Eschborn-Frankfurt ist überstanden. Teilweise hatte ich das Glück nicht so ganz auf meiner Seite aber unterm Strich war sowohl das Ergebnis als auch meine Performance schon zufriedenstellend, würde ich sagen.
Der Tag startete um 5 Uhr früh, echt zu früh für einen Feiertag
Das Wetter war ziemlich gut, viel besser als erwartet. Ich hab auf die Beine Vaseline gemacht, keine Ahnung ob das was gebracht hat, dazu kurze Hose, kurzes Trikot und ein dünnes Langarmunterhemd. Was soll ich sagen, es war teils zu warm
Könnte auch daran liegen, dass das Tempo von Anfang an sehr hoch war. Nach 1min schaue ich auf meinen Tacho und was lese ich da: 60km/h. WTF, dachte ich mir da nur.
Die erste Rennstunde und insbesondere die ersten 20min waren sehr hektisch und gefährlich. Die Spitze ist ein irres Tempo gefahren, dazu die vielen Kurven in der Frankfurter Innenstadt, Fahrbahninseln, Hindernisse, das dichte Feld. Nach 10min ist der erste vor mir zu Fall gekommen, ich konnte aber drum herum steuern.
Tja, und kurz vor Oberursel hat es mich dann selbst erwicht. Nach Bad Homburg war das Tempo extrem hoch und die Windverhältnisse nicht so günstig, sodass wir viel Energie aufwenden mussten, um das Feld wieder zu schließen. Als das geschafft war, ging es leicht runter auf gerader, breiter Straße ohne Schwierigkeiten und des Tempo war auch niedrig. Da sehe ich im Feld jemanden den ich kenne. Ich fahre also auf seine Höhe und als er mich nicht bemerkt, habe ich ihn kurz an der Schulter angetippt. Und tja, wie es das Glück so will, gehen die Leute vor mir auf einmal in die Eisen, ich bremse mit der einen Hand, die ich in dem Moment am Lenker habe und mehr muss ich dazu glaube ich nicht sagen. Ich nehme das einfach als Pech hin. Obwohl ich natürlich schuld war, würde ich nicht unbedingt sagen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich hätte genau so gut trinken können, was eine Notwendigkeit ist und nur in solchen ruhigen Phasen möglich war, da hätte das genau so passieren können. Ist halt scheiße gelaufen.
Passiert ist mir nichts groß. Am Knie ist etwas Tapete ab, meine Pumpe ist mir verloren gegangen und die Kette ist runter geflogen. Ich also schnell an den Fahrbahnrand und die Kette wieder drauf. In dieser kurzen Zeit ist gefühlt das halbe Feld an mit vorbei gedonnert.
Ich also voller Adrenalin wieder vor gefahren, leicht ansteigend durch Oberursel, aber das war mir gar nicht klar. Als ich dann wieder dort im Feld war, wo ich zu Fall gekommen bin, wurde mir erst klar, wo ich hier eigentlich bin. Ich war genau in dem Moment am Kreisel in Oberursel, der den Feldberg einläutet. Ich war jetzt nicht komplett paniert oder so, aber war halt doof, hätte ich das auf dem Schirm gehabt, hätte ich konstant über den Feldberg aufgeschlossen und nicht diesen Kraftakt in Oberursel gemacht, der mir nicht wirklich was gebracht hat.
Der Aufstieg zum Feldberg ging dann trotzdem ganz gut, zumindest Feldberg Bestzeit für mich aber so oft fahre ich den ja auch nicht mehr.
Während des Aufstiegs war es etwas feucht, aber es hat nicht geregnet. Das habe ich eigentlich nur gemerkt, als sich Tropfen im Schild meiner Kappe gebildet haben. Als ich dann in die Abfahrt ging, ging es pünktlich mit dem Regen los, und zwar richtig.
Die Abfahrt war schon echt nass und glitschig, da bin ich absolut kein Risiko eingegangen. Unten angekommen war ich dann ziemlich isoliert, nur wenige andere Fahrer in der Gegend. Ich bin dann mit einem anderen zur nächsten kleineren Gruppe vorgefahren, aber die war irgendwie auch nicht so gut. Deshalb sind wir dann zu dritt weiter, hatten die nächste Gruppe dann auch irgendwann in Sicht aber sind einfach nicht rangekommen.
Am Rupertshainer Berg hat uns die Gruppe dann von hinten wieder aufgesammelt, da waren die Kräfte einfach für diese Steigung zu gering.
Also haben wir uns dann in diese Gruppe eingegliedert. Auch hier war ich wieder sehr engagiert und habe mich in der Nachführarbeit engagiert. Man kann mir beim Besten Willen also nicht vorwerfen, ich wäre passiv gefahren und hätte nur gelutscht.
Mit dieser Gruppe sind wir dann auf eine andere Gruppe aufgefahren und mit diesem Zusammenschluss sind wir dann auch bis ins Ziel gefahren.
3km vor Ziel wäre ich dann fast nochmal abgeräumt worden. Der andere Fahrer ist in eine Schlaglochrille gekommen und dann in meine Richtung gefallen. Zum Glück habe ich das bemerkt und mich dagegen gestemmt. So konnte ich nicht nur meinen eigenen Sturz verhinden, sondern gleich noch seinen mit.
Unterm Strich stehen nun: 2:53h, 36,45km/h Schnitt (1400hm), Platz 184 von 2130.
Ob ich ohne den Sturz besser nach dem Feldberg platziert gewesen wäre und eine bessere Gruppe erwischt hätte? Man weiß es nicht... Hätte wäre wenn!
Übrigens fühle ich mich seit Zieldurchlauf durchgängig richtig ausgekotzt. Ich glaube das ist ein gutes Zeichen
