Sicher wäre das schön und vielleicht kommt es wirklich mal so - solange aber in sämtlichen Bereichen des Lebens derjenige mit dem meisten Mammon (und den damit verbundenen Begleiterscheinungen) der Held ist, glaube ich nicht an eine Änderung.
Sag' ich ja! Solange es nur um Geld geht und nicht um physische Spitzenleistungen, ist das doch kein Problem.
Aber: es ist ja wohl nicht derjenige, der am meisten Geld hat, der groesste "Held". Das ist Unfug.
Weil das doch offensichtlich eine reine Alibiveranstaltung ist (wie bei den Radfahrern auch). Mit dieser lachhaften Testdichte erfährt man gar nichts, und vor allem dann nicht, wenn man in der zweiten Jahreshälfte gar keine Tests macht. Guck Dir allein die Hawaii-Woche an: einmal schön weit weg vor dem Rennen und dann nach dem Rennen. Hach, wie lustig...
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Ich meine, Kurt sprach davon, dass man auch schon aus 1 oder 2 Tests brauchbare Schlüsse ziehen könnte.
Er sprach nicht explizit von einem oder zwei Tests, aber vor allem sprach er von regulären Tests, also einer Abfolge von Urin- und Bluttests. Und es ist doch überhaupt nicht gesagt, dass die ganzen zur Verfügung stehenden Informationen im Blutpass miteinander verknüpft werden - ganz im Gegenteil.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Und wonach sieht "Passport score received" aus?
"Wir sagen Dir jetzt mal, was Du für Werte hast, damit Du weißt, was Du uns auch in Zukunft liefern solltest." (Da kann der Athlet natürlich nichts für, logo.)
Diese ganze WTC-Testerei zeigt wieder einmal sehr schön, wie sinnlos es ist, wenn die Profiteure der Veranstaltung selbst für die Sauberkeit sorgen sollen. Das unterstellt jetzt weder, dass die einen alle voll seien oder die anderen alle wüssten, wie's läuft, aber es ist schlicht und ergreifend kein Interesse da. (Und genauso wenig Interesse haben die regulären Verbände oder warum darf ein Messi spielen, ein Cielo schwimmen, dürfen Dutzende Radfahrer fahren, warum durften die vier Athleten mit Blutwerten, die bei anderen Sportarten zu Schutzsperren geführt hätten, bei der WM in Hamburg 2007 starten, von den dortigen nicht-zitierfähigen Vorgängen ganz zu schweigen?)
Und warum sollte die WTC ein Interesse an einem positiven Test von Armstrong haben, wenn sie ihm doch eine Million Dollar dafür zahlen, dass er überhaupt an den Start geht? (Hier wiederum weder unterstellt, dass man ihn positiv testen könnte, noch dass irgendwer von der WTC wüsste, was er tut oder bleiben lässt.)
(Mal ganz abgesehen von der Frage, wie es sein kann, dass der Chefkampfrichter sein Betreuer/Trainer ist. Sowas traut sich ja nicht mal die FIFA...)
Weil das doch offensichtlich eine reine Alibiveranstaltung ist (wie bei den Radfahrern auch). Mit dieser lachhaften Testdichte erfährt man gar nichts, und vor allem dann nicht, wenn man in der zweiten Jahreshälfte gar keine Tests macht. Guck Dir allein die Hawaii-Woche an: einmal schön weit weg vor dem Rennen und dann nach dem Rennen. Hach, wie lustig...
Sehe gerade, dass es doch schon einige Sperren im Radsport gab: Valjavec ruling: CAS further strengthens the biological passport
In dem Artikel werden auch die früheren Fälle Caucchioli und Pellizotti erwähnt. Und wenn Du den Artikel Evidence that the biological passport IS proving effective in the fight against doping
gelesen hättest, wüsstest Du auch, dass es nicht so sehr auf die Zahl der Verurteilten ankommt und auch nicht auf die Zahl der Kontrollen, sondern auf die abschreckende Wirkung der jederzeit möglichen Kontrollen.
Wie gesagt kann dadurch Doping zwar nicht ganz verhindert werden, aber stark eingeschränkt.
"in der zweiten Jahreshälfte gar keine Tests" stimmt übrigens nicht, oder wo hast Du das her?
Zitat:
"Wir sagen Dir jetzt mal, was Du für Werte hast, damit Du weißt, was Du uns auch in Zukunft liefern solltest."
