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Alt 15.05.2017, 16:30   #6161
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.780
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Ist aber gescheitert. Die Anderen wollen deiner Vereinfachung nicht folgen.

MfG
Matthias
Die Anderen? :-) Hm. Bitte verdivisionalisieren.

Ernsthafter, zur Kenntnis genommen. Werde mich wieder zurücklehnen und mit Spannung die Diskussion verfolgen und mitlesen dürfen.
Trimichi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2017, 16:50   #6162
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.356
Theologie ist nach heute überwiegend gültigem Verständnis keine Wissenschaft, weil sie nicht ergebnisoffen ist. Das bedeutet mit anderen Worten, es wird bereits zu Beginn der "Forschungen" festgelegt, welches Ergebnis nicht herauskommen darf.

Etwa kann ein Theologe nicht zu dem Ergebnis kommen, dass Jesus nicht gelebt habe, sondern eine erfundene Figur sei. In der Religionswissenschaft ist das etwas anderes als in der Theologie: Hier werden auch Quellen aus anderen Kulturkreisen ausgewertet usw. Die Existenz Jesu als historische Person ist umstritten, wenn auch nur von einer Minderheit. Religionswissenschaft gilt als Wissenschaft, die Theologie aber nicht.

Was geschieht mit einem Theologen oder einer Theologin, die in ihrer Forschungsarbeit gegen kirchliche Dogmen und Lehrmeinungen verstößt? Er oder sie wird rausgeworfen und ist ihrem Arbeitsplatz los.

Prof. Uta Ranke-Heinemann, Professorin für Theologie in Essen, verlor ihren Lehrstuhl, weil sie zu dem Ergebnis kam, die Jungfräulichkeit Marias sei nur im übertragenen Sinne zu verstehen. Dem widersprach ein gewisser Joseph Ratzinger als Inquisitor des Vatikans.

Prof. Ute Ranke-Heinemann arbeitete nach ihrem Rauswurf als Religionswissenschaftlerin an der Universität Essen. Sie ist meines Wissens nach Deutschlands meistgelesene Religionswissenschaftlerin.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2017, 23:18   #6163
Rälph
Kona-Finisher
 
Benutzerbild von Rälph
 
Registriert seit: 02.07.2009
Beiträge: 4.137
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Man hat Computern beigebracht, Musik im Stile Johann Sebastian Bachs zu komponieren. Als das System nach 7 Jahren fertig trainiert war, komponierte es 5000 Choräle an einem Nachmittag. Die besten davon kamen in einem Musikfestival in Santa Cruz zur Aufführung, das Publikum zeigte sich erschüttert ob der emotionalen Tiefe. Als man sie über die wahre Urheberschaft aufklärte, reagierten sie erbost. Der Computer lernte zudem die Stile von Rachmaninov, Stravinsky, Chopin, Beethoven, Vivaldi und Mahler. Der leitende Forscher, Prof. David Cope, verschaffte dem Computer einen Plattenvertrag. Das erste Album namens Classical Music Composed By Computer verkaufte sich gut (Amazon).

Beispiel im Stile Bachs
Beispiel im Stile Beethovens
Beispiel im Stile Vivaldis
Beispiel im Stile eines Nocturnes von Chopin

Sony hat ein Computerprojekt, bei dem ein Computer Musik in verschiedenen Stilen komponiert, und zwar durch selbständiges Lernen. Beispiel:

Von Computer komponiert im Stil der Beatles
Von Computer komponiert im Stil Bachs
Vom Computer komponierte Jazz-Improvisation
Interessant, aber auch wieder nicht so erstaunlich. Wirklich verblüfft wäre ich, würde ein Computer Musik mit der gleichen Leidenschaft wie ein Mensch anhören.
Rälph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2017, 00:16   #6164
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.356
Zitat:
Zitat von Rälph Beitrag anzeigen
Interessant, aber auch wieder nicht so erstaunlich. Wirklich verblüfft wäre ich, würde ein Computer Musik mit der gleichen Leidenschaft wie ein Mensch anhören.
Ebenfalls interessant wäre es, wenn Computer sich so weit entwickeln, dass wir sie bezüglich ihrer Intelligenz nicht mehr so ohne weiteres von Menschen unterscheiden können. Man denke sich das Szenario, dass man per Telefon ein Gespräch führt und nicht unterscheiden kann, ob der entfernte Gesprächspartner ein Mensch oder ein Computer ist. Und zwar selbst dann nicht, wenn man es als Mensch explizit darauf anlegt, den Computer zu entlarven.

Dieser Test wurde vom englischen Wissenschaftler Alan Turing erdacht. Mit ihm soll ermittelt werden, ob eine Maschine eine dem Menschen ebenbürtige Intelligenz hat. Selbstverständlich ist der Test noch etwas grob, aber als Gedankenexperiment interessant und hilfreich. Er stammt aus den frühen 50er Jahren.
Da wir über Kirche, Moral und Gesellschaft reden: Alan Turing wurde 1952 aufgrund seiner im Vorjahr bekannt gewordenen Homosexualität von einem Gericht zu einer chemischen Kastration verurteilt. Wegen der Hormonbehandlung erkrankte er an einer Depression und nahm sich zwei Jahre später das Leben.
Alan Turing gilt als einer der wichtigsten Theoretiker und Informatiker. Er war maßgeblich daran beteiligt, während des Zweiten Weltkriegs den Code der Enigma-Verschlüsselung der Nazis zu knacken.

