Das ist eine fast schon alberne Verkürzung der Zusammenhänge.
Ja. Mir ist die Geistesgeschichte der Hölle in den Grundzügen bekannt. Die Vorstellung von der Hölle hat sich mehrfach geändert etc. Gleichwohl darf man als aufgeklärter Mensch all das verkürzen, da es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Hölle gibt. Sie ist eine Erfindung zur Maßregelung gutgläubiger Menschen. Sie wirkt vor allem gut bei Menschen, denen sie im Kindesalter nahegebracht wurde, üblicherweise von Vertrauenspersonen.
Die Angst vor dem Tod (nicht vor dem Sterben) ist die Angst vor dem, was aus dem Tod resultiert. ...
Nein, die Angst vor dem Tod hat zunächst mit einem Resultat nichts zu tun. Das sieht man daran, daß Menschen Angst vor dem Tod haben können, auch wenn sie sich gar keine Vorstellung von einem Resultat machen.
daß Menschen Angst vor dem Tod haben können, auch wenn sie sich gar keine Vorstellung von einem Resultat machen.
Man kann den Tod verstehen als Ereignis oder als Zustand. „Der Tod trat ein“ meint eher ein Ereignis. „Er ist tot“ meint eher einen Zustand. Im christlichen Rahmen ist der Zustand relevant, wenn man ihn versteht als „das, was nach dem Leben kommt“. Es hat also eine zeitliche Dimension und nicht nur eine Singularität. (Das Christentum verbindet es mit dem Begriff der Ewigkeit, daraus ergibt sich die zeitliche Dimension.)
Zur Debatte steht, ob und was die Religionen dem Tod hinzufügen, das Angst erzeugen oder mindern könnte. Weil „Tod“ im Christentum in einer zeitlichen Dimension gedacht wird, geht es um das „Leben nach dem Tod“ und folglich beziehen sich auch die Ängste auf dieses „Leben nach dem Tod“. Christen haben das sehr klar vor Augen.
Meine These ist, dass die Behauptung nicht zutrifft, das Christentum wäre in einem besonderen Maße geeignet, Ängste zu beseitigen. Stattdessen hat es die größten und wichtigsten Anlässe für Ängste überhaupt erst erfunden, nämlich den Teufels- und Höllenglauben. Den Weg dorthin und einen Abriss der Historie habe ich bereits skizziert.
(Falls ich Dein Gesprächspartner sein soll, dann beziehe Dich bitte aufs Christentum und belege Deine Aussagen mit Quellen, wo es möglich ist. Ich tue das auch.)
Es kommt immer auf das wie an... es haben sich hier schon einige verabschiedet. Warum wohl?
Was ist Emphatie, was ist Liebe, was ist nächstenliebe... für Atheisten? Liebe deinen nächsten wie dich selbst. Was könnte das für einen Menschen bedeuten wenn er das wörtliich versucht umzusetzen. Wenn er Trauert, wenn er Todkrank ist.....?
Das sind fragen.... nicht nur Theroretisches diskutieren. Versuchen umzusetzten. Was gibt uns das Jahr 20017 darauf für eine Antwort... was die Wissenschaft.
Sorry, ich bin da jetzt sehr Emotional. Und mir geht es ziemlich nah. Werde mich hier zurückziehen und euch weiter gefühllos und Atheistisch weiter diskuttieren lassen
Hallo ziel, ich halte weder mich persönlich noch die von mir vertretenen Standpunkte für "gefühllos". Mir scheint, Du tust mir da unrecht. Ebenso wie den anderen nichtgläubigen oder andersgläubigen Menschen. Stelle Dir nur mal einen Altenpfleger oder eine Krankenschwester vor, die ein Arbeitsleben lang für andere Menschen da sind, ohne an die gleichen Götter zu glauben, wie Du es tust. Es ist aus meiner Sicht nicht richtig, ihnen pauschal Mitgefühl und Nächstenliebe abzusprechen.
Es tut mir leid, wenn eine direkte und ehrliche Sprache Dich verletzt hat. Mir geht es in keinem Falle um’s Verletzen, sondern darum, die Wahrheit möglichst klar auszudrücken. Bitte sieh mir nach, wenn dabei auch mal Emotionen durchschimmern. Die Verbrechen der Kirchen, aber auch deren Anlage in der christlichen Lehre, lassen kaum jemanden kalt, der sich mit ihnen beschäftigt. Das geht von der alltäglichen Diskriminierung ganz normaler, friedlich lebender Zeitgenossen, bis hin zur Verbrennung von lebendigen Menschen, welche die Wahrheit sagten.
