunglimpfungen angeführt die von der "LSBTTIQ Lobby" zur Beeinflussung der Kinder genutzt werden sollen... perfekte Argumentationshilfe für die Gegner des Lehrplans....
Auch wenn ich für die Leute die die Petition unterschrieben haben nicht unterstütze würde ich nie auf die Idee zu kommen als Argument deren erstmal eine "verschobene" Sexualität und der damit verbunden Psychischestörung vorzuwerfen.... das hat dann schon stark wieder etwas von deren Arguemtationskette und spielt stark in Ihre Arme...
zu mal, es in einer Demokratie nun auch erlaubt sein muss Homophob zu sein, das fällt genauso unter Meinungsfreiheit wie der Glaube an Aliens oder andere Abstruse Ideen....
Finde den Artikel auch schlecht, und bleibe bei meiner Theorie, dass es einfach die Angst vor dem Unbekannten ist. Nur weil man "die" im Fernsehen sieht, sind sie eben nicht persönlich bekannt. Wer einen oder mehrere Homosexuelle im Freundeskreis hat, ist in 99% der Fälle nicht homophob. Beim verbleibenden Prozent mag DragsAttacks These greifen.
zu mal, es in einer Demokratie nun auch erlaubt sein muss Homophob zu sein, das fällt genauso unter Meinungsfreiheit wie der Glaube an Aliens oder andere Abstruse Ideen....
Natürlich ist es erlaubt homophob zu sein, ebenso wie mir keine Gesetzesnorm einfiele, die es verbietet rassistisch, antisemitisch, sexistisch, fremdenfeindlich oder einfach nur ein Arschloch zu sein.
Gut finden braucht man's dennoch nicht
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
...keine Gesetzesnorm einfiele, die es verbietet rassistisch, antisemitisch, sexistisch, fremdenfeindlich...
Die zugehörige Gesetzesnorm heißt Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz.
Die gilt zwar nicht unbedingt für Internetforen und auch von Axxlöchern ist da nicht die Rede. Wohl aber von Benachteiligung aufgrund von Rasse, ethnischen Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter und last but not least aufgrund der sexuellen Identität.
Vor diesem Hintergrund muß doch zumindest die Frage erlaubt sein, warum ausgerechnet die Akzeptanz der sexuellen Vielfalt in den zentrale Leitprinzipien im Bildungsplan besonders berücksichtigt werden muß.
Ist eine Benachteiligung/Diskriminierung aus einem der anderen aufgeführten Gründe weniger schlimm ?
Geändert von KalleMalle (12.02.2014 um 08:42 Uhr).
Finde den Artikel auch schlecht, und bleibe bei meiner Theorie, dass es einfach die Angst vor dem Unbekannten ist. Nur weil man "die" im Fernsehen sieht, sind sie eben nicht persönlich bekannt. Wer einen oder mehrere Homosexuelle im Freundeskreis hat, ist in 99% der Fälle nicht homophob. Beim verbleibenden Prozent mag DragsAttacks These greifen.
Gruß
Alex
Angst sicher aber man schottet sich doch auch bewusst ab. Gerade religiös motivierte Gruppen schotten sich gegen jeden liberalen Einfluss ab (insbesondere die eigenen Kinder) damit dir erst garnicht auf so andere Ideen kommen. Darauf fusst ja auch die Homeschooling Welle, wenn sie denn religiös motiviert ist. Ich will nicht dass meine Kinder mit liberalem Gedankengut und Andersdenkenden in Kontakt kommen, genau damit die auch die Vorurteile behalten die sie schon haben.
(Homeschoolling muss nicht schlecht sein, allerdings ist es wie gesagt für die Fundamentalisten Vorwand sich abzugrenzen)
Auch in der Schweiz wurde dort wo es die wenigsten Ausländer gibt, am meisten für diese Initiative zur Zuwanderungsbeschränkung gestimmt.
Finde den Artikel auch schlecht, und bleibe bei meiner Theorie, dass es einfach die Angst vor dem Unbekannten ist. Nur weil man "die" im Fernsehen sieht, sind sie eben nicht persönlich bekannt. Wer einen oder mehrere Homosexuelle im Freundeskreis hat, ist in 99% der Fälle nicht homophob. Beim verbleibenden Prozent mag DragsAttacks These greifen.
