Die letzten beiden Punkte (Minderheiten-/Frauenfeindlichkeit) werden übrigens vor allem durch die Grüne Migrationspolitik stark gefördert, ...
So, ich welcher Form denn? Was soll den "Grüne Migrationspolitik" überhaupt sein?
Grundsätzlich haben wir doch im Wesentlichen zwei Migrationsstränge:
1. Flüchtlinge. Flüchtlinge werden weiter nach Europa kommen, entweder aufgrund von Kriegen oder weil die wirtschaftlichen Bedingungen in den Heimatländern extrem schlecht sind. Diese Flüchtlinge werden sich nicht abhalten lassen, egal wie schlecht wir sie hier behandeln. Um die Anzahl dieser Flüchtlinge zu begrenzen, muss man die Bedingungen in den Heimatländern verbessern, daneben stehen ansonsten nur von menschenverachtende und rechtswidrige Maßnahmen wie Pushbacks und unterbleibende Seenotrettung zur Verfügung. Gegen Letzteres wenden sich die Grünen.
2. Sonstige Einwanderung: Laut letzten Studien benötigt Deutschland eine Netto-Zuwanderung von ca. 400.000 Menschen pro Jahr, nur damit die arbeitende Bevölkerung nicht schrumpft und das Land am Laufen gehalten werden kann. Dafür benötigt es endlich eine aktive Zuwanderungspolitik für die sich die Grünen einsetzen.
In beiden Fällen ist natürlich von den Zugewanderten zu fordern, dass sie sich an die geltenden Regeln halten. Zusätzlich setzen sich die Grünen besonders für Frauen- und Minderheitenrechte ein. Dies ist unstrittig und gilt selbstverständlich auch passiv und aktiv für Immigranten und Flüchtlinge.
Die Grünen setzen sich nicht für die "Zuwanderung aus patriarchalen Gesellschaften" das ist einfach Unsinn. Gerade den Grünen sind patriarchale Gesellschaftsstrukturen zuwider. Offensichtlich scheinen auch überproportional viele Menschen aus diese Gesellschaftsstrukturen zu fliehen. Ich halte es für weitgehend unrealistisch, diese Flüchtlinge aufhalten zu wollen oder gar zurück bringen zu wollen.
Wir sollten uns eher dafür einsetzen, dass diese Menschen hier sinnvoll leben können. Dazu gehört natürlich, dass diese Personen sich an unsere Regeln halten aber auch, dass sie selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen.
Ungewünschte Parallelstrukturen entstehen immer dann, wenn Menschen ausgegrenzt werden und nicht am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen dürfen, z.B. weil sie nicht arbeiten dürfen. An diesen Themen gilt es genauso zu arbeiten, wie an den Verbesserung der Situation in den Heimatländern. Sonst werden wir die Situation nicht in den Griff bekommen.
Ich sehe es deshalb als vorrangiges Staatsziel, weil eine funktionierende Wirtschaft (aus meiner Sicht) die Basis für alles andere ist. Das betrifft Demokratie, Umweltschutz, Gerechtigkeit, etc. Du bist der Meinung, es ist eine Folge. Ich betrachte andere Länder und schaue mir an, welche Systeme funktionieren und welche nicht und wie war das in der Vergangenheit. Du stellst Dir ein Zukunft vor, die sich deutlich von der Vergangenheit abhebt. Ich bin tendenziell eher für Evolution, Du für Revolution.
Das Beispiel China zeigt uns aber (mittlerweile), dass eine funktionierende Wirtschaft keineswegs zu Demokratie und Menschenrechten führt, wie wir sie uns gerne wünschen. Es scheinen doch eher unabhängig Staatsziele zu sein, die parallel zueinander zu verfolgen sind. Es reicht nicht, einfach nur für eine funktionierende Wirtschaft zu sorgen, davon haben wir weder Umweltschutz noch Gleichberechtigung noch Demokratie.
Das ganze Gerede von der angeblichen De-Industrialisierung ist doch nur Propaganda, die von den Versäumnissen der Wirtschaft ablenken soll. Bestes Beispiel ist die deutsche Autoindustrie, die den Trend zu eMobilität völlig verschlafen hat und statt dessen lieber Diesel-Abgassysteme manipuliert hat. Das wurde dann auch noch von konservativer deutscher Politik gedeckt, nicht sehr klug.
Die Ampel steuert hier ganz sanft und langsam um. Mit Revolution hat das gar nichts zu tun. Wir reden davon, dass EEG schneller ausgebaut werden, dass dein Auto und deine Heizung demnächst elektrisch funktionieren. Das soll eine Revolution sein? Allen erntes? Das ist albern.
Das Beispiel China zeigt uns aber (mittlerweile), dass eine funktionierende Wirtschaft keineswegs zu Demokratie und Menschenrechten führt, wie wir sie uns gerne wünschen.