Die Wahrheit ist unser höchstes Gut. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, steht sie über dem Trost. Ich würde der Wahrheit fast immer den Vortritt geben, auch um den Preis, dass sie schmerzhaft sein kann. Je weiter man sich von der Wahrheit entfernt, desto schmerzhafter wird die Begegnung mit ihr.
Andererseits kann sie befreiend wirken: Niemand wird je über Dich richten als Du selbst und Deine Mitmenschen. Du wirst nicht in die Hölle kommen, allerdings auch in keinen Himmel. Lebe Dein Leben im Diesseits, denn Dir ist kein anderes Leben gegeben. Es gibt kein Jenseits, und was Du als "Seele" empfindest, wird mit Dir sterben. Das ist nicht schlimm, so wie auch die "Zeit" vor Deiner Geburt nicht schlimm war. Fürchte Dich nicht vor dem Tod, denn wenn er kommt, bist Du nicht mehr da.
Ich habe mal ein wenig recherchiert, es gibt Studien über Religion und die Angst vor dem Tod.
Die Ergebnisse sind nicht-linear: Intrinsisch religiöse Menschen und Atheisten haben weniger Angst vor dem Tod, als nicht-religiöse oder zweckreligiöse Menschen.
Quellen: Wink, P. & Scott, J. (2005). Does religiousness buffer against the fear of death and dying in late adulthood? Findings from a longitudinal study.The journals of gerontology. Series B, Psychological sciences and social sciences, 60(4), P207-14. und The religious correlates of death anxiety: a systematic review and meta-analysis
Jonathan Jong, Robert Ross, Tristan Philip, Si-Hua Chang, Naomi Simons & Jamin Halberstadt.
Für Jörn und Klugschnacker: Religion, nicht Christentum.
... Es hat also eine zeitliche Dimension und nicht nur eine Singularität. (Das Christentum verbindet es mit dem Begriff der Ewigkeit, daraus ergibt sich die zeitliche Dimension.)
...
Ewigkeit ist (im religiösen Kontext) keine zeitliche Dimension. Nachzulesen z.B. bei Augustinus.
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Angelus Silesius: Der Mensch ist Ewigkeit.
Jch selbst bin Ewigkeit / wann ich die Zeit Verlasse /
Und mich in GOtt / und GOtt in mich zusammen fasse.
Ich habe mal ein wenig recherchiert, es gibt Studien über Religion und die Angst vor dem Tod.
Die Ergebnisse sind nicht-linear: Intrinsisch religiöse Menschen und Atheisten haben weniger Angst vor dem Tod, als nicht-religiöse oder zweckreligiöse Menschen.
Quellen: Wink, P. & Scott, J. (2005). Does religiousness buffer against the fear of death and dying in late adulthood? Findings from a longitudinal study.The journals of gerontology. Series B, Psychological sciences and social sciences, 60(4), P207-14. und The religious correlates of death anxiety: a systematic review and meta-analysis
Jonathan Jong, Robert Ross, Tristan Philip, Si-Hua Chang, Naomi Simons & Jamin Halberstadt.
Für Jörn und Klugschnacker: Religion, nicht Christentum.
Danke, das kannte ich bereits, ist ja bei Google der erste Treffer zum Thema.
Aber lass mich da bitte außen vor, mich interessiert dieser Aspekt der Debatte nicht. An religiösen Aussagen interessiert mich weder eine beruhigende noch eine beunruhigende Wirkung, sondern allein die Frage, ob sie wahr sind.
Ewigkeit ist (im religiösen Kontext) keine zeitliche Dimension. Nachzulesen z.B. bei Augustinus.
Jörn ging es nach meinem Verständnis darum, den Zustand des Tot-Seins (mit seiner Weiterexistenz im Jenseits) vom momentanen Akt des Sterbens zu unterschieden.
Ich habe beispielsweise eine gewisse Angst vor dem Akt des Sterbens, weil das oftmals kein Zuckerschlecken ist. Ich habe jedoch keinerlei Angst vor dem Tot-Sein, da ich weder eine Hölle, noch das sterbenslangweilige Paradies zu befürchten habe.