Ich hab nie irgendwo geschrieben, dasses nur mit Guru ginge und geb dir in der Hinsicht absolut recht.
Die Grundlagen sind hinreichend bekannt und verbreitet und man muss nur nen Kumpel mit Zollstock und Winkel oder Senklot zu Hilfe nehmen.
Aber es geht nicht anhand von Bildern oder Filmaufnahmen und schon gar nicht, wenn jemand nur ein Bild von nem Rad und seine Körpermasse postet.
Und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass Jens Machacek unrecht hätte, wenn er zu jemandem mit 88/172cm sagt, ein 56er Rad passe nicht. Das ist soweit weg von 'passend', dass ich mir nichtmal Gedanken machen würde, obs nicht vielleicht doch nen 56er Rahmen geben könnte, mit dem es gehen würde.
Anscheinend schon, aber am Peinlichsten ist, dass ich das Rad seit 5 Jahren fahre ohne auf die Idee zu kommen, dass die Ursache meiner Probleme an der Radgröße liegen könnte. Und jetzt steht das auch noch öffentlich im Internet.... Ich denke auch, dass ich mir mit dem zu großen Rad viel Kraft beim Fahren genommen habe.
Eure Vorschläge für kleinere Räder habe ich notiert und werde sie morgen der Radhändlerin weiterleiten. Von da sehen wir weiter. Danke nochmal für die Hilfe.
Bevor Ihr anfangt, Euch in diesem Thread über Vermessungsmethoden zu streiten, käme mir sehr gelegen, wenn Ihr mit der gleichen Energie Herrn Trödelliese aka JustForFun erklären könntet, dass er ein TT braucht.
Und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass Jens Machacek unrecht hätte, wenn er zu jemandem mit 88/172cm sagt, ein 56er Rad passe nicht.
Das ist soweit weg von 'passend', dass ich mir nichtmal Gedanken machen würde, obs nicht vielleicht doch nen 56er Rahmen geben könnte, mit dem es gehen würde.
Ich will das jetzt nicht noch weiter ausufern lassen, daher Antworte(n) auch gerne per PN:
Wieso waren die Stahlrenner früher dann alle so riesig und jeder ist sie so vermeintlich zu groß gefahren ? Ich hatte große Mühe mit den modernen Vorgaben (53er RH) was "altes" in Stahl zu finden. Die meisten fingen bei so 55cm an und gingen weit bis über 60cm. Selbst meinem Vater (ca 178cm) hat man in den 90ern noch einen 58er(!!!) Rahmen als optimal passend verkauft. Ein kleineres Modell stand zum gleichen Preis daneben. Das war also nicht "aufgeschwatzt".
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Wieso waren die Stahlrenner früher dann alle so riesig ...
Waren sie? Nie was davon bemerkt.
Und ich sitz auch nicht erst seit gestern aufm Rad.
Zitat:
und jeder ist sie so vermeintlich zu groß gefahren ? Ich hatte große Mühe mit den modernen Vorgaben (53er RH) was "altes" in Stahl zu finden.
Das kann nicht daran gelegen haben, dasses sowas nicht gab.
Ich hatte nie Probleme, was passendes zu fahren.
Das wurde halt klassisch nach 2/3 Schrittlänge berechnet und gute Händler wussten von ihrem Programm, welcher Rahmenbauer/Hersteller wie baut: lang, kurz, quadratisch.
Ausserdem gabs noch keine Sitzpositionsanalyse. Sitzhöhe, Knielot, ausgestreckter Arm von Sattelspitze nach vorne, fertig.
Kein Internet. Wenn was nicht passte, ging man zu den Vereinskollegen oder wieder zum Händler, wo man das Rad her hatte und verschwendete keine Zeit, sich erstmal der halben Welt mitzuteilen.
Kein Sloping, keine weichgespülten 'Marathon-' oder 'Komfort'geometrien wo das Steuerrohr halb so lang wie die Rahmengrösse war.
Hart und schmutzig.
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Waren sie? Nie was davon bemerkt.
Und ich sitz auch nicht erst seit gestern aufm Rad.
Ich hätte erwartet, Du könntest das bestätigen. War auch ganz stark mein Eindruck, dass früher die Sattelstützen i.d.R. kaum aus den wesentlich größeren Rahmen heraus schauten wie z.B. hier (1980):
http://www.theracingbicycle.com/Modern_era_TdF_Autographs.html
Aber ich vermute, dass damals bei gegebener Rahmenhöhe die Länge normalerweise kürzer war als heute. Oder anders ausgedrückt:
Bei gleicher Länge (die wichtiger ist als die Höhe) waren früher die Rahmen üblicherweise höher.
