Ich messe Ihn an den langfristigen Auswirkungen für die Ukraine und für Europa. Man muss einfach auch bedenken, welche Weichen man für die Zukunft stellt.
Schon anlässlich des internationalen Aussitzens der Anektion der Krim wurde gewarnt, dass man in den Glauben, jetzt eine kriegerische Auseinandersetzung durch eine Kapitualtion zu vermeiden, nur einen weitaus größeren Krieg später riskiert. Den haben wir nun seit 3 Jahren.
Putin ist ein machtgieriger gewissenloser Diktator. Er ist, wie Trump, nicht dumm und vermutlich sogar deutlich weniger impulsiv, insofern wird er nicht so blöd sein, plötzlich den Marsch auf Berlin und Paris auszurufen. Er wird auch schmerzhaft gelernt haben, dass selbst bei zahlen- und ökonomisch massiver Überlegenheit ein Krieg nicht immer sofort zu gewinnen ist.
Er wird jetzt auch nicht in einen ernsthaften Konflikt mit Trump oder dem Rest der Welt gehen, um Finnland zu erobern, wo es für Ihn außer dem Widerstand der Bevölkerung wenig zu holen gibt. Bei Polen und dem Baltikum bin ich mir da schon gar nicht mehr so sicher, wie da die Abwägung aussieht.
Am Wichtigsten ist aber die Ukraine, die einfach völkerrechtlich ein souveräner Staat ist und Selenski aktuell das demokratisch legitimierte Regierungsoberhaupt. , Das akzeptieren weder Trump, der dies durch seine Handlungen zeigt (Aussprüche über Selenski, diktierte Verhandlungsbedingungen), noch der Aggressor Putin.
Das man die klassichen Kreml-Narrative diesbezüglich hier teilweise unterstützt und sogar die Legitimität von Selenski in Abrede stellt, ist einfach lächerlich.
Verfassungen, die in den meisten Fällen das Aussetzen von Wahlen im Kriegszustand festlegen, haben schon auch einen Hintergrund. Sonst kann ich als Aggressor auch einfach kurz vor Ablauf der Wahlperiode angreifen und dann entweder die abgehaltenen Wahlen beeinflussen (wie letztlich mit der absurden Referendumsposse der Krim unter russischen "Schutz") oder halt davon profitieren, dass der Amtsinhaber nicht legitimiert ist und keine Regierungsfähigkeit vorliegt.
Das noch aufzugreifen, ist wirklich übelste Manipulation.
Ansonsten hat Marco ja schon gesagt, dass man auch bedenken muss, das wahrscheinlich Selenski nicht der einzige ist, der nicht in einem russischen GULAG enden möchte. Einfach pauschal zu behaupten, dass die Krainer keinen Widerstand leistren wollen, und lieber russische Gefangenschaft und Herrschaft möchten, statt weiter Krieg, finde ich ziemlich anmaßend.
Die besten Zeitzeugen dafür sind die Skelette die aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause kommen und von systematischer Folter erzählen und die epidemische Ermordung von POWs durch die Russen, zeigt allen was passiert, wenn Sie in die Hände der Russen fallen
Dann misst du einfach falsch. Trump ist Präsident der USA, nicht von Europa. Es ist unsere Aufgabe, für Frieden zu sorgen. Aber DE macht Schulden wie nie zuvor für Aufrüstung und verkauft wird mir das als friedensschaffend. Gar der Klimawandel müsse warten, höre ich und denke mir meinen Teil auch dazu.
Das ist etwas aus dem Kontext gerissen. Ich hab mich im Zitat auf dude bezogen und da ging es explizit um die Ukraine.
Russland führt einen aggressiven Angriffskrieg, weil es nicht will, dass ein Nachbarland Mitglied in einem Militärbündnis wird? Glaubst Du auch die Geschichte vom Osterhasen, wenn Putin sie Dir erzählt?
Ein verteidigungspolitisch interessierter OsterHase könnte auch auf die Idee kommen, dass die Sicherheitsgarantien des wohl aktuell stärksten Militärbündnisses der Welt die Ukraine für Putin wohl unangreifbar gemacht hätten und er deshalb gegen die NATO-„Osterweiterung“war. Ich hatte das hier ja schon mal geschrieben. Der Begriff ist dahingehend irreführend, weil er unterschlägt, dass sich primär ursprüngliche Pakt-Staaten des Warschauer Vertrages im Rahmen der politischen Entwicklung von Russland bündnispolitisch nach Westen orientierten. Man müsste eher von einer Westorientierung der Staaten sprechen.
Um mal einen neuen Gesichtspunkt der chaotischen und unzuverlässigen US Politik ins Spiel zu bringen.....was wohl gerade in Taiwan so gedacht wird? Biden hatte eine militärische Unterstützung Taiwans nicht ausgeschlossen. Wieviel wird dieses US Versprechen noch wert sein?
Um mal einen neuen Gesichtspunkt der chaotischen und unzuverlässigen US Politik ins Spiel zu bringen.....was wohl gerade in Taiwan so gedacht wird? Biden hatte eine militärische Unterstützung Taiwans nicht ausgeschlossen. Wieviel wird dieses US Versprechen noch wert sein?