Würde mich auch interessieren, welche Informationen dem Athleten da genau mitgeteilt werden, und ob das nötig ist.
BISCHI ist doch aktuell als Pro unterwegs. Wäre mal interessant, ob er überhaupt von diesem Passport-System betroffen ist, und ob er da irgendwelche Details erzählen kann ...
Vermuten kann ich nur, dass wer professionelles Blutdoping betreibt, ohnehin ständig seine Werte kontrollieren muss, und dass da die paar offiziellen Testergebnisse ihm nicht viel Zusatznutzen bringen.
Würde mich auch interessieren, welche Informationen dem Athleten da genau mitgeteilt werden, und ob das nötig ist.
Vermuten kann ich nur, dass wer professionelles Blutdoping betreibt, ohnehin ständig seine Werte kontrollieren muss, und dass da die paar offiziellen Testergebnisse ihm nicht viel Zusatznutzen bringen.
Mir wurde von der NADA im letzten Jahr genau 1 Mal Blut abgenommen. In diesem Jahr (bis jetzt) 1 Mal Urin und 0 Mal Blut. Ein Blutpass haben die wohl nicht von mir
Früher habe ich regelmäßige Blutkontrollen bei meinen Arzt durchführen lassen. Damit habe ich meinen eigenen Blutpass
Wenn die NADA fragen würde, könnten die meine Blutwerte sogar haben. Für diesen Zweck würde ich auch noch zusätzlich die Schweigepflicht meines Arztes aufheben. Ich hätte nämlich damit (im Gegensatz zu anderen Pro-Sportlern ) kein Problem
In dem Artikel werden auch die früheren Fälle Caucchioli und Pellizotti erwähnt. Und wenn Du den Artikel Evidence that the biological passport IS proving effective in the fight against doping
gelesen hättest, wüsstest Du auch, dass es nicht so sehr auf die Zahl der Verurteilten ankommt und auch nicht auf die Zahl der Kontrollen, sondern auf die abschreckende Wirkung der jederzeit möglichen Kontrollen.
Wie gesagt kann dadurch Doping zwar nicht ganz verhindert werden, aber stark eingeschränkt.
Ich kenne den Artikel und ich kenne die Diskussion, halte die daraus gezogenen Schlüsse aber für naiv. Ohne Frage: Blutdoping ist sehr viel aufwändiger geworden im Lauf der Zeit. Aber: wer es wirklich ernst meinte, würde sehr viel mehr tun. So, wie Ashenden sagt, dass sie viel mehr wissen, als sie tun dürfen. So, wie Saltin munter seine Graphiken zur Altersverteilung roter Blutkörperchen zeigt und trotzdem keiner Konsequenzen draus zieht.
Oder, um mal mit Vroomen einen aus der Szene zu zitieren:
"And instead we have a deafening silence. Why aren’t teams speaking up about what they want in the anti-doping fight? They pay the most for the biological passport, and the program doesn’t seem to catch too many people anymore. So I would expect teams to say one of two things. Either they say “we’ve done it, we’ve solved the problem, we spent a ton of money on it and we’re proud of the result” or they say “hang on, we’re paying all this money but not catching the cheats”. Instead they say nothing, giving the impression they don’t have a vested interest in the success of the program. Or that they define success differently." (http://gerard.cc/2012/04/05/quotes-on-cyclingnews/)
Zitat:
Zitat von LidlRacer
"in der zweiten Jahreshälfte gar keine Tests" stimmt übrigens nicht, oder wo hast Du das her?
Ich hatte den September-Test übersehen. Ändert aber nichts an meiner Grundaussage.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Vermuten kann ich nur, dass wer professionelles Blutdoping betreibt, ohnehin ständig seine Werte kontrollieren muss, und dass da die paar offiziellen Testergebnisse ihm nicht viel Zusatznutzen bringen.
Yo. Trotzdem hat der Athlet nicht zu erfahren, was da alles gemessen und gedacht wird.
zu deiner Frage: die genannten Tests von dir kosten in einem Labor fast nichts. Vielleicht 20 €. Teurer ist allerdings das ganze Drumherum des Testprocedere ( Psonalkosten für Fachmann plus Zeugen für die Blutentnahme, A-und B-Probe, Ausfüllen aller Entnahmeprotokolle usw...) auch die Datenbasis, um daraus einen dringenden Dopingverdacht abzuleiten existiert längst.
