Du hattest geschrieben, dass Du das in Deinem Umfeld offenbar nicht mitbekommst.
Aber ich nehme an, dass Du ja auch am gesellschaftlichen Leben teilnimmst. Daher die Frage, in welchem Umfeld man diese Dinge nicht mitbekommt.
Und was ist jetzt genau der Grund? Jemand könnte eine abweichende Meinung haben?
Ich glaube da gibt es schlimmeres. Ich kenne übrigens durchaus Frauen die sich gerne auf ernsthafte Diskussionen einlassen, sogar mit Leuten die andere Meinungen vertreten. Soll vorkommen
Ausserdem habe ich nie gesagt, Ös Schilderungen entsprächen nicht den Tatsachen. Selbstverständlich tun sie das.
Warum der "alltägliche" Sexismus die diskutieren Vorfälle relativieren oder bagatellisieren sollen ist mir aber schleierhaft. Ich bin gelinde gesagt erstaunt, wenn ich dieser Tage (ausgerechnet!) von Frauen höre, man solle sich halt vernünftig Kleiden, wenn so viele Muslime im Land sind.
Ich dachte echt, das hätten wir hinter uns...
Das stört mich: Schlicht vulgärer, halbgarer Pseudofeminismus, nicht zu Ende gedacht.
Genau das haben wir hinter uns.
Leider sieht es in vielen Firmen anders aus. Der Betriebsrat darf sich mit solchen Themen beschäftigen und es kotzt mich auch an, wenn Frauen sagen, der hat es doch nicht so gemeint. Sie wissen doch , wie Männer sind....das ist kein Witz.
Hatten wir alles.
Die Vorfälle in Köln sind schlimm und völlig inakzeptabel.
Ich kann mir nur zu gut vorstellen, welche Angst die Frauen hatten.
Das möchte niemand fühlen.
Man darf den alltäglichen Sexismus nicht verharmlosen.
Für die anderen Männer hier...sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz passieren immer, wenn niemand in der Nähe ist....keine Zeugen.
Ach ja, manchmal ist der Kollege X, den man das niemals zugetraut hätte.
Mich würde ernsthaft interessieren, in welchem Umfeld Ihr Euch bewegt...?
Wohnhaft am Südrand von MUC. Arbeit am wissenschaftlichen Institut ebenfalls am Südrand von MUC. Arbeitsweg per Bike. Gelegentliche Fahrten mit der U-Bahn in die Stadt, natürlich auch nachts. Allerdings keine Discogänge. Mir ist weder jemals eine Grapscherei in der U-Bahn aufgefallen, noch sind mir sexuelle Übergriffe auf der Arbeit zu Ohren gekommen.
Madame benutzt die Öffis sehr viel häufiger als ich, war hier aber wie gesagt auch noch keinem Übergriff welcher Art auch immer ausgesetzt. Sie arbeitet natürlich auch ganztags in einer Firma (und verdient da deutlich mehr als ich, womit ich, obwohl ich ein Mann bin, keinerlei Problem habe).
Falls das für den Rest der Diskussion noch wichtig ist: Ich sitze täglich 8-9h mit einer jungen Araberin mit Kopftuch im Büro, mit der ich mich wahnsinnig gut verstehe.
Du hattest geschrieben, dass Du das in Deinem Umfeld offenbar nicht mitbekommst.
Aber ich nehme an, dass Du ja auch am gesellschaftlichen Leben teilnimmst. Daher die Frage, in welchem Umfeld man diese Dinge nicht mitbekommt.
Achso.
Ich bin Softwareentwickler, arbeite für einen Automobilkonzern und wohne im östlichen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Ich lebe relativ zurückgezogen, da ich durch Arbeit und Pendelei nicht viel Freizeit habe und auch nicht sonderlich gesellig bin. Daher kann es gut sein, dass ich schlicht keinen Blick für solche Vorkommnisse habe.
Edith: Ich bewege mich relativ häufig per ÖPNV/Bahn, habe lange in einem als problematisch angesehen Stadtbezirk gewohnt und bin ziemlich oft abends/nachts rennen.
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Geändert von KernelPanic (12.01.2016 um 20:08 Uhr).
Ich glaube ... bestenfalls ... sicherlich ... zum Beispiel ... sicherlich ...
Noam, Du wirfst mit dem Begriff "gezielt zurückgehaltene Informationen" um Dich ... und ergehst Dich selbst basierend auf Vermutungen in Relativierungen. Fakt ist dieser Polizeibericht, und wenn ich den lese, bekomme ich weder den Eindruck, dass es in Deutschland verwerflich ist, einer Frau von hinten unter den Rock zu greifen (zumindest so lange man kein Asylant ist), noch dass es einer Frau in Deutschland anzuraten wäre, sich dagegen zu wehren.
