dann besser ausschreiben, denn "insulinwirksame KH" hat schon wieder so einen Beigeschmack des eher spirituellen, das gerade in Ernährungsdiskussionen so häufig vorkommt (und dabei meist zeigt, daß der Diskutierende einfach keine Ahnung, aber viel Glauben hat).
Markus
Hei Markus, sorry, aber Robert ist alles andere als ein auf spiritueller Basis diskutierender Mensch...
siehe "Liste Kohlenhydrate Wiki": http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenhydrate
und jetzt reime Dir selbst, welche insulinwirksam sind und welche nicht!
__________________ L' It alia vive in biciclletta.
Genau diese Anpassungen an intensiven Kohlenhydratkonsum gibt es leider nicht und die Blutgruppentheorie wartet leider auch noch auf einen echten harten wissenschaftlichen Beleg.
Auch im Nahen Osten leiden die Menschen an massiven Problemen von Syndrom X, wenn sie ihren Lebensstil auf bewegungsarm und westliche Diät umstellen. Auch im gesamten Mittelmeeraum und selbst in China beklagt man wachsende Probleme schon bei jungen Menschen, die sich "westlich ernähren". Die genetische Adaption ans Neolitikum ist leider nur partiell (zb Laktosetoleranz, Glutentoleranz) und geographisch enorm unterschiedlich ausgeprägt der Fall. Eine Anpassung an Kohlenhydratmast gibt es zb nicht. Die Mechanismen über das Insulin-Glukagon-Paradigma laufen bei allen Menschen so ab.
Abgesehen davon ist zb bei Milchprodukten nicht nur die Laktose ein Problem, sondern auch der Gehalt an gesättigten Fetten und der hohe Gehalt an insulinwirksamen Kohlenhydraten, die negative Wirkung auf die Säure-Basen-Balance in richtung sauer sowie die in Relation zu anderen Nahrungsmitteln sehr dürftige Nährstoffbilanz von Milch(produkten). Selbst wenn jemand also Laktose verdauen kann, tut er sich nichts gutes mit Milch. Mehr dazu Teil 2 meines Essays
Gruß Robert
Das mit dem Milchkonsum sehe ich genauso...ich habe nichts gegenteiliges behauptet. Allerdings schlußfolgerst Du, daß es nahezu auf der ganzen Welt ein Syndrom X gäbe und da steht ein harter wissenschaftlicher Beweis Deinerseits ebenso aus...
Grundsätzlich begrüße ich eher die individuelle "Freiheit" der Ernährungsgestaltung in Abhängigkeit des persönlichen Bedarfs bzw. Anforderungsprofils bei Nicht-/Sportlern.
Ich bin auch ein Gegner von "Religionen". Fakt jedoch bleibt, dass man mit dem Einsparen von (tierischen) Nahrungsfetten (ich nenne es "fettbewusste Ernährung" und bewusst nicht "fettarme" Ernährung), weil eine solche Auswüchse erlebt, wie z.b. in Form von Vorschreibung (von nur 30g Fett täglich), die Energiezufuhr effizienter vermindern kann, als mit einem Einsparen von Kohlenhydraten.
Sicherlich sind wir einer Meinung, dass es letztlich nur an der Energiebilanz liegt, ob man Körperfett speichert oder nicht. Es wäre naiv zu glauben, dass es am Insulin liegen würde und ebenso naiv wäre es zu glauben, daß jemand durch Zufuhr von Zucker zuckerkrank werden würde. Ursache des metabolischen Syndroms (Syndrom X) ist das Übergewicht und das entsteht unabhängig von der Nahrungszusammensetzung durch ein einfaches "Zuviel" an zugeführter Energie (in Verbindung mit zuwenig körperlicher Aktivität).
Das ist meiner Meinung nach das größere Problem unserer Zeit.
Allerdings schlußfolgerst Du, daß es nahezu auf der ganzen Welt ein Syndrom X gäbe und da steht ein harter wissenschaftlicher Beweis Deinerseits ebenso aus...
Allerdings wird in dieser Stellungnahme primär auf das Übergewicht Bezug genommen, dass dieses aber mit den anderen Facetten des Syndrom X hoch korreliert, dürfte bekannt sein.
"Facts about overweight and obesity
WHO’s latest projections indicate that globally in 2005:
•approximately 1.6 billion adults (age 15+) were overweight;
•at least 400 million adults were obese.