Allerdings genügt es in der Praxis, das hat der Fall Pechstein ja bewiesen, bei weitem nicht, einen Dopingverdacht mit einer und sei sie noch so grooß statistischen Wahrscheinlichkeit zu begründen ( auch Kurt kann von 99+x%-Wahrscheinlichkeiten für Vorliegen einer
Manipulation ja ein Lied singen...). irgendein Winkeladvokat ( oder öffentlichkeitsgeiler Mediziner) findet sich im Zweifelsfall bei hochgradig auffälligen Blutwerten eines verdächtigen Sportlers immer, der daraufhin die große Ausnahme konstruiert oder eine extremst seltene Diagnose findet, die genau die gefundenen Auffälligkeiten begründet...
@Harald!
Allerdings, da kann ich ein "Lied" von singen.
@Alle!
Es ist vielleicht nicht jedem bekannt, aber sowohl die Bluttests (auch Urin) werden generell (und damit meine ich nicht nur private Veranstalter) nicht selbst von NADA/WADA durchgeführt, sondern durch private Unternehmen, welche von NADA/WADA damit offiziell beauftragt werden!
Die Kosten pro Test sind verschieden, richten sich auch nach dem Anreiseaufwand (!) -per Flugzeug klar teurer- aber zehnmal höher als von Harald genannt. Ich will das Wort "Zwischenhändler" nicht benutzen, aber Harald hat nur den Preis für "das Auto auf dem Fließband" genannt, nicht den Preis für die Karosse beim Händler....
Noch ein Hinweis, weil es stellenweise hier etwas "verwechselt" wird:
Es gibt Sportler bei denen findet man schwerlich etwas im Blut, dafür aber viel im Urin (!)...., denn Testosteronwerte bekommt man nur über Urin (...).
@Harald!
Allerdings, da kann ich ein "Lied" von singen.
@Alle!
Es ist vielleicht nicht jedem bekannt, aber sowohl die Bluttests (auch Urin) werden generell (und damit meine ich nicht nur private Veranstalter) nicht selbst von NADA/WADA durchgeführt, sondern durch private Unternehmen, welche von NADA/WADA damit offiziell beauftragt werden!
Die Kosten pro Test sind verschieden, richten sich auch nach dem Anreiseaufwand (!) -per Flugzeug klar teurer- aber zehnmal höher als von Harald genannt. Ich will das Wort "Zwischenhändler" nicht benutzen, aber Harald hat nur den Preis für "das Auto auf dem Fließband" genannt, nicht den Preis für die Karosse beim Händler....
Noch ein Hinweis, weil es stellenweise hier etwas "verwechselt" wird:
Es gibt Sportler bei denen findet man schwerlich etwas im Blut, dafür aber viel im Urin (!)...., denn Testosteronwerte bekommt man nur über Urin (...).
Ja ABER: das sind doch künstlich verteuerte Tests. Nicht zu unterschätzen ist ja die Interessenlage der Labors. Das ist nämlich ein feiner, einträglicher Job.
Ich bleibe dabei: müsste nicht so teuer sein. Gehört zum abgekarteten Spiel.
Kurt: ultimative Frage: Hast Du nicht eigentlich das Gefühl das Du mit der "eisernen Transparenz" unfreiwillig zu einer Marionette in dem Schmierentheater geworden warst?
Mir kommt das so vor. Dieses Programm wurde doch schamlos hintergangen und ausgenutzt. Nur gut, das Du cochones bewiesen hast und in dem bekannten Fall Konsequenzen gezogen hast mit einem sehr respektablem Stil.
Ich bleibe dabei: müsste nicht so teuer sein. Gehört zum abgekarteten Spiel.
Nee, so ist das nicht. Wichtig ist ja die Unabhaengigkeit. Und die muss irgendwer organisieren. Und das kostet selbstverstaendlich.
Also brauchst Du Zwischenleute. Die jeweiligen nationalen Antidopingklitschen sind ja nicht generell und zwangslaeufig befangen. Die haben zB in unseren Fall (Gran Fondo) ueberhaupt keine Interessen. Denen ist das sowas von egal, wenn bei mir jemand hochfliegt.
Aber Du brauchst halt auch so eine Organisation, um glaubwuerdig zu erscheinen. Ich selbst weiss nicht einmal wer denn jetzt aus dem Pool, den ich zur Verfuegung gestellt haben, OOC getestet wurde. Ohne Mittelmann mit offiziellem Klang wie USADA ginge das nicht.