Ich zitiere aus Christian Starck (Prof. em. für Öffentl. Recht; Richter am Staatsgerichtshof i.R.), Der demokratische Verfassungsstaat (1995), S.193:
„B. Geistige Grundlagen der Menschenwürde
I. Antike und Christentum
Das in der Menschenwürdegarantie zum Ausdruck kommende Menschenbild ist entwicklungsgeschichtlich aufs engste mit dem Christentum verbunden, [...]. Die Grundlage für die besondere Würde jedes Menschen ist nach dem Alten und dem Neuen Testament der Umstand, daß der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen ist [...]. Daraus erwächst ihm auf Erden unverfügbarer Eigenwert, [...].“
Da bin ich anderer Meinung, denn der Menschenrechtsbegriff im GG ist ein rechtsphilosophischer Begriff und von dem der "Würde" zu unterscheiden.
Ich bin jedoch erst einmal unterwegs und antworte (wenn ich Zeit habe) später darauf.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
... Es ist doch merkwürdig, dass es heißt, "Du sollst nicht töten", während es in der Bibel von Mord und Totschlag nur so wimmelt.
Es soll auch außer der Bibel Bücher geben, die enthalten Negativbeispiele, Warnungen und Ähnliches. Wer sagt denn, daß jede Geschichte eine Empfehlung ist sich die darin handelnden Personen genau so zum Vorbild zu nehmen?
Ich habe noch nicht verstanden, wie weit Deine Auslegungsregeln gehen. Auch die Auslegung als solche unterliegt ja gewissen Regeln und Grenzen. Wäre dem nicht so, könnte man immer alles überall hinein interpretieren und käme niemals auf einen gemeinsamen Nenner...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Es soll auch außer der Bibel Bücher geben, die enthalten Negativbeispiele, Warnungen und Ähnliches. Wer sagt denn, daß jede Geschichte eine Empfehlung ist sich die darin handelnden Personen genau so zum Vorbild zu nehmen?
5. Mose 20, 10-18, Tipps für Angriffskriege gegen fremde Städte und Dörfer:
10 Wenn du vor eine Stadt ziehst, um sie anzugreifen, dann sollst du ihr zunächst eine friedliche Einigung vorschlagen.
11 Nimmt sie die friedliche Einigung an und öffnet dir die Tore, dann soll die gesamte Bevölkerung, die du dort vorfindest, zum Frondienst verpflichtet und dir untertan sein.
12 Lehnt sie eine friedliche Einigung mit dir ab und will sich mit dir im Kampf messen, dann darfst du sie belagern.
13 Wenn der Herr, dein Gott, sie in deine Gewalt gibt, sollst du alle männlichen Personen mit scharfem Schwert erschlagen.
14 Die Frauen aber, die Kinder und Greise, das Vieh und alles, was sich sonst in der Stadt befindet, alles, was sich darin plündern lässt, darfst du dir als Beute nehmen. Was du bei deinen Feinden geplündert hast, darfst du verzehren; denn der Herr, dein Gott, hat es dir geschenkt.
15 So sollst du mit allen Städten verfahren, die sehr weit von dir entfernt liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören.
16 Aus den Städten dieser Völker jedoch, die der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, darfst du nichts, was Atem hat, am Leben lassen.
17 Vielmehr sollst du die Hetiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter der Vernichtung weihen, so wie es der Herr, dein Gott, dir zur Pflicht gemacht hat,
18 damit sie euch nicht lehren, alle Gräuel nachzuahmen, die sie begingen, wenn sie ihren Göttern dienten, und ihr nicht gegen den Herrn, euren Gott, sündigt.
Es geht hier um konkrete Verhaltenstipps für Angriffskriege. Warum soll alles getötet werden, was Atem hat, ausdrücklich auch die Kinder? Das steht im letzten Satz: Damit die Besiegten ihre religiösen Bräuche nicht weiter ausüben können.
Bist Du ernsthaft der Meinung, dass es sich hier um ein Negativbeispiel handelt, welches ausdrückt, wie man sich gerade nicht verhalten soll?
Bist Du ernsthaft der Meinung, dass es sich hier um ein Negativbeispiel handelt, welches ausdrückt, wie man sich gerade nicht verhalten soll?
Ok, ich lasse mich auf das Spiel ein. Ohne den genauen Kontext zu kennen, beschreibt die Stelle für mich einige zu den damaligen Umständen wohl als angemessen erachtete, pragmatische Regeln der Kriegsführung.
Ich lese darin keine Aufforderung irgendetwas davon heute genauso nachzuahmen und halte es für ausgesprochen albern, wenn jemand das so interpretieren will.