Das stimme ich Dir zu, habe genau das aber gar nicht geschrieben. Wenn ich schreibe, es ist die Basis, heißt es nicht, dass es ausreicht. Natürlich muss das mehr kommen. Nur ohne eine vernünftige ökonomische Entwicklung wird es gar nichts. Eine solide Ökonomie ist die Voraussetzung. Du kannst Dir das über diverse Entwicklungszeiten anschauen. Wenn es wirtschaftlich abwärts ging, habe auch, die von uns so gern propagierten Werte gelitten bzw. konnten gar nicht erst gelebt werden.
Und nun kritisieren wir alle den Kapitalismus bzw. das Kapital als das Grundübel all unserer Probleme. Genau der Kapitalismus, der uns erstmal in die Lage versetzt hat, darüber nachdenken zu können. Genau der Kapitalismus, der uns die Mittel an die Hand gibt, um etwas beeinflussen zu können.
Das verstehe ich nicht
Zitat:
Die Ampel steuert hier ganz sanft und langsam um. Mit Revolution hat das gar nichts zu tun.
Mit evolutionär meinte ich die Anpassung der Industrie und der Gesellschaft über eine lange Zeit. Und natürlich meinte ich auch Optionen, die den Menschen die Möglichkeit geben sich selbst anzupassen. Mit Revolution meinte ich den "großen Wurf". Sorry, wenn das falsch rüber kam (@Klugschnacker).
Das stimme ich Dir zu, habe genau das aber gar nicht geschrieben. Wenn ich schreibe, es ist die Basis, heißt es nicht, dass es ausreicht. Natürlich muss das mehr kommen. Nur ohne eine vernünftige ökonomische Entwicklung wird es gar nichts. Eine solide Ökonomie ist die Voraussetzung. Du kannst Dir das über diverse Entwicklungszeiten anschauen. Wenn es wirtschaftlich abwärts ging, habe auch, die von uns so gern propagierten Werte gelitten bzw. konnten gar nicht erst gelebt werden.
Dazu haben wir auch keinen Dissens. Bislang waren die westlichen Demokratien in der wirtschaftlichen Entwicklung lange Jahre an der Spitze. Das scheint heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Und nun kritisieren wir alle den Kapitalismus bzw. das Kapital als das Grundübel all unserer Probleme.
Ich verstehe nicht, wo du diese grundsätzliche Kapitalismuskritik siehst, das ist doch eine völlig Randmeinung. In der aktuellen Diskussion geht es doch daher darum, ungute Auswüchse des Kapitalismus (exzessive Umweltzerstörung, Ausbeutung von Menschen, ein unkontrollierbares Finanzsystem) zu begrenzen.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Genau der Kapitalismus, der uns erstmal in die Lage versetzt hat, darüber nachdenken zu können. Genau der Kapitalismus, der uns die Mittel an die Hand gibt, um etwas beeinflussen zu können.
Das verstehe ich nicht
Da gibt es auch nichts zu verstehen. Niemand (außer einer radikalen Minderheit) will der Kapitalismus abschaffen. Nur einige wenige Regeln müssen angepasst werden.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Mit evolutionär meinte ich die Anpassung der Industrie und der Gesellschaft über eine lange Zeit. Und natürlich meinte ich auch Optionen, die den Menschen die Möglichkeit geben sich selbst anzupassen.
Du meinst etwa so:
Atomausstieg: 40 Jahre (80er bis 2023)
Umweltschutz: 50 Jahre (1970er bis heute ongoing))
Umbau Stromerzeugung: ca. 50 Jahre (1998 (erstes EEG) bis 2045)
Umstellung eMobilität PKW: ca. 25 Jahre (2010 (erste Großserienfahrzeuge) - 2035+)
Gebäudeenergie: ca. 60 Jahre (80er (erste Wärmevorschriften) bis 2045)
Das scheint mir doch alles sehr langfristig angelegt.
In den nächsten Wahlen wird sich zeigen, wer das am besten kann. Da befürchte ich in der Tat einen Rechtsruck.
Es ist sogar noch viel schlimmer. Die aktuelle Regierung hat ein so hohes Maß an Unfähigkeit an den Tag gelegt, dass die anderen gar nichts erklären müssen.
Die Denke ist einfach: "es kann nur besser werden."
Und das ist selbst verschuldet. Und um hier Missverständnissen vorzubeugen. Das gilt nicht nur für die Grünen.
Die Denke ist einfach: "es kann nur besser werden."
Das ist doch super! Wenn es nur besser werden kann, haben wir heute die rosigsten Zukunftsaussichten aller Zeiten. Oder da erzählt uns jemand was vom Pferd.
Es ist sogar noch viel schlimmer. Die aktuelle Regierung hat ein so hohes Maß an Unfähigkeit an den Tag gelegt, dass die anderen gar nichts erklären müssen.
…
Das wäre in der Tat noch bedenklicher. Echt traurig.