WHO further projects that by 2015, approximately 2.3 billion adults will be overweight and more than 700 million will be obese.
At least 20 million children under the age of 5 years are overweight globally in 2005.
Once considered a problem only in high-income countries, overweight and obesity are now dramatically on the rise in low- and middle-income countries, particularly in urban settings."
"
Zitat:
Zitat von Deichman
Grundsätzlich begrüße ich eher die individuelle "Freiheit" der Ernährungsgestaltung in Abhängigkeit des persönlichen Bedarfs bzw. Anforderungsprofils bei Nicht-/Sportlern
Wer bin ich, dass ich irgendwem Vorschriften machen würde, was er zu essen oder nicht zu essen hätte... ?!? Ich bitte um Belege, dass ich dies getan hätte.
Zitat:
Zitat von Deichman
Ich bin auch ein Gegner von "Religionen". Fakt jedoch bleibt, dass man mit dem Einsparen von (tierischen) Nahrungsfetten (ich nenne es "fettbewusste Ernährung" und bewusst nicht "fettarme" Ernährung), weil eine solche Auswüchse erlebt, wie z.b. in Form von Vorschreibung (von nur 30g Fett täglich), die Energiezufuhr effizienter vermindern kann, als mit einem Einsparen von Kohlenhydraten.
Sicherlich sind wir einer Meinung, dass es letztlich nur an der Energiebilanz liegt, ob man Körperfett speichert oder nicht. Es wäre naiv zu glauben, dass es am Insulin liegen würde und ebenso naiv wäre es zu glauben, daß jemand durch Zufuhr von Zucker zuckerkrank werden würde. Ursache des metabolischen Syndroms (Syndrom X) ist das Übergewicht und das entsteht unabhängig von der Nahrungszusammensetzung durch ein einfaches "Zuviel" an zugeführter Energie (in Verbindung mit zuwenig körperlicher Aktivität). ...
Tierische Fette sind zu unrecht pauschal verurteilt. Insbesondere die Omega-3-Fettsäuren EHA und DPA können nur in ausreichendem Maße durch tierische NAhrung zugeführt werden. Omega-3-Fette aus pflanzlicher Basis werden in der Leber zu DHA und EPA ungewandelt, und dies stellt den Engpaß im Stoffwechsel dar. Ohne diese tierischen Fette steigt die Gefahr von entzündungsbedingten Krankheiten.
Das es nur auf die Kalorienbilanz alleine (!) ankommen würde - da stimmen wir absolut nicht überein. Die hormonelle Wirkung von Nahrungsmitteln ist der Schlüssel zum Körperfettabbau und der Verhinderung von Körperfettzuwachs. Und da ist Insulin nur eine Facette. Testosteron, Wachstumshormon, Glukagon zb sind ebenso bedeutsam wie ein ausreichende entwickelter enzymatischer Apparat. Die einfache Input-Output-Denkweise ist leider wissenschaftlich betrachtet längst Schnee von gestern.
Dass ein gesunder und artgerechter Lebensstil aus Bewegung UND Ernährung besteht und wo der "Dismatch" liegt, das hab ich ja ausführlich im Essay ausgeführt. da stimmen wir überein.
Selbstverständlich - Ballaststoffe sind zwar als KH klassifiziert, aber unverdaulich und somit auch ohne Wirkung auf den Insulinausstoß. Insofern gibts tatsächlich KH, die "insulininwirksam" sind. Allenfalls dämpfen sie sogar den Blutzuckeranstieg einer Mahlzeit die "insulinwirksame" KH und Proteine enthält. Ebenso wie Fette dies auch leisten.
Hei Markus, sorry, aber Robert ist alles andere als ein auf spiritueller Basis diskutierender Mensch...
siehe "Liste Kohlenhydrate Wiki": http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenhydrate
und jetzt reime Dir selbst, welche insulinwirksam sind und welche nicht!
wollte ich auch nicht unterstellen, nur kommen solche Aussagen eben recht esoterisch rüber (gerne wird auch im Zusammenhang mit heilenden Armbändern, Magnetmatten und so nem Zeug mal ein neues Wort erfunden)
Den Begriff "insulinwirksam" gibt es so nicht. Alle Kohlenhydrate werden im gesunden Körper eine Insulinreaktion auslösen. Daß es Unterschiede im GI gibt bestreite ich nicht.
Geändert von swimslikeabike (29.11.2009 um 20:44 Uhr).