Gerade deshalb, weil Jörn sich nicht auf die 10 Gebote beschränkt. Die Bibel besteht nicht nur aus den 10 Geboten, sondern aus sehr viel mehr. Die 10 Gebote gelten meiner unmaßgeblichen Meinung nach überall auf der Welt in allen größeren Gesellschaften und sind wirklich nichts Besonderes. Es lohnt sich aus meiner Laiensicht durchaus, auch den Rest der Bibel einzubeziehen. Es ist doch merkwürdig, dass es heißt, "Du sollst nicht töten", während es in der Bibel von Mord und Totschlag nur so wimmelt.
Soweit ich mich erinnern kann habe ich geschrieben, dass nicht alles in der Bibel schlecht ist, sondern eben auch viele gute Worte in der Bibel stehen. Als Beispiel hatte ich die 10 Gebote genannt, mit dem Querverweise auf einen Parallelthread, wo ein Fori (ungleich ich) den Bogen zu Art. 1 GG gespannt hat. Der Subsumption hatte ich im Parallelthread zugestimmt. Danke für das Verständnis Arne
Vicky, du hattest gefragt was man/ich unter Würde verstehe? Ich denke, Respekt trifft es ganz gut. Man kann versuchen die Absicht und das große Ganze hinter den Worten (eines Posts) zu verstehen oder aus jeder Silbe einen Strick drehen. Letzteres kann jeder. Dafür braucht man nicht Jura studiert haben oder BGH-Urteile bemühen. Ich bin nach wie vor nicht der Meinung das gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften Kinder adoptieren dürfen.
Mal was anderes zwischen rein gefragt:
Wann ist eigentlich die Streckenbesichtigung in R? Pfingsten. Machen wir da Bibelstunde? Wobei, Max und Moritz hat mir auch schon gereicht.
Wo treffen wir uns? Gerne auch pN.
Arne, bitte, es ist schwierig die Bibel als Ganzes zu verstehen. Hier in der Nachbargemeinde findet derzeit ein Bibelmarathon statt. Start war am Mittwoch und Ende wird am Sonntag sein. Die Bibel wird also just eben - von Anfang bis Ende - in einer Kirche vorgelesen. Ehrlich gesagt hat mich der Bibel-MRT nicht interessiert. Es ist imho eine Frage des Charakters welche Stellen man sich aus der Bibel heraussucht.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst ist das höchste Gebot. Es steht so explizit im Neuen Testament und nicht im Alten Testament. Und wer sich selbst nicht liebt? Wie kann so jemand dann andere lieben? Allerdings hat Gott alle seine Kinder lieb, auch diejenigen, die gerne Krieg führen, abschlachten, metzeln usw., ganz besonders natürlich die Israelis
Es geht mir gar nicht so sehr darum, hier bestimmte Auslegungsregeln zu vertreten. Vielmehr weise ich darauf hin, daß, was hier häufig präsentiert wird, nach dem Motto „Aha! Erwischt!“, nicht den geringsten Anforderungen einer akzeptablen Auslegungsweise genügt.
Wir sind nicht die Ersten, denen Widersprüchliches, Unwahres oder Unzeitgemäßes auffallen. Nachzulesen z.B. schon zu Beginn des 12.Jhd. bei: Petrus Abaelardus - Sic et Non.
Ok, ich lasse mich auf das Spiel ein. Ohne den genauen Kontext zu kennen, beschreibt die Stelle für mich einige zu den damaligen Umständen wohl als angemessen erachtete, pragmatische Regeln der Kriegsführung.
Ich lese darin keine Aufforderung irgendetwas davon heute genauso nachzuahmen und halte es für ausgesprochen albern, wenn jemand das so interpretieren will.
Du sagst, die Bibelstelle sei der damaligen Zeit und den Umständen geschuldet. Aber kann man das nicht immer sagen? Zum Beispiel bei der Sklavenhaltung, die ebenfalls der Zeit und den Umständen entsprach. Wenn jeweils die Zeit und die Umstände eine Rechtfertigung darstellen, wozu brauchen wir dann die Bibel? Die in ihr überbrachten Botschaften Gottes sollen doch gerade universell gelten. Das ist doch der Kern ihrer Relevanz.
Mich führt das auf diesen Punkt: Siehst Du in den Texten eine göttliche Inspiration, ein göttliches Wissen, welches Gott uns durch die Bibel mitteilt?
(Bitte fühle Dich nicht persönlich angegriffen, denn so ist es nicht gemeint).