Können wir uns daher bitte auf eine sachlichere Form der Diskussion einigen?
Zitat:
Zitat von noam
Auch kann ein "Begrabschen" sehr wohl eine Beleidigung, da sowas ja meistens im Kontext mit anderen Handlungen steht, sein. Es gilt die Prüfung des Einzelfalls, da ein wichtiges Tatbestandsmerkmal die subjektive Ehrverletzung des Opfers ist.
Ja, es kann. Unter ganz bestimmten, seltenen Randbedingungen. Die Regel für eine Frau in Deutschland ist aber eine andere - hierüber hat bereits der Bundesgerichtshof beschieden:
... ein Angriff auf die sexuelle Selbstbestimmung nur dann eine Beleidigung, wenn nach den gesamten Umständen in dem Verhalten des Täters zugleich eine von ihm gewollte, herabsetzende Bewertung des Opfers zu sehen ist. Die Kundgabe einer Herabwürdigung der Betroffenen durch den Täter sei in einer sexuellen Handlung allein regelmäßig nicht zu sehen. (2 StR 382/06)
Wenn Du weißt, dass es eine StPO gibt, ist Dir sicher auch geläufig, dass der Nachweis eines Vorsatzes zur Herabsetzung der Frau, die fremde Hände auf ihren Brüsten gespürt hat, obliegt. Müssen wir über ihre Chance, diesen Nachweis vor einem deutschen Gericht zu erbringen, diskutieren?
Fakt ist: Sexualisierte Gewalt ist in Deutschland an der Tagesordnung, wird regelmässig verharmlost und bestenfalls - wie hier in Köln - als Ventil für Fremdenhass genutzt.
Zitat:
Zitat von noam
Zitat:
Zitat von Willi
Im Rahmen der Terrorwarnung am selben Tag in München wurden beispielsweise kurzfristig sämtliche Polizisten, die frei hatten, selbst wenn sie schon selbst zu feiern begonnen hatten, einbeordert.
Das glaubst du doch selber nicht. Zum einen darf ein Polizist gar keinen Dienst mehr machen sobald er Alkohol getrunken hat und ganz ehrlich? Welcher Vollidiot geht denn aus dem Dienstfrei/Urlaub um bei einer Terrorwarnung Kanonenfutter zu spielen? Du kannst mir glauben, dass da eine Einsatzbereitschaft bestanden hat, auf die für den Fall der Fälle zurückgegriffen werden hätte können.
Stimmt, das glaube ich nicht.
Ich weiß es aus erster Hand von einigen Polizisten in meinem Bekanntenkreis, die selbst einen Anruf erhielten, und sich Silvester definitiv anders vorgestellt hatten.
Zitat:
Zitat von noam
Und ich meine mich zu erinnern, dass die Polizei Köln doch noch eine Hundertschaft beim Bund angefordert hatte, aber nicht bekommen hat, weil die ja besser Einreisestempel verteilen können.
Es ist nicht das erste mal, dass die Kölner Polizei sich so vorführen lassen hat, im Oktober 2014 hatte sie sich ähnlich planlos angestellt. Nachdem mittlerweile Hinweise vorliegen, dass es sich Silvester in Köln um eine gezielt geplante Aktion handelte, könnte dieser Aspekt auch relevant gewesen sein.
Stimmt, das glaube ich nicht.
Ich weiß es aus erster Hand von einigen Polizisten in meinem Bekanntenkreis, die selbst einen Anruf erhielten, und sich Silvester definitiv anders vorgestellt hatten.
Krass. Das würde es bei uns (in Niedersachsen) nicht geben. Bzw. könnte der Dienstherr das gerne versuchen.
Es ist nicht das erste mal, dass die Kölner Polizei sich so vorführen lassen hat, im Oktober 2014 hatte sie sich ähnlich planlos angestellt. Nachdem mittlerweile Hinweise vorliegen, dass es sich Silvester in Köln um eine gezielt geplante Aktion handelte, könnte dieser Aspekt auch relevant gewesen sein.
Ok, da hat mir meine Erinnerung einen Streich gespielt. Anscheinend tun sich die Kölner bei der Lagebeurteilung relativ schwer.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich habe zu diesem Thema einiges zu sagen und akzeptiere die Einschränkungen eines Forumsdiskurses und habe ehrlich gesagt keine Lust auf die forumstypischen Eskalationen. Fortführung gerne im persönlichen Gespräch.
Schade, da die Chance auf ein persönliches Gespräch, bei dem wir Zeit und Lust auf das Thema haben, gleich Null ist. Bei deiner Erfahrung mit Foren ist das Diskursverweigerung.
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One week without training makes one weak.
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