Aber die These, dass die Bibel zur Gänze unwahr ist, wenn Hexen nicht existieren, halte ich eben für eine solche - nämlich eine These, die noch zu beweisen wäre.
Genau. Wenn ein Fehler drin ist, beweist es nicht, dass alles falsch ist. Da hast Du recht.
Aber es beweist, dass die Bibel Fehler enthält. Und deswegen muss man untersuchen, was richtig und was falsch ist. Alles kommt auf den Prüfstand. Ist ja nur fair.
Ich kann Dir Bücher empfehlen, die allein die historischen Fehler und Fälschungen auflisten. Es ist schier endlos. Kaum etwas ist historisch, das allermeiste ist erfunden, und man kennt auch mittlerweile die Umstände. Es sind übrigens meist Theologen, die diese historischen Forschungen anstellen, also nicht nur Ketzer, die sowieso alles widerlegen wollen.
Falls Du in die Kirche gehst: Frag mal den Pfarrer nach der Predigt: "Hör'n se mal, aber die Bergpredigt mit all den schönen Jesus-Worten... die ist doch erfunden?" -- Und ich garantiere Dir, dass der Pfarrer sagt: "Natürlich. Das weiß jeder Theologe."
Aber in der Sonntagspredigt wird trotzdem weiter so getan, als hätte Jesus diese berühmte Rede gehalten -- immerhin die zentrale Verkündigung des Neuen Testaments, mit den berühmtesten Zitaten.
Es gibt sogar einen offiziellen Begriff der Kirchen für derlei Betrug: Kerygma. Damit meint man Botschaften, von denen man zwar weiß, dass sie falsch sind, die aber dennoch aufgrund ihrer Wirksamkeit gepredigt werden. Dadurch rechtfertigt es sich.
ist das nicht ungeheuerlich? Willst Du als Gläubiger so behandelt werden?
Handelt es sich hierbei um Scharlatanerie oder nicht?
Falls Du in die Kirche gehst: Frag mal den Pfarrer nach der Predigt: "Hör'n se mal, aber die Bergpredigt mit all den schönen Jesus-Worten... die ist doch erfunden?" -- Und ich garantiere Dir, dass der Pfarrer sagt: "Natürlich. Das weiß jeder Theologe."
Aber in der Sonntagspredigt wird trotzdem weiter so getan, als hätte Jesus diese berühmte Rede gehalten -- immerhin die zentrale Verkündigung des Neuen Testaments, mit den berühmtesten Zitaten.
Es gibt sogar einen offiziellen Begriff der Kirchen für derlei Betrug: Kerygma. Damit meint man Botschaften, von denen man zwar weiß, dass sie falsch sind, die aber dennoch eine Wirkung haben, die den Glauben fördern. Dadurch rechtfertigt es sich.
ist das nicht ungeheuerlich? Willst Du als Gläubiger so behandelt werden?
Jetzt hab ich ehrlich gesagt erst einmal nachlesen müssen, was Kerygmatische Theologie ist. Deine Zusammenfassung halte ich nach Lektüre des diesbezüglichen Wikipedia-Eintrags für ein wenig polemisch, aber das ist schon okay.
Um auf Deine Frage zurückzukommen: natürlich möchte ich nicht belogen werden. Da ich persönlich aber ohnehin nicht das "wortwörtliche Bibelverständnis" habe, bin ich offenbar auf der selben Wellenlänge wie die kerygmatischen Theologen. Und sollte ich eine Predigt hören, erlaube ich mir auch, selbst darüber nachzudenken, ob die Botschaft eine für mich gute und sinnvolle ist, oder eben nicht. Wie schon gesagt, ich bin ein ganz schwacher Ideologe und ein großer Pragmatiker...
erlaube ich mir auch, selbst darüber nachzudenken, ob die Botschaft eine für mich gute und sinnvolle ist, oder eben nicht
Wenn Deine Ethik/Moral sowieso durch Nachdenken zustande kommt und nicht durch sklavisches Befolgen der Bibel oder einer Predigt: wozu brauchst dann die Bibel oder die Predigt?
Du vertraust Deiner Moral schon jetzt mehr als der Moral der Bibel. Schmeiß die Bibel doch einfach aus dem Fenster und vertraue Deiner Intelligenz und Menschlichkeit.
Kerygma:
- Anrufer: "Sie haben mir gesagt, das Auto sei aus dem Jahr 2005, aber die Werkstatt sagt mir, es ist von 1980!"
- Verkäufer: "Selbstverständlich. Sonst hätten Sie es ja nicht gekauft."
- Anrufer: "Das ist Betrug!"
- Verkäufer: "Falsch! Das ist Kerygma!"
- Anrufer: "Sie sind ein Idiot!"
- Verkäufer: "Korrekt."
Okay, die Kirchen ein Fall für den Verbraucherschutz. Es müssten am Eingang jeder Kirchentür und auf jeder Bibel Warnhinweise stehen, wie: "Die Bibel macht abhängig und süchtig" Oder. "Viele Handlungen der biblischen Geschichten sind frei erfunden. Fragen sie ihren Theologen."
