Zitat:
Zitat von Joerg aus Hattingen
Hallo Lutz,
ic
Was ich mich, oder besser Dich fragen wollte, worin besteht der Unterschied, ob Du tatenlos abhängst (was ja manchmal durchaus auch ein gutes Gefühl hinterlassen kann) oder Dich zu einem Training aufraffen kannst. Wann erreichts Du den 'point of no return'? Wenn Du das erkennst, schaffst Du vielleicht auch häufiger, aufs Rad, zum Laufen oder Schwimmen zu kommen.
Würde es Dir z. Bsp. helfen, abends die Sportklamotten (und nur diese) herauszulegen und sie dann auch morgens anzuziehen?
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Joerg
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Hallo Joerg,
also dann werde ich mal versuchen deine Frage zu beantworten.
das Problem ist bei mir der richtige Zeitpunkt, also wenn ich merke das ich trainieren möchte muß ich sofort in die Klamotten und los.
Schiebe ich das nur ein bißchen nach hinten dann fange ich an zu grübeln und bin plötzlich wie in einem Käfig gefangen aus dem ich dann nicht mehr rauskomme....
Je mehr ich mir sage das ich noch was machen
muß, desto schwieriger wird die Umsetzung.
Ich habe mich z.B. den ganzen Samstag auf das radfahren am Sonntag gefreut, hab mir ausgemalt wie ich durch die Sonne fahre und wie gut mir das tut und wieviel besser ich dadurch für die Saison vorbereitet bin.
Aber dann kommt die (meist schlaflose) Nacht und der Morgen und immer mehr stellen sich Angst, Unsicherheit , fehlendes Selbstwertgefühl, meine Fettleibigkeit und die Sinnlosigkeit meines Tuns ein.
Und dann ist der Faden gerissen umd ich verkrieche mich in meiner eigenen, dunklen Welt.
Dadurch wird meine Stimmung aber noch mieser da ich wieder mal versagt habe, also je mehr Tage ich nicht trainiere und je mehr Aktionen ich nicht schaffe desto schlechter geht es mir.
Und so dreht sich die Abwärtsspirale immer weiter nach unten...
Das gleiche Problem stellt sich dann auch bei Wettkämpfen, dem Schwimmseminar, RTF`s oder Verabredungen mit Gleichgesinnten zum Training ein.
Deshalb schaffe ich es auch nie zum Vereinsschwimmen weil ich dann den ganzen Tag auf den Beginn am Abend warte und dann ist die Angst und Scham das ich zu fett und zu langsam bin so groß das es nicht klappt....
Deshalb habe ich mir ja auch das Schwimmbad in Uerdingen gesucht damit ich von 6-22 uhr jederzeit in einem sehr leeren Bad mit abgetrennten Bahnen trainieren kann.
Ich hoffe immer das es endlich besser wird und ich zb zum Fühli fahren kann oder mit den Ruhrpottjungs ne lockere Runde radel,
mit Björn ne Runde schwimme und mit Volker ne Tour radele etc, aber die Umsetzung ist schwierig zu schwierig.
Und ich hasse mich dafür....
Wenn ich mir die sachen für den nächsten Morgen rauslege, das Rad fertig mache oder die schwimmsachen packe und ich nicht innerhalb von 30 min losmache dann starre ich sie den ganzen tag an, streichel über den Sattel von meinem Rad , fühle mich schlecht das ich nichts mache, aber komme aus der Zeitschleife nicht mehr raus.
So nun noch ein Satz zu meiner Offenheit in Bezug auf meine Erkrankung und die Abläufe in meinem Innersten.
Ich will damit nicht auf die Tränendrüse drücken oder so, nein ich bmuß damit offen umgehen da das meine einzige Chance ist nicht ganz abzugleiten.
Wenn ich mich nicht mehr damit auseinandersetze dann gebe ich quasi auf und kann direkt die Sargnägel einschlagen lassen.
Und wenn ich nicht den Traum vom Triathlon hätte und versuche mich in dunklen Momenten daran festzuklammern dann wäre es mit Sicherheit schon passiert.
Denn der Sport ist das einzig Graue in meinem Leben, so gut wie alles andere ist tiefschwarz.
Meine Hoffnung ist der Sport und das Schreiben, ich schreibe auch Gedichte, kleine Geschichten etc, das hilft mir eben auch unheimlich meinen Weg überhaupt weiter zu gehen.
Und eben auch die Kontakte hier im Forum, weil sie ja eigentlich meine kleine Welt sind da ich sonst ja nur zum Training meine Wohnung verlasse.
So jetzt ist es aber genug ist ja schon so lang genug geworden...