Mich wuerde ja schon interessieren, wer damals den Wehrdienst verweigert hat und das auch heute noch taete. Mitte-Links darf man dann doch eigentlich nicht waehlen.
mit 20 Jahren war ich in der FachOberschule um die Berechtigung an einer Fachhochschule studieren zu dürfen zu erlangen - da schneit so ein Erfassungsbogen rein, reflexartig hab ich kund getan, da nicht mitmachen zu wollen - in der Verweigerungsverhandlung bin ich gescheitert, mir wurde geraten mir meine Kumpels besser auszusuchen, weil sie hätten mich verraten, dass ich der beste Luftgewehrschütze sei und die meisten Tauben getroffen hätte.
=> Feinde sind kalkulierbarer als "Freunde"
Hab dann Antrag auf Zurückstellung bis zum Abschluss der Weiterbildung gestellt, die Jungs aus der Verhandlung haben das gleich befürwortet.
War dann in Regensburg bei der FeldAri (Nibelungen-Kaserne früher Fort Skelly), W15, hab dort LKW-Schein gemacht, durfte dann MAN 8x8, 10 to Munition fahren, z.B. in der Trainingsarea Grafenwöhr (war 3 x dort, 1x wars echt lustig, 2 mal nicht so toll).
Einer der schönsten Tage meines Lebens - die Kaserne verlassen.
Mich wuerde ja schon interessieren, wer damals den Wehrdienst verweigert hat und das auch heute noch taete. Mitte-Links darf man dann doch eigentlich nicht waehlen.
Ich, und ich würde es wieder tun, Pazifist eben.
Und habe nun meine Enkelsöhne angestiftet, ebenfalls einen Antrag auf KDV zu stellen.
Mein eigener ist wegen Überschreitung der Altersgrenze nicht möglich.
Aber ich traue dem Braten nicht, in den letzten Kriegen gab es da kein Pardon, ich würde mich "absetzen", dorthin, wo schon viele Ukrainer sind, die wissen, wie man sich verhalten sollte.
Aus der Erfahrung der realen Wehrpflicht heraus würde ich heute verweigern, da mein Eindruck war, daß die Wehrpflicht weder mir nennenswerte militärische Fähigkeiten vermittelt hat (als große Enttäuschung nicht mal nennenswerte sportlich-körperliche Entwicklung bot), noch daß eine Wehrpflicht-Armee (zumindest wie die, die ich in 1988/89 erlebt habe) einen nennenswerten militärischen Nutzen hat. Es war pure Verschwendung von 15 Monaten Lebenszeit und Ressourcen. Inzwischen halte ich eine professionelle Berufsarmee für die deutlich kosteneffizientere Lösung. Ob das ein akzeptabler Verweigerungsgrund wäre, bezweifle ich.
Da gebe ich Dir zu 100% recht. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ist im Grundgesetz (Artikel 4 Absatz 3 und Artikel 12a Absatz 2) recht streng geregelt!
Nach dem GG gelten nur Gewissenentscheidungen als Gründe für eine Kriegsdienstverweigerung
Das Gewissen wurde zu meiner Zeit auch recht gründlich überprüft!
Entscheidend für den Vergleich der militärischen Stärke zwischen Russland und den europäischen NATO-Ländern scheint mir zu sein, dass Russland aktuell seine militärischen Arsenale stark ausbaut. Diese Tatsache hat mehr Aussagekraft, als finanzielle Vergleiche.
Was man bei Vergleichen m.E. nicht außen vor lassen sollte ist, dass in den EU27 im Prinzip 27 Armeen existieren, die im Wesentlichen nur den Eindruck erwecken, sie würden bzw. könnten zusammen arbeiten. Das ist ein Irrtum, diese Armeen sind nicht ausreichend kompatibel. Das beginnt schon bei den Waffensystemen. In der EU27, las ich kürzlich, existieren 140-150 verschiedene Waffensysteme. So ein Land wie die USA hat vielleicht 30. Eine Homogenisierung der EU27 Armeen ist Voraussetzung. Hier müssen Gelder zu allererst sinnvoll investiert werden.
Darüber hinaus ist es andererseits m.E. auch so, dass die Kriegswirtschaft und das massive Hochfahren der Waffenproduktion in Russland auch einen Preis hat: Unter solchen Bedingungen dürfte es unglaublich schwer fallen innovative Waffensysteme neu einzuführen. Insofern würde mich auch interessieren, was die da genau produzieren? Ich habe nämlich da so meine Zweifel, als würden die grad olle Kamellen nachschieben. Nicht zuletzt wegen solcher oder ähnlicher Berichte in den vergangenen 12 Monaten: https://www.zdf.de/nachrichten/polit...armee-100.html
Ich war W15er (Fallschirmjägerbataillon 252 Nagold ) und würde das heute nicht nochmal machen, im Gegenteil: am liebsten würde ich meine Reservistenurkunde abgeben und nachträglich verweigern
Ha, ich war auch beim 252, einer der Letzten. Ueble Sache. Habe es lange bereut und eigentlich nur aus Zeitgruenden gemacht. Habe wenig gute Erinnerungen (die paar Spruenge und ich hatte als MG-Mann Spass).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Anderen wirfst Du Schubladen-Denken vor.
Es ist halt komisch Krieg zu befuerworten, aber selbst zu verweigern. Wie machst du das mit dir aus?
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(heute kaum vorstellbar, daß früher SPD und z.T. Grüne meine Ziele verfolgt haben)
Die haben eine 180 Grad Wende hingelegt, aehnlich den democrats.
Zitat:
Zitat von Helios
Einer der schönsten Tage meines Lebens - die Kaserne verlassen.
Am Ausgang der Kaserne Vollgas geben - unvergessen. Ueble Zeit, eine gefaengnisaehnliche Bevormundung, die mir meine Freiheitsliebe noch klarer gemacht hat. Mir war damit auch klar, dass ich im Falle eines Krieges wegrennen wuerde.
Mich wuerde ja schon interessieren, wer damals den Wehrdienst verweigert hat und das auch heute noch taete. Mitte-Links darf man dann doch eigentlich nicht waehlen.
Ich habe 1986 verweigert und würde das heute nicht mehr tun. Damals empfand ich den Ostblock nicht als bedrohlich, einen Kriegsausbruch konnte ich mir nur als Folge eines Versehens vorstellen.
Heute sehe ich die offene Aggression Putins und bin der Meinung, wir müssen den von weiteren Abenteuern abschrecken. Und zwar wir als Europäer, weil Amerika als Verbündeter ausfällt.
Ich war zur Jahrtausendwende zum Wehrdienst bei der Marine - Zerstörer Lütjens, Nato-Operation Active Endeavor. War wirklich toll, grad das internationale Umfeld.
Heute würde ich auf keinen Fall mehr den Wehrdienst leisten und ich hoffe inständig, dass auch mein Sohn nicht auf die Idee kommt.
Hört euch einfach mal wieder "Meine Söhne geb ich nicht" von Reinhard Mey an oder "Es ist an der Zeit" von Hannes Warder. Da wird eigentlich alles wichtige gesagt.