Wie würdest Du denn, Jörn, umgekehrt gefragt, religiöse Dientstleistungen anbieten, damit sie möglichst erfolgreich am Markt sind? Man analysiere die Kirchenangebote professionell unter Marketing Gesichtspunkten (Welche Waren für welche Zielgruppen, vom Säugling bis zum Greis und vom Pazifisten bis zum Soldaten, vom Obdachlosen bis zum Finanzmagneten usf.Taufen, Konfirmation, Hochzeiten, Beerdigungen, Jugendangebote etc.),. Um nichts anderes geht es heute bei den Kirchen als Organisationen. Der Kirchentag in Berlin, ein herausragendes Beispiel für professionelles Marketing (mit Obama Besuch :-) ). Von welcher der Kirchen würde man am ehesten Aktien (Anteile) kaufen?
Ps.:
Manches Mal mutet es mich persönlich in diesem Thread wegen der immergleichen Schleifen ähnlich wie bei "Warten auf Godot" an (ein Lieblingstheaterstück von mir). Weshalb antwortet er nicht? Wo versteckt er sich? Wann kommt er? Existiert er überhaupt? Ist das ein Zeichen von "Godot" usf.
Was ist mit Wespen und Spinnen? Sind diese auch Teil der göttlichen Erziehung? Lässt Gott diese ebenfalls anhand ihrer Fehler lernen?
Zitat:
Zitat von Jörn
Deine These, dass Gott seine Geschöpfe Fehler machen lässt, damit diese daran wachsen können, kann ich nicht nachvollziehen.
Schön daß Du so voll an meiner Frage vorbeiargumentierst. Ich habe keine entsprechende These aufgestellt. Ich habe Fragen gestellt. Das so Eigenschaften, die Dein Bruder, einem christlichen Gott zuschreibt, gar nicht so klar sind wie er das Darstellt.
Ich habe menschliche Erziehung als Beispiel für die Betrachtung von Güte herangezogen und Du machst daraus Göttliche Erziehung. Du wirfst hier immer wieder gerne daß Dinge verdreht werden. Diese Kritik darfst Du auch für Dich selbst in Anspruch nehmen.
Wie ist es nun? Verstehen Deine Kinder auch immer das gleiche wie Du unter Güte?
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Wenn wir den Masterplan sowieso nicht erfassen können, wieso geben wir dann in Deutschland jedes Jahr 17 Milliarden Euro aus, damit die Kirchen diesen Masterplan erklären und verkünden?
Warum bezahlen wir dann jedes Jahr 280 Millionen Euro zusätzlich für die theologische "Wissenschaft" an den Universitäten, die den ganzen Tag darüber nachgrübelt, ob Jesus theoretisch anderer Meinung sein kann als Gott?
Was ist denn das für eine Webseite?? Aus diesem Grund verlinke ich kaum etwas.
Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn dafür Geld ausgegeben wird. Ich orientiere mich in verschiedene Richtungen und bin ergebnisoffen. Bei dir habe ich ständig das Gefühl, dass du die Kirchen komplett abschaffen und verbieten möchtest. Diese Konsequenz schreckt mich des Öfteren bei Atheisten ab.
Die Positionen sind ja nun hinlänglich bekannt und, wie schon angemerkt wurde, drehen wir uns im Kreis. Was haben wir bis jetzt?
Der Atheist:
- empirische Fehler in der Bibel
- ggf. Widersprüche in theologischen Spekulationen
- als Theorie genügt die Theologie nicht den Kriterien der Naturwissenschaft
- ein Verdacht der Unehrlichkeit seitens des Klerus
- den Willen die Gläubigen von ihrem Glauben abzubringen
- was noch?
Wie kann der Gläubige darauf reagieren?
- sich beunruhigen lassen, am Glauben zweifeln, ggf. vom Glauben abfallen
- die Einwände zur Kenntnis nehmen, ggf. spekulative Antworten finden
- ignorieren (oder österreichisch: ned amoi ignoriern)
- das Recht des Atheisten bestreiten, ihn vom Glauben abbringen zu wollen, sich ggf. im Glauben bestärkt fühlen
Und nun?
________
Ich denke, aus den genannten Reaktionsmöglichkeiten des Gläubigen, läßt sich erschließen, daß der Streit gar nicht auf theoretischem Felde entschieden wird, sondern im Grunde auf dem praktischen stattfindet. Die Frage ist: Wie wollen wir leben? Mit oder ohne Religion? Und warum sollte der Eine dem Anderen etwas vorschreiben dürfen?
Die Frage ist: Wie wollen wir leben? Mit oder ohne Religion?
Ich denke nicht, dass das die Frage ist. Vermutlich würden die meisten hier lieber ohne Religion leben, sofern Poseidon oder der indische Affengott Hanuman der Gott dieser Religion wäre.
Es kommt also nicht nur darauf an, ob wir glauben wollen, sondern auch was. An einer Diskussion um Glaubensinhalte kommen wir nicht vorbei.