Die Geometrien waren einfach anders.
'Zu gross' ist ein Rad, wenns mit vorhandenen Mitteln (Sattel geht nimmer weiter rein, Vorbau kurz genug nicht erhältlich) nimmer passend eingestellt werden kann.
Dass die Sattelstützen weniger weit rausschauten, bedeutet ja nicht, dass die Rahmen zu gross gewesen seien.
Wenn man sich die damaligen Sattelstützen anschaut, sieht man ja schon, wie weit die nur rausgezogen werden durften. Das sind irgendwelche Stummel mit 17 oder 20cm Länge, 7 davon sind Mindesteinsteckttiefe...
Das Bild wandelte sich hauptsächlich, als die Slopinggeometrien aufkamen weil man versuchte, mit weniger Rahmengrössen das gleiche Spektrum abzudecken wie mit Zentimeter- (oder maximal Zweizentimeter-)Schritten.
Nur fünf Rahmengrössen bauen zu müssen ist halt billiger in der Herstellung, als acht oder zehn. Lagerung auch.
Kürzer waren die Dinger früher übrigens nicht unbedingt in jedem Fall. Ich glaube, das hat sich eher damit gewandelt, dass mittlerweile Hinz und Kunz Rennradfahren und dabei komfortabel sitzen wollen, Stichwort 'Marathon'- oder 'Komfort'geometrie.
Abgesehen von versenkten Steuersatzlagerschalen (früher bauten die noch 2,5-3cm auf) musste heute schon lange suchen, eine wirklich sportliche Rennradgeometrie zu finden.
Das oben irgendwo mal erwähnte 'BMC Granfondo' hat Uli/dude mal der Geometrie wegen ziemlich (zu recht!) bei Passista zerrissen.
Das sind alles Fahrräder mit Rennradlenker, keine Rennräder mehr im Sinne des Wortes.
Geh heute mal auf die Suche, nach nem Lenker mit klassischer Form.
Alles 'Compact Drop&Reach', weil keiner mehr runter und vor kommt.
Buchstaller stellt nur Bremsgriffhaltung ein, weil keiner mehr Unterlenker fährt und ich hab ne Liste von Kunden, die Wert drauf legen, das Rad auf Unterlenkerhaltung eingestellt zu kriegen. Das sind dann die, wo der Oberlenker nach vorne abfällt und die Bremsschaltgriffe nach unten/hinten gerichtet werden müssen, weil das ganze Zeug darauf ausgelegt ist, am Oberlenker dahinzurollen oder bestenfalls in Bremsgriffhaltung...
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Ich befürchte nur, ein Rad zu finden wird schwierig, denn die langen Beine müssen bei einem kurzen Oberrohr ja auch noch irgendwo untergebracht werden.
Das dürfte eigentlich kein Problem sein, ausser im Wiegetritt.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Das Bild wandelte sich hauptsächlich, als die Slopinggeometrien aufkamen weil man versuchte, mit weniger Rahmengrössen das gleiche Spektrum abzudecken wie mit Zentimeter- (oder maximal Zweizentimeter-)Schritten.
Ich glaube nicht, daß das der Grund für Slopinggeometrien ist. MTB, wurden noch nie in cm Schritten gebaut, auch nicht als es dort noch waagerechte Oberrohre gab. Ebenso waren lange nicht alle Rennradrahmen in cm Schritten erhältlich. Das war auch sellemals eine Frage des Preises.
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PB
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Update:
Das lustige Spiel geht weiter. Um einen Eindruck der von Euch vorgschlagenen Geometrien zu bekommen, war ich gestern bei Alpha-Bikes und habe auf einem Specialized Ruby Comp gesessen.
Das 51er ist viel zu niedrig, bei dem 54er wurde die Sattelstütze 3 Mal höher gestellt, bis zum Anschlag. Danach wurde der Sattel ganz nach hinten gestellt. Danach war das Rad zu lang. Ich hätte wieder genau den gleichen Vorbau gebraucht, den ich jetzt habe. Da kann ich auch mein Rad behalten und weiterhin Nackenschmerzen haben. Meine Körpermaße sind "extrem" und eine "Heausforderung" für jeden Bikefitter - dankeschon. Warum eigentlich immer ich?
Bikefitter und Radhändler werden sich jetzt nochmal beraten, wenn hier keine vernünftige Lösung herauskommt, lasse ich einen Massrahmen bauen. Jetzt habe ich so lange gesucht und getan, und damit ist Ende mit dem Theater.
Über weitere Erkenntnisse werde ich berichten.