Fährt die Springerpresse weiter ihren Feldzug gegen Grün, bekommt die SPD nicht langsam mal ein Gesicht und die CDU einen sympathischeren VS als FM, wird die Politikverdrossenheit deutlich steigen und der Gewinner wird die AFD sein, wenn sie es denn weiterhin schafft einfach durch Füße stillhalten und Vermeiden von Skandalen nicht weiter aufzufallen.
Schöne oder zumindest gute Zusammenfassung. Dass die Grünen erstmal seit vielen Jahren nicht nur geliebt werden, ist doch eher normal. Kohl war über mehrere Legislaturperioden als Lachnummer und Provinzheini dargestellt worden. Und dennoch kam er immer wieder.
Zitat:
Keine schöne Zukunft
Fatalistisch könnte man einwenden, dass keine schöne immer noch besser ist als keine
Da hast Du einen guten Punkt. Wenig überraschend würde ich die CDU wohl eher nicht dem rechten Rand zuordnen. Ich stimme Dir zu, dass sie sich nach rechts bewegt hat. Es sind aber noch ein paar Schritte zu tun bis sie das ist, wo sie hingehört. Auch das wäre m.E. noch nicht rechter Rand.
Richtig, ich wollte auch nicht behaupten, dass die CDU der rechten Rand ist, oder sie diesen auch nur in absehbarer Zeit erreicht.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Ich bin mir nicht sicher, ob Du die Wagenknecht Partei auch rechts verortest. Dem würde ich entschieden widersprechen. Die Gedankenwelt von Sarah Wagenknecht fusst zu großen Teilen auf Thomas Piketty. Und dieser ist letztendlich ein Marx Rivival. Nur eben moderner und auf die heutigen Verhältnisse anwendbar. Für mich wäre die Frau schon aus diesem Grund niemals wählbar. Linke müssten sie eigentlich - insbesondere in Bezug auf diesen Punkt - lieben
Die Maaßen Geschichte könnte aber auch aus Deiner Perspektive nach hinten losgehen. Und das obwohl Du mit der Aufteilung der Stimmen sicher richtig liegst. Dann könnte er natürlich der AfD einige Stimmen streitig machen. Aber vielleicht kommen auch aus der CDU viele Stimmen dazu. Und spätestens dann wäre die Brandmauer Geschichte
Damit magst du Recht haben oder auch nicht. Das wird sich erst zeigen, wenn es soweit ist. In letzter Zeit, z.B. im Rahmen des Ukrainekrieges, hat sich gezeigt, dass die extreme Rechte und die extreme Linke dann doch plötzlich nah zusammen liegen. Dann ist egal, welches Etikett man dran hängt. Ob Wagenknecht und/oder Maaßen überhaupt eine dauerhaft funktionierende Partei auf die Beine stellen können, wird sich zeigen.
Und an eine zuverlässig funktionierende Brandmauer in der CDU glaube ich heute auch schon nicht. Dafür ist die CDU bezüglich ihrer Programmatik und ihrer politischen Zielen viel zu sehr ausgehöhlt. Wenn es nur noch um Macht und Regieren geht, dann ist es irgendwann egal, mit wem regiert wird. Diese Gefahr halte ich schon heute für sehr konkret. Mittelfristig könnte die CDU das gleiche Schicksal treffen, wie bei ähnlichen konservativer Parteien in Italien und Frankreich , der Fall in die Bedeutungslosigkeit. Konnte man sich dort auch nicht vorstellen, halte ich aber für möglich.
Richtig, wir wissen es nicht. Das sollte auch als ein mögliches Szenario verstanden werden.
Zitat:
Wenn es nur noch um Macht und Regieren geht, dann ist es irgendwann egal, mit wem regiert wird. Diese Gefahr halte ich schon heute für sehr konkret.
Völlig richtig. Hier sehe ich übrigens alle Parteien gleich. Die AfD fällt allerdings nicht in diese Kategorie. Der Grund ist banal. Sie kam noch nie in die Verlegenheit
Zitat:
Und an eine zuverlässig funktionierende Brandmauer in der CDU glaube ich heute auch schon nicht.
Ich halte diese Brandmauer für keine gute Idee. Der Ansatz ist verständlich. Ob man damit der Politikverdrossenheit etwas entgegensetzen kann, würde ich bezweifeln. Ich kann nicht eine so große Zahl an Wählern aus der Entscheidungsfindung ausschließen. Ok, ich kann schon. Nur mache ich diese Gruppe über die Zeit so groß, dass ich irgendwann die Demokratie abschaffen muss, um diesen Weg durchzuhalten. Ist sicher schwarz/weiss gezeichnet. Könnte aber auch etwas dran sein.
Zitat:
Mittelfristig könnte die CDU das gleiche Schicksal treffen, wie bei ähnlichen konservativer Parteien in Italien und Frankreich , der Fall in die Bedeutungslosigkeit.
Völlig überraschend wäre es nicht, wenn sich der aktuelle Höhenflug als "dead cat bounce" herausstellen würde. Wenn ich mir allein betrachte wie Linnemann mit Minimalforderungen in Flügeln der Partei scheitert, verliert das von Dir skizzierte Szenario an heute gefühlter Unmöglichkeit
Man muss es ja nicht "Brandmauer" nennen. Die FDP hat gegenüber der Linken ja auch keine "Brandmauer" gehabt, sondern es fehlten schlicht die gemeinsamen Ziele, um irgendwie gemeinsam Politik zu machen.
In welchen sachlichen Punkten können denn die anderen Parteien mit der AfD gemeinsam an einem Strang ziehen?
In welchen sachlichen Punkten können denn die anderen Parteien mit der AfD gemeinsam an einem Strang ziehen?
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich CDU und AfD in Bezug auf Steuerpolitik, Haushaltsplanung, Stärkung des Wirtschaftsstandorts, Migration, Bildung nahe kommen könnten.
AfD und Grüne sehe ich keine Ansätze. Bei der SPD bin ich mir noch so sicher. Aber scheinbar bietet die AfD der ehemaligen Stammwählerschaft der SPD einen Hafen. Ich habe aber keine Idee, warum genau.
In Bezug auf die FDP könnte ich mir auch das Thema Steuerpolitik vorstellen oder auch die Stärkung des Wirtschaftsstandorts.
Zitat:
Man muss es ja nicht "Brandmauer" nennen.
Guter Punkt und leider schlechtes Marketing (insbesondere von der CDU).
Es geht hier nicht darum, ob wir hier die Positionen teilen. Es geht um Schnittmengen. Das habe ich richtig verstanden?
In welchen sachlichen Punkten können denn die anderen Parteien mit der AfD gemeinsam an einem Strang ziehen?
Vielleicht sollten sich den Satz mal die Altparteien merken und einfach mal wieder Sachpolitik machen und sich nicht auf dieses Mimimi das was die wollen wollen wir aus Prinzip nicht herablassen. Wenn ein Vorschlag gut ist ist doch sch... egal ob die AfD zustimmt oder nicht. Die Parteien sollten sich mehr um ihr eigenes Profil konzentrieren und weniger auf das was andere machen oder tun.