Heute nähern sich Computer der 60%-Grenze. Das bedeutet, dass bei Tests immerhin sechs von zehn Testpersonen ihren Gesprächspartner für einen Menschen hielten, obwohl es sich um einen Computer handelte. (Ein bereits veralteter Rechner dieser Art soll angeblich aus dem Labor abgehauen und heute als Betreiber eines großen deutschen Triathlonforums unnötig Strom verbrauchen).

---

Der Mensch spricht sich eine Ebenbildlichkeit Gottes zu und stellt fest, eine unsterbliche Seele zu besitzen. Dazu kommen Eigenschaften wie Empathie, Bewusstsein und Intelligenz. Alle diese Eigenschaften hat er vermeintlich exklusiv. Kein Wesen in der Natur hat eine Seele, nur der Mensch. Kein Wesen außer dem Menschen ist ein Ebenbild Gottes, die Krone der Schöpfung. Auch das Bewusstsein des Menschen ist etwas ganz und gar Einzigartiges.

Die Forschung hat uns in den meisten dieser Punkte wieder auf den Teppich geholt. Computer werden womöglich ebenfalls den Beweis antreten, dass unsere psychischen Fähigkeiten keineswegs so magisch sind, wie wir dachten.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2017, 01:20   #6165
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Sehr interessant!

Zu Alan Turing: Er hat ja auch mit seiner Enigma-Maschine die Geheim-Codes der deutschen U-Boot-Flotte im zweiten Weltkrieg geknackt. Historiker gehen davon aus, dass er damit den Weltkrieg verkürzt und vielen Menschen das Leben gerettet hat. Auch und besonders vielen Engländern. Das hat die religiöse Gesellschaft Englands nicht davon abgehalten, ihn zu einem Irren abzustempeln.

Ich habe diese Enigma-Maschine (es gibt mehrere) im Technischen Museeum in München gesehen; dort in der Abteilung für Informationstechnik.



Zur Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott wollte ich noch eine Anmerkung machen. Ist es nicht erstaunlich, dass Gott nichts kann, was die Menschen können? Etwa Autos bauen oder Mikroprozessoren entwerfen?

Und der Mensch kann nichts, was Gott kann. Etwa Gegenstände durch reine Willenskraft erzeugen oder Gedanken lesen.

Irgendwie ist das wenig glaubhaft.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2017, 07:21   #6166
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Der Mensch spricht sich eine Ebenbildlichkeit Gottes zu und stellt fest, eine unsterbliche Seele zu besitzen. Dazu kommen Eigenschaften wie Empathie, Bewusstsein und Intelligenz. Alle diese Eigenschaften hat er vermeintlich exklusiv. Kein Wesen in der Natur hat eine Seele, nur der Mensch. Kein Wesen außer dem Menschen ist ein Ebenbild Gottes, die Krone der Schöpfung. Auch das Bewusstsein des Menschen ist etwas ganz und gar Einzigartiges.

Die Forschung hat uns in den meisten dieser Punkte wieder auf den Teppich geholt. Computer werden womöglich ebenfalls den Beweis antreten, dass unsere psychischen Fähigkeiten keineswegs so magisch sind, wie wir dachten.
Eine "Ebenbildlichkeit Gottes" sprechen sich nur ein Teil der Menschen zu, nämlich die, die in einem bestimmten religiösen System daran glauben.

Demgegenüber zeichnen alle Menschen tatsächlich psychische Phänomene aus, die allerdings nicht "magisch" sind, sondern uns einen Vorteil in der Evolution gegeben und uns hierher gebracht haben. Genau weil wir "Fühlen" , "Empathie zeigen" und auf einer "Metaebene" uns selbst in unseren Handlungen und Gefühlen wahrnehmen können (wir können Gefühle über Gefühle entwickeln wie z.B. Ärger darüber, dass wir wütend sind), sind wir Menschen und keine Maschinen.

Computer sind letztlich "Fachidioten", die voraussetzungslos, emotionslos, unvoreingenommen Sachverhalte kalkulieren. Damit fehlt ihnen z.B. die Fähigkeit zu täuschen, Scharlatane wie der Klerus - und damit auch noch erfolgreich zu sein :-)

Warum lassen wir Menschen uns täuschen? Weil wir in andere Menschen oder Situationen etwas hineinprojizieren, was dort nicht vorzufinden ist. Deshalb unterscheidet sich der Glauben an Scharlatanerie-getriebene Religion strukturell nicht vom Turning Test, der nichts weiter ist, als ein netter Versuchsaufbau, aber nicht beweist, dass Computer Emotionen oder Bewusstsein haben.
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Alt 16.05.2017, 07:27   #6167
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.356
Zitat:
Zitat von captainbeefheart Beitrag anzeigen
... Turning Test, der nichts weiter ist, als ein netter Versuchsaufbau, aber nicht beweist, dass Computer Emotionen oder Bewusstsein haben.
Verstehst Du das wirklich nicht? Darum geht es bei dem Test doch gar nicht.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2017, 07:40   #6168
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Verstehst Du das wirklich nicht? Darum geht es bei dem Test doch gar nicht.
Ich weiß nicht, was ich nicht verstanden haben sollte.
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