Gruß
Alex
Der Artikel benennt mehrere Faktoren, die zu einem erhöhten Homophobie-Risiko führen. Auch die von dir erwähnte kenn_ich_nicht-mag_ich_nicht-Fraktion ist darunter. Zahlenmäßig ist das sicherlich eine wesentliche Gruppe, nach meinem Erleben jedoch weitgehend harmlos. kenn_ich_nicht-mag_ich_nicht ist in den meisten Fällen keine ausreichende Motivation, um sich in dem Thema ernsthaft zu engagieren. Daher bleibe ich bei meiner These, dass gerade die Marktführer in Homophobiefragen hier noch weitergehende persönliche Motive haben - sei es religiös motiviert oder aus eigener sexueller Verunsicherung.
Das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz verbietet bestimmte Handlungen. Gollrich jedoch hat postuliert, dass Homophobie selber erlaubt bleiben müsse. Ein solches Verbot gibt es nicht und kann es IMO sinnvoll auch nicht geben.
Zitat:
Vor diesem Hintergrund muß doch zumindest die Frage erlaubt sein, warum ausgerechnet die Akzeptanz der sexuellen Vielfalt in den zentrale Leitprinzipien im Bildungsplan besonders berücksichtigt werden muß.
Ist eine Benachteiligung/Diskriminierung aus einem der anderen aufgeführten Gründe weniger schlimm ?
Natürlich ist die Frage erlaubt. Soweit ich mich an meine Schulzeit erinnere,wurde bereits in den 80er/90er Jahren über und Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus diskutiert, Sexuelle Vielfalt jedoch kam höchstens in Form schlechter Witze - auch von Lehrer_innen - vor. Insofern könnte die Antwort in einem besonderen Nachholbedarf liegen.
Außerdem halte ich wenig davon, eine Minderheit gegen die andere auszuspielen. Anstatt Sexuelle Vielfalt aus dem Bildungsplan zu streichen, würde ich daher eher schauen, ob man andere Gruppierungen noch mit hinein nimmt. Nach meiner Wahrnehmung wäre z.B. Inklusion von Menschen mit Behinderungen auch ein Thema mit besonderem Nachholbedarf.
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Geändert von DragAttack (12.02.2014 um 13:09 Uhr).
Das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz verbietet bestimmte Handlungen. Gollrich jedoch hat postuliert, dass Homophobie selber erlaubt bleiben müsse. Ein solches Verbot gibt es nicht und kann es IMO sinnvoll auch nicht geben.
Volle Zustimmung. Aber die Brücke zum AGG war einfach zu verführerisch für mich.
Zitat:
Zitat von DragAttack
Natürlich ist die Frage erlaubt. Soweit ich mich an meine Schulzeit erinnere,wurde bereits in den 80er/90er Jahren über und Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus diskutiert, Sexuelle Vielfalt jedoch kam höchstens in Form schlechter Witze - auch von Lehrer_innen - vor. Insofern könnte die Antwort in einem besonderen Nachholbedarf liegen.
Das hat aber imho keineswegs dazu geführt, daß Ausländer und ethnische Minderheiten jetzt besser akzeptiert wären als in den 80ern. Lediglich der Diskussionstil darüber hat sich hin zur political correctness verschoben.
Bezogen auf sexuelle Vielfalt denke ich eher, daß jetzt schlichtweg die Zeit reif genug ist um homophile Positionen öffentlich bekunden und Forderungen stellen zu können ohne großartig was zu riskieren.
Ob man das Thema deswegen gleich derart inflationär in einen Bildungsplan einbringen muß ist eine andere Frage.
Zitat:
Zitat von DragAttack
Außerdem halte ich wenig davon, eine Minderheit gegen die andere auszuspielen. Anstatt Sexuelle Vielfalt aus dem Bildungsplan zu streichen, würde ich daher eher schauen, ob man andere Gruppierungen noch mit hinein nimmt. Nach meiner Wahrnehmung wäre z.B. Inklusion von Menschen mit Behinderungen auch ein Thema mit besonderem Nachholbedarf.
Gruß Torsten
Falls meine Aussage als "gegeneinander ausspielen" verstanden worden ist, dann ist das eine Fehlinterpretation.
Den Rest - meine ich - kann man durchaus als eine der Absichten aus der Petition herauslesen.
Und mit ein bißchen gutem Willen ließe sich imho der gleiche besondere Nachholbedarf für alle im AGG genannten Benachteiligungsgründe herleiten. Um entsprechende Defizite aufzuzeigen muß man ja noch nicht einmal außerhalb des Forums nach Beispielen suchen.
Das hat aber imho keineswegs dazu geführt, daß Ausländer und ethnische Minderheiten jetzt besser akzeptiert wären als in den 80ern. Lediglich der Diskussionstil darüber hat sich hin zur political correctness verschoben.