Grund: Erklärung zum "unfug" gegeben
Selbstverständlich bestand der grosse Überlebensvorteil der diversen Homo-Arten u. des Homo sapiens darin, Pflanzen- u. Fleischfesser zu sein, je nach Klima, Fauna und Umgebung, in unterschiedlicher Ausprägung, einfach extrem anpassungsfähig. Und durch das Feuer wurde Fleisch für die menschliche Verdauung auch bekömmlicher.
Ich halte es jedenfalls für falsch, die Nahrungszusammensetzung der Alt-/Mittelsteinzeitmenschen als die für den Menschen gesündeste Variante zu idealisieren u. verallgemeinern. Die Neandertalerart starb trotz dieser "gesunden" Lebensweise als Jäger u. Sammler bekanntlich aus.
Die damaligen Menschen-Populationen waren sehr klein an der Zahl auf der Erde vertreten u. mussten in den Eiszeiten zu 2/3 von Tieren wie Wollnashorn, Mammuts etc. leben, sie jagen, weil es bei dem kalten Klima einfach wenig pflanzliche Auswahl zu finden gab.
Ackerbau konnte halt erst nach der Eiszeit im Zuge des wärmeren Klimas entstehen, wie in Mesopatamien z.B.
-qbz
Ps: Für mich persönlich ist Triathlon schlicht Freizeitsport. Würde es überwiegend zu einem "Life-Style", würde ich das Hobby wechseln.
Der Neanderthaler ist mit uns genetisch nicht in einer Linie, sondern wir hatten einen gemeinsamen Vorfahren. Wir stammen also nicht vom Neanderthaler ab und homo sapiens und home neanderthalensis konnten keine Nachkommen miteinander zeugen.
Homo sapiens war wohl der noch erfolgreichere Jäger und Sammler und hat zum Aussterben des Neanderthalers mit beigetragen weil sie um die gleichen Nahrungsquellen konkurrierten. Die Theorien des Aussterbens des Neanderthalers sind allerdings vielfältig und keineswegs einheitlich.
Argumentiert man so wie Du, ernährunsgbezogen, dann spicht das, da der N. viel stärker auf Fleisch spezialisiert war als der HS es ist, dafür, dass die Konkurrenz um die Nahrungsressourcen zwischen N und HS ein Beleg dafür sein könnte, dass der HS im Zweifel eben gerade nicht Pflanzen, sondern Tiere verspeiste und für den N weniger blieb. Der N konnte dann eben nicht so einfach auf Pflanzen umsteigen, als Tiere knapp wurden. Er wollte/konnte das offensichtlich auch nicht, sonst hätte er vielleicht überlebt. Eine Argumentation, dass der HS lediglich aus Boshaftigkeit dem N. das Fleisch weggefuttert hätte und dafür sogar auf seinen geliebten Vegetarismus verzichtet hätte, kenne ich nicht.
Die Idee dass der MEnsch schon immer am liebsten Vegetarier gewesen wäre, wenns nur nicht so kalt gewesen wäre ist für mich pure Illusion der Hardcore-Vegetarier. Nicht umsonst leben nich heute lebende Jäger und Sammler der Gattung Homo Sapiens zu 50% von tierischen Quellen. Der "Sonntagsbraten" ist nicht als Strafe, sondern als Festmahl tradiert ;-)
By the way... Es gibt aber sogar eine Theorie, die besagt, dass der N Opfer von Völkermord durch den HS nebst "Kannibalismus" wurde. Wer weiß...
Gruß Robert
Geändert von pinkpoison (29.11.2009 um 21:05 Uhr).
ich sollte heute wahrscheinlich nicht mehr schreiben - noch eine Ergänzung, um klar verstanden werden zu können:
Im Zusammenhang dieser Diskussion ist die Nennung von Zellulose Unfug, weil sie nicht als Ernährungsbestandteil gesehen wird. Daß Zellulose als KH klassifiziert werden höre ich ehrlich gesagt zum ersten Mal, also habe ich heute sogar was neues gelernt (daß das stimmt glaube ich euch jetzt einfach mal).
Ich denke wir können uns darauf einigen, daß es Lebensmittel mit hohem und niedrigem GI gibt (und selbst da kann man ja trefflich diskutieren) und KH grundsätzlich eine Insulinreaktion auslösen, ausser sie werden unverdaulich verpackt...