Ich repariere meine Räder in der Regel selbst. Und ich baue meine Räder fast vollständig selbst auf. Ausnahme: Wenn Spezialwerkzeug notwendig wird, das ich einmal in vier Jahren benötige. Ansonsten kommt man ja mit nem Satz Inbus-Schlüssel, nem Kreuzschraubendreher, nem Zugschneider und, falls kein Kettenschloss verbaut ist, mit nem Kettennieter aus. Zwei Kettenpeitschen kosten auch nicht die Welt. Meine teuersten Werkzeuge waren der Drehmomentschlüssel von Syntace und der Kettennieter von Rohloff. That´s it.
Laufräder speiche ich nicht selbst ein - keine Zeit. Außerdem habe ich ausschließlich Systemlaufräder verbaut. Nen Achter bekomme ich grob raus, einen Zentrierständer leiste ich mir aber nicht. ich hatte in 10 Jahren ein oder zweimal Zentrierbedarf, dafür kaufe ich keinen Zentrierständer.
Ein anderer Grund, weshalb ich selten etwas in der Werkstatt machen lassen: Die machen es nicht gut genug, nicht genau genug und nicht selten bekommt man sein Rad mit Macken zurück, weil´s in der Werkstatt wieder eng war.
Ich habe mir in diesem Jahr zwei neue Räder geleistet. Aus Zeitmangel habe ich diesmal "Fertigprodukte" aus dem Fachhandel ausgewählt. Einmal ein kleiner, auf Radrennsport und Triathlon spezialisierter Laden. Einmal ein Riesenladen mit der Verkaufsfläche eines Fussballplatzes.
Ich muss sagen: Diese Räder waren "wie Sau" montiert, sowohl das Eine als auch das Andere.
Beim ersten Rad (TT-Rad, Trek): Schrauben am Lenker locker! Vorderer Umwerfer schlampg eingestellt. Okay, das war schnell behoben. Das andere Rad (Crossrenner, Focus, aus dem Riesenladen) war ein einziger Witz! Umwerfer und Schaltwerk schlecht, oder besser gesagt gar nicht eingestellt, Steuersatz hatte Spiel, die Bremsen griffen erst, nach >3/4 Hebelweg.
Auf sowas kann ich verzichten. Ich mache alle selbst, dann weiß ich, dass es gut gemacht ist. Dinge, wie Lager einpressen, Gabelschaft kürzen usw. lasse ich halt machen, aber da schaue ich sehr genau, wo ich das Rad abgebe.
Das andere Rad (Crossrenner, Focus, aus dem Riesenladen) war ein einziger Witz!
War's zufällig der Stadler? Da wäre dann ja kein Fachhändler und kaum anders zu erwarten.
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"Ich weiß noch, wie der Jochen kurz vor Brest gekotzt hat"
"Wieso? Hatte er Magenprobleme?"
"Nein, ihm tat das Knie weh."
Ich kann gar nichts am Rad machen.
In unserer Radgruppe fährt ein Radhändler mit. Wenn etwas an meinem Rad nicht in Ordnung ist, muss ich deshalb auch nicht auf ein Taxi warten. Standardspruch: "geh mal da weg - wir wollen heim, solange es hell ist." Also repariert sich das Rad schneller, wenn ich mein Finger davon lasse.
Ich kann ja auch die Gruppe nicht durch Basteleien warten lassen, das wäre nicht in Ordnung.
Irgendwie kommen immer alle zurück, ich habe mein Rad auch schon nach der Tour im Laden stehen lassen und wurde heim gefahren.
Für diesen Winter hat man uns (den Frauen) ein Radbastelwochenende im Laden versprochen, damit wir wenigtens lernen, Schläuche zu wechseln und die Schaltung einzustellen.
Flicken von Reifen geht gerade noch, für den Rest habe zum Glück den Nopogo Zuhause, der auch unsere Räder aufbaut. ihm vertraue ich auch blind: wenn ich ein Rad rennfertig machen müsste, wäre das so eine Sache, aber wenn er das macht, ist das Rad danach ok.
Nur Steuersatz einpressen macht er nicht...