Schwierige Frage. Seit 2001 lässt sich IMO ein bedrohlich zunehmender Antiislamismus beobachten. Für Menschen aus entsprechenden Herkunftsländern dürfte sich die Situation seither tatsächlich eher verschlechtert haben (ob damit ein Rückschritt hinter das Niveau der 80er verbunden ist wage ich nicht zu beurteilen). Abgesehen davon glaube ich (vielleicht hoffe ich auch nur) dass sich die Situation tatsächlich gebessert hat.
Zitat:
Bezogen auf sexuelle Vielfalt denke ich eher, daß jetzt schlichtweg die Zeit reif genug ist um homophile Positionen öffentlich bekunden und Forderungen stellen zu können ohne großartig was zu riskieren.
Nach eigener Beobachtung - mein Coming Out liegt etwa 20 Jahre zurück - kann ich sagen, dass sich seither erstaunlich viel verbessert hat. Dennoch fehlt mir noch der gesellschaftliche Konsenz - wie es ihn z.B. im Bezug auf Rassismus und Antisemitismus gibt, dass manche Positionen einfach indiskutabel sind und dass man den Verfechtern keine Platform bieten sollte.
Kannst du dir z.B. vorstellen, dass zu einer Talkrunde im Öffentlichrechtlichen Fernsehen zu religiöser Vielfalt jemand eingeladen wird, der regelmässig zur Judenmissionierung aufruft? Gestern bei Maischberger war der Generalsekretär einer evangelikalen Vereinigung geladen, die regelmäßig Homosexualität als Krankheit darstellt und entsprechende "Therapien" anbietet.
Zitat:
Falls meine Aussage als "gegeneinander ausspielen" verstanden worden ist, dann ist das eine Fehlinterpretation.
Den Rest - meine ich - kann man durchaus als eine der Absichten aus der Petition herauslesen.
Und mit ein bißchen gutem Willen ließe sich imho der gleiche besondere Nachholbedarf für alle im AGG genannten Benachteiligungsgründe herleiten.
Das was aktuell und auch schon zum der Threaderstellung auf openpetition.de zu lesen ist, ist nicht die ursprüngliche Fassung der Petition. Die ursprüngliche Fassung wurde überarbeitet, weil die Petition wegen eindeutig diskriminierenden Inhalts gelöscht zu werden drohte - hast du sie mal gelesen?
In einem älteren Post (Nr.21) hattest du aus der überarbeiteten Version zitiert um den Vorwurf der LGBT-Feindlichkeit zu widerlegen. Der von dir zitierte Abschnitt war in der ursprünglichen Version nicht vorhanden. An selber Stelle stand ursprünglich folgendes:
Zitat:
Die Arbeitsfassung in den Klauen von Lobbyisten
Die grün-rote Landesregierung lässt den neuen Bildungsplan 2015 nach dem Interesse der LSBTTIQ-Lobbyisten schreiben. Als Ziel dafür wird die „Verhinderung von Diskriminierung“ angegeben. Die Pläne schießen jedoch weit über das Ziel der Verhinderung von Diskriminierung hinaus. Der „Kampf gegen Homophobie“, in die Schule hineingetragen werden soll, fördert trotz aller Akzeptanzfloskeln ausschließende, exklusive Tendenzen und strukturelle Gewalt.
Feindbilder und Umerziehungskampagne
Die LSBTTIQ-Vertreter verfolgen eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemein bildenden Schulen. Werden LSBTTIQ-Menschen nicht in allem positiv anerkannt, wird dies von den Lobbygruppen kategorisch als „diskriminierend“ oder „homophob“ bezeichnet. Dagegen wollen sie vorgehen und leiten daraus das Anrecht einer Kampagne zur Umerziehung von Schülerinnen und Schülern ab, die im Bildungsplan 2015 mit der sexualpädagogischen Politik dieser Lobbygruppen konfrontiert werden sollen.
Dem Autor der Petition geht es nicht darum, das richtige Maß bei der Aufklärung über Sexuelle Vielfalt zu finden. Ihm geht es darum, das Thema ganz verschwinden zu lassen. Ich weiß nicht, ob seine Einstellung zu Angehörigen anderer Minderheiten weniger feindselig ist. In der Petition zumindest instrumentalisiert er sie in seinem Kreuzzug gegen sogenante "LSBTTIQ-Lobbyisten"
Gruß Torsten
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Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück