Ich bin strikt gegen Doping und für eine Bestrafung der Täter. Ich tue mich aber schwer mit Strafen, die nicht von Gerichten verhängt werden, sondern von den Leuten auf der Straße. Kommen wir der Gerechtigkeit wirklich näher, wenn Einzelne oder Viele selbst "die gute Sache nach vorne bringen", durch Erweiterung der bereits verhängten Strafe, ein jeder nach seinem Gutdünken?
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Allgemein gesprochen magst du recht haben, vor allem auch weil deine Argumentationskette auf unser ziemlich gut entwickeltes und fein abgestuftes Strafrechtssystem abzielt mit vernünftigen Aufdeckungsquoten und gut ausbalancierten staatlichen Sanktionen und weniger auf das m.M.n. komplett unterenwickelte Sportrechtssystem, mit geringen Aufdeckungsquoten, zahnlosen Ermittlungsmethoden und oft lächerlich geringen Sanktionen. Allerdings wäre dein Beitrag so komplett allgemein formuliert hier in diesem Thread offtopic.
Denn hier geht es ja konkret um Michi Weiss:
Begrüßt du es, dass Weiss jetzt wieder in den aktiven Kreis der Profitriathleten zurückgekehrt ist?
Freust du dich, dass ihm SRM treu geblieben ist?
Würdest du andere Ausrüster, die ihm trotz seiner unbestreitbaren sportlichen Erfolge aufgrund seiner Vergangenheit jetzt einen Sponsorvertrag verweigern, offen kritisieren?
Sind dir Veranstalter vom Schlage Dudes, die versuchen Athleten mit einer derartigen Vita von ihren Wettkämpfen fern zu halten und auf die abgelaufene Sperre pfeifen(und dafür auch noch in Artikeln wie dem oben verlinkten im Lava-Magazin werben) ein Dorn im Auge?
Lass mal das Beispiel mit dem Kinderschänder weg. Nehmen wir stattdessen ein mit dem Doping vergleichbares Delikt. Eines, dass sich auf den wirtschaftlichen Wettbewerb bezieht, also zum Beispiel Steuerhinterziehung, oder Profit aus illegalen Beschäftigungsverhältnissen.
Die Frage, die ich aufwerfen wollte war nicht, ob Du diesen Tätern jemals verzeihen möchtest. Das ist Deine Privatsache. Ich fragte danach, ob Du Dich dafür einsetzen wirst, einer von Gerichten verhängten und bereits verbüßten Strafe nach eigenem Ermessen noch etwas obendrauf zu packen. Und ob Du andere Personen dazu auffordern würdest. Und, würdest Du?
Grüße,
Arne
Nein, würde ich nicht.
Ich fordere keine anderen Personen zu etwas auf.
Ich handle nach eigener Überzeugung und ja, wenn es meines Ermessens richtig ist, würde ich auch "einer von Gerichten verhängten und bereits verbüßten Strafe nach eigenem Ermessen noch etwas obendrauf packen".
Jedoch würde ich nie körperliche Gewalt ausüben. Ich würde jedoch verbal meine Meinung äußern.
Ich würde auch versuchen, andere Menschen durch Konversation von meiner Meinung zu überzeugen, jedoch nicht blind auffordern.
Auch wenn es durch die obigen Sätze so klingen mag, bin ich nicht engstirnig. Wenn jemand überzeugendere Argumente liefert, als die meinen, so lasse auch ich mich gerne eines Besseren belehren.
Ist doch je gute Sache Kruemel, dann boykottier SRM weil sie den Doper Weiss sponsorn und kauf Rotor, Garmin oder Polar. Die machen zwar im Rad- oder Langlaufsport genau das gleiche, aber das muss dich als Triatlet ja nicht jucken.
Da bin ich sogar äußerst konseuent, da zu geizig für ein Wattmeßgerät
Sehe aber auch da ein Unterschied ob in einem gesammten Team einer erwischt wird und der dann auch suspendiert wird oder ob man mit einer überführten Einzelperson weiter wirbt.
Unterm Strich werden es die Hersteller wohl kaum merken und wahrscheinlich wird man auch selbst nicht völlig korrekt agieren da man nicht jede überführte Nase auch kennt.
Es bleibt aber der Wille es so zumindest nicht zu akzeptieren. Und den finde ich gut.
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Wer schon nicht überzeugen kann soll wenigstens für Verwirrung sorgen.
Mit anderen Worten: ein Boykott durch die Bank (in allen Sportarten) ist unmoeglich, bei Einzelsportlern kann er aber sehr wirksam sein und wird auf Firmen entsprechend wirken.
Wenn Banken ein Gewissen hätten, könnten sie mit einem Boykott auch einiges Gutes bewirken.
So verweigern Banken- und Sparkassen die Eröffnung eines Kontos, oder Hotels verweigern die Unterbringung, wenn sie davon Kenntniss haben, dass jemand NPD-Mitglied ist, obwohl das allein noch keine Straftat ist.
Halte ich für ein Unding, solange die Partei nicht verboten ist.
Zitat:
Zitat von stevo
Warum sollen ausgerechnet erwiesene Doper die gleiche öffentliche Plattform und Unterstützung bekommen wie vorher, als wäre nichts gewesen?
Ich weiß nicht, was Du mit "öffentlicher Plattform" genau meinst? Dass die Pressefreiheit eine Ausnahme bei Dopingsündern machen soll, also Journalisten nicht mit ihnen sprechen sollen usw.?
Es ging mir weniger um "Unterstützung" von ehemaligen Dopingsündern. Sondern um die aktive Teilnahme an Maßnahmen mit dem Ziel, die bereits verhängte und verbüßte Strafe weiter zu verschärfen.