Ich sehe das anders und viele andere auch. Ich sehe eher eine Radikalisierung in beide Richtungen.
Und dass früher sich nicht getraut wurde, rechte Parolen von sich zu geben, stimmt so meiner Meinung nicht. Wir hatten auf unserer Schule (eher links) einige rechte Typen, die richtig gegen Ausländer gehetzt haben und sich regelmässig mit denen geboxt haben (übrigens war die andere Seite auch nicht besser).
Das war sicher so. Auf dem Schulhof, am Stammtisch, in der Umkleide am Sportplatz. Also irgendwo im mehr oder weniger Privaten.
Jetzt ist es eben hier und zur Primetime im TV z.B. durch den Vorsitzenden der CDU. Das ist der Unterschied.
Die schlechte Vereinbarkeit und Verträglichkeit von extrem unterschiedlichen Kulturen ist nun mal Fakt. Eine Hierarchie gibt es nicht allgemeingültig, sie ist eine frage des Ortes und der Perspektive: Hierzulande ist "unsere" Kultur, unser Wertesystem als vorrangig anzusehen; in z.B. Afghanistan oder Japan habe ich als Zuwanderer zurückzustecken, mich anzupassen, oder einzusehen, daß ich nicht hinpasse. Die traditionell dominante Kultur eines Landes bestimmt die Hierarchie. Wenn einer seine Kultur und Werte als universell gültig und allen anderen überlegen ansieht (und das ist leider für Menschen aus allen Kulturen sehr oft der Fall), sind unlösbare Konflikte vorprogrammiert.
Deutschland ist arm an Bodenschätzen und braucht zudem menschliche Ressourcen aus dem Ausland. Wenn ich in Rente gehe und krank werde, habe ich keinen Bock darauf auf Pflege zu verzichten, nur weil die pflegende Person irgendeinen komischen Gott anbetet und nicht zu unsere "dominaten Kultur" passt.
Wir brauche also beides: Bodenschätze und menschliche Ressourcen. Zudem verkaufen wir nicht wenige Waffen an dubiose Regierungen, feilschen um sog. "Freihandelabkommen", drücken unsere Produkte auf den Markt, verdrängen lokale Bauern, sind direkt an Kriege beteiligt. Kriege verstärken Fluchtbewegungen. Aktuell direkt sichtbar hier in der Straße: Ein paar Häuser weiter wohnen 2 ukrainische Flüchtlingsfamilien mit ihren zahlreichen Kindern. Glaubst du, die sind so doof und gehen wieder zurück in die kaputte Ukraine? Auf mich machen die Kinder einen sehr fröhlichen Eindruck. Dort fehlen sie aber letztendlich...
Jetzt kommst du daher und willst wählen wer zu uns passt. Gleichzeitig bei den Annehmlichkeiten (Bodenschätze, günstige Freihandelsabkommen...) keine Abstriche machen. Nicht zuletzt gibt es scheinbar irgendeine Art von kultureller Hierachie.
Was glaubst du denn, wie so etwas auf der anderen Seite ankommt?
Heisst also, die Meinungen gab es immer schon, nur jetzt öffentlich, statt vor vorgehaltener Hand.
Somit sehe keinen Rechtsruck hier. Eher ist die moralische Wahrnehmung und Empörungskultur viel mehr nach links verschoben.
Ich sehe einen Linksruck.
Was früher "unsagbar" war ist heute omnipräsent, teils unter Klarnamen schwarz auf weiß in social media. Wenn das kein Rechtsruck ist weiß ich auch nicht weiter.
Und wenn dann Leute wie du artig ihre Rolle spielen und mehr von Linksruck und Empörungskultur schreiben dann reiben sich die rechten Brandstifter*innen ihre Hände weil ihre Saat aufgeht.
Heisst also, die Meinungen gab es immer schon, nur jetzt öffentlich, statt vor vorgehaltener Hand.
Somit sehe keinen Rechtsruck hier. Eher ist die moralische Wahrnehmung und Empörungskultur viel mehr nach links verschoben.
Ich sehe einen Linksruck.
Das musst du mir mal erklären, wie du einen linksruck siehst, wenn immer mehr vermehrt auch öffentlich klar rassistische Äußerungen getätigt werden?
Natürlich kriegen diese auch entsprechenden Gegenwind. Freie Meinungsäußerung heißt nun mal nicht, dass du etwas in die Welt posaunen kannst ohne auch dafür Gegenrede zu bekommen.
Was früher "unsagbar" war ist heute omnipräsent, teils unter Klarnamen schwarz auf weiß in social media. Wenn das kein Rechtsruck ist weiß ich auch nicht weiter.
Und wenn dann Leute wie du artig ihre Rolle spielen und mehr von Linksruck und Empörungskultur schreiben dann reiben sich die rechten Brandstifter*innen ihre Hände weil ihre Saat aufgeht.
Heisst also, die Meinungen gab es immer schon, nur jetzt öffentlich, statt vor vorgehaltener Hand.
Somit sehe keinen Rechtsruck hier. Eher ist die moralische Wahrnehmung und Empörungskultur viel mehr nach links verschoben.
Ich sehe einen Linksruck.
Es ist so, dass Politiker für viele Menschen eine Vorbildfunktion haben. Nicht nur das, der eine oder andere verstärkt das Gehörte noch freiwillig. Dinge können sich also verstäken. Corona war da ein schönes Beispiel.
Was früher "unsagbar" war ist heute omnipräsent, teils unter Klarnamen schwarz auf weiß in social media. Wenn das kein Rechtsruck ist weiß ich auch nicht weiter.
Und wenn dann Leute wie du artig ihre Rolle spielen und mehr von Linksruck und Empörungskultur schreiben dann reiben sich die rechten Brandstifter*innen ihre Hände weil ihre Saat aufgeht.
Ich befüchte, es muss erst gegen Personen im eigenen Umfeld gehetzt werden. Z.b. den schwulen Sohn oder den syrischen Freund der Tochter. Vorher werden es manche einfach nicht kapieren.
Wer glaubt, die Rechten hören bei Asylanten auf, hat meinen Segen ;-)