Vermutung: Taiwan hat bessere Chancen bei Trump als die Ukraine, weil der Dealmaker und Businessman Trump die potentiell starke wirtschaftliche Konkurrenz China fürchtet und im Spiel der drei Weltmächte gerade offensichtlich eng mit dem ehemaligen Russenfeind kuschelt, der wirtschaftlich aber viel besser zu händeln ist und insofern kann er sich dann eher leisten, dass er Xi eher ans Bein pinkelt als Putin. Der asiatische Raum wird da offensichtlich strategisch als bekämpfenswerterer Gegner gesehen. Vielleicht hofft er ja, das Putin sich aufgrund eigener Interessen von Xi abwendet und eher mit dem Klassenfeind anbandelt. Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der dritte. Wenn sich zwei aber einig sind und zufrieden miteinander, schaut der dritte in die Röhre.
Vermutung: Taiwan hat bessere Chancen bei Trump als die Ukraine, weil der Dealmaker und Businessman Trump die potentiell starke wirtschaftliche Konkurrenz China fürchtet und im Spiel der drei Weltmächte gerade offensichtlich eng mit dem ehemaligen Russenfeind kuschelt, der wirtschaftlich aber viel besser zu händeln ist und insofern kann er sich dann eher leisten, dass er Xi eher ans Bein pinkelt als Putin. Der asiatische Raum wird da offensichtlich strategisch als bekämpfenswerterer Gegner gesehen.
Das mag MOMENTAN so sein. Trump hat bewiesen, dass es ihm in erster Linie um Macht und Geld geht. Ist das Angebot Chinas großzügig genug, wird er auch Taiwan fallen lassen. Davon würde ich als Taiwanese zumindest ausgehen.
Das ist schlicht ein kultureller Unterschied zu Europa, alte vs. neue Welt. Da wird nicht lang rumgefackelt. Klar geht auch was kaputt, aber mir persönlich gefallt mehr Schwung im Leben. In Europa hast du 2000+ Jahre alte Strukturen, in den USA musstest du quasi gestern noch mit deinem Pferdekarren ein Stück Land finden.
Ich bin nicht sicher, ob Du den entscheidenden Aspekt mit Deiner Gegenüberstellung zwischen den USA und Deutschland bzw. Europa triffst. Meiner Ansicht nach ist sie an den Haaren herbei gezogen. Denn nicht die Kutsche war entscheidend, sondern die Gewehre der Siedler und die Wehrlosigkeit der Ureinwohner.
Die USA sind die kriegerischste Nation und die gewalttätigste Gesellschaft auf diesem Globus seit dem zweiten Weltkrieg. Kein vergleichbares Land ist in mehr Kriege verwickelt, keine Zivilgesellschaft hat ein derart neurotisch überhöhtes Verhältnis zu privaten Waffen, kaum ein anderes Land ist so nationalistisch selbstbesoffen wie die US-Amerikaner.
Um das zu illustrieren: Die Verherrlichung von Gewalt ist ein tragendes Thema der dortigen Kunst und Kultur: Jeder von uns kennt spulenweise Western und Kriegsfilme aus Hollywood, welche die amerikanischen Siedler und die amerikanischen Soldaten als Helden darstellen, die stets auf der Seite des Guten kämpfen und siegen. Vom Völkermord an den Ureinwohnern, von den fast 400 Angriffskriegen seit der Gründung der USA, bis hin zum unnötigen Abwurf zweier Atombomben auf zivile japanische Städte, sind die Amerikaner ohne jede Selbstkritik bis heute berauscht. Dass John Wayne, Tom Cruise, Sylvester Stallone, Tom Hanks und alle anderen der westlichen Welt Geschichten erzählen, welche die tatsächlichen Geschehnisse ins Gegenteil verkehren, haben die US-Amerikaner offenbar noch nicht bemerkt.
"Da geht auch mal was kaputt" wirkt als Beschreibung des amerikanischen Elans und der Bereitschaft zur Gewalt zynisch auf mich. Wir haben uns seit dem zweiten Weltkrieg derart daran gewöhnt, dass es uns gar nicht mehr auffällt, dass die USA überall auf der Welt mit tatsächlicher Gewalt oder mit demonstrativer Bereitschaft zur Gewalt ihre Interessen vertreten.
Dieser globale Rüpel stand und steht im Rahmen der Nato an unserer Seite. Auch diese Partnerschaft hat uns Europäern den Blick darauf verstellt, wie sich die Amerikaner auf der Welt benehmen.
Selbstverständlich haben die Europäer und auch Deutschland an der eigenen Geschichte zu tragen. Im Unterschied zu den Amerikanern versuchen wir seit dem zweiten Weltkrieg, aus ihr zu lernen. Trumps Amerika – noch dazu mit Deinem Verweis auf den Völkermord an den dortigen Ureinwohnern – ist für uns kein Vorbild, finde ich.
Um mal einen neuen Gesichtspunkt der chaotischen und unzuverlässigen US Politik ins Spiel zu bringen.....was wohl gerade in Taiwan so gedacht wird? Biden hatte eine militärische Unterstützung Taiwans nicht ausgeschlossen. Wieviel wird dieses US Versprechen noch wert sein?
Taiwan hat meiner Meinung nach keine Chance China zu entkommen, es wird allerdings keinen offenen Krieg geben, sondern so eine Übernahme wie in Hongkong.