Ja, man muss da immer schauen wie der Körper reagiert und vor allem dass man es nicht übertreibt, sonst gräbt man sich plötzlich ein Loch und fällt hinein.
Ist aber schon spannend mit sich herum zu experimentieren. Vielleicht meint man das ja auch nur, aber nach einer kleineren Fastenperiode scheinen die Nährstoffe tatsächlich wie von einem Schwamm aufgenommen zu werden.
Gestern war ich am Mittag 50 Minuten Aquajoggen. Das erste Mal seit langem und das Wasser tut der Regeneration glaub wirklich gut. Am Abend dann wieder ins Studio für den Rumpf, allerdings diesmal eher für die Tiefenmuskulatur und ohne zu starke Belastungen.
Heute gab es 30 Minuten Laufen mit 90s Wettkampftempo mit relativ frischen Beinen. Danach noch eine Stunde Rolle, da ich seit Sonntag nicht mehr auf dem Rad sass.
Leider sind meine Symptome mal mehr und mal weniger spürbar. Ich hoffe mal, die 10 Kilometer gehen morgen einigermassen gut weg.
10 Kilometer - als ich vor gut zwei Jahren die persönliche Bestzeit gelaufen bin hatte ich mächtig Freude. Schliesslich bewegte ich mich lange auf einem Plateau um dann plötzlich über eine Minute wegzurasieren.
Doch dann hatte die Marke von 34:25 etwas gar lange Bestand. Vielleicht lag es daran, dass ich mich nie spezifisch vorbereitet hatte oder aber, weil auch die unspezifische Vorbereitungen oft alles andere als rund verliefen. Auf jeden Fall bekam ich allmählich das Gefühl, die Zeit repräsentiere nicht mehr meine aktuelle Fähigkeit. Und trotzdem fiel sie nie.
Heute lief ich über diese 10 Kilometer am Greifenseelauf in Uster. Die Vorbereitung war auch diesmal nicht auf diesen Wettkampf hin ausgerichtet und er galt eher als Startpunkt und erste Standortbestimmung für das folgende Halbmarathontraining. Und mit den Problemchen um den Atemapparat verlief sie auch eher eckig als rund. Dennoch war ich überzeugt, dass die Zeit fallen könnte. Grundsätzlich bin ich nämlich fit im Moment.
Die Symptome waren heute kaum spürbar und die Beine leicht, so wie man sie haben will. Die Speicher füllte ich mit einem Topf weissem Basmatireis mit aufgeweichten Datteln und Kokosfett. Simpel, zweckdienlich und schmecken tuts wie Kuchen. Zumindest für mich der selten mal richtigen Kuchen isst. Eine Portion gabs nach dem Aufstehen, eine weitere im Zug. Merkenswert: Magenprobleme blieben heute weg, die Energie reichte aus.
Eine Stunde vor dem Start begann ich mit leichtem Traben und ausführlichen Drills fernab der Masse. Nach 30 Minuten schlüpfte ich in die ON Schuhe und lief zügig Richtung Start. Dort gab es 4 Steigerungsläufe und 90 Sekunden in gefühlter Racepace. Dann war ich bereit.
Wie gewohnt brauchte ich einen halben Kilometer um mich gut zu fühlen, doch dann fand ich gut in einen Rhythmus. Langsam arbeitete ich mich an der Perlenkette entlang nach vorne.
Die Abstände zwischen den Läufern wurden langsam etwas grösser und ich sah ein kleines Grüppchen vor mir auf welches ich den Abstand konstant halten konnte. Dem Schnaufen hinter mir zufolge, war jemand dicht hinter mir.
Die Mitte passierte ich unter 17 Minuten und war damit im Fahrplan. Auf der zweiten Hälfte konnte ich noch ein paar Leute einholen. Mein Begleiter blieb dicht hinter mir. Ich versuchte zuzulegen. Wir kamen auf eine lange gerade. Weit vorne sah ich wie ein kleiner Hügel kam. Die Strasse schied sich zwar nach Rechts und Links - doch es gab auch die Variante mit Anstieg. Alle vor mir rannten auf der Mittellinie, ich frage mich in Welche Richtung es wohl gehen wird. Als die Spitze an die Verzweigung kam sah ich, dass es leider der goldene Mittelweg war.
Der Anstieg war relativ flach und nicht wirklich lang - der Kurs hatte insgesamt nur 56 Höhenmeter. Es schmerzte nach 8 Kilometer aber dennoch. Gerade wenn die Pace nicht zu stark fallen darf. Mein Mitläufer rannte und schnaufte nun erstmals neben mir. Oben wollte ich meinte "Watt" aber gleich in den leichten Abstieg hineinnehmen. Es tat sich eine Lücke auf. 1 Kilometer blieb noch zu laufen.
Vor mir war nun eine Dreiergruppe relativ nahe. Ich gab alles um aufzuschliessen, es wurde aber ziemlich zäh. Ich sah schon das Ziel, wusste zwar, dass das von der Zeit her noch nicht stimmen konnte, doch das Hirn arbeitet in solchen Situationen ja nicht mehr allzu rational. Natürlich ging es dann auch zuerst einmal an der Linie vorbei um 250 Meter weiter vorne zu wenden und sich dann der Erlösung von der anderen Seite her zu nähern. Die Dreiergruppe blieb zwar vor mir. Doch dank einer letzten machbaren Tempoverschärfung stoppte die Uhr für mich bei 33:57. Ich war kaputt.
Mit der Zeit bin ich zufrieden. Immerhin ist es neue persönliche Bestzeit. Overall lief ich auf Platz 12 (4. in der Kategorie). Mit etwas mehr Fokus auf diese Distanz geht vielleicht nächstes Jahr noch etwas mehr. Aber eben, wenn man sich zu stark in etwas verbeisst kommt es häufig anders. Es braucht immer eine gewisse Lockerheit.
Zufrieden bin ich auch mit meiner Renneinteilung. Weil ich nach Kilometer 1 nicht mehr überholt wurde und mich stattdessen selber noch etwas nach vorne arbeiten konnte scheint es nicht so falsch gewesen zu sein. Das Knie meldete sich übrigens auch nicht.
Für den Halbmarathon Ende Oktober bin ich weiter zuversichtlich. Ich möchte gut trainieren, so dass ich mich im November wirklich auf die Pause freue. Nächste Woche habe ich mir ein hartes Programm zusammengestellt, mit einem Berglauf als Abschluss am Sonntag. Mal schauen ob ich es durchziehen kann oder ob es etwas weniger auch tut.
HEy Hammer und gratuliere! So eine Zeit und das mit den Problemen der letzten Wochen. Zeigt aber auch das eine gute Form nicht einfach mal so verschwindet!
Mir kommt halt immer viel Käse in den Sinn und schreiben tu ich auch gerne.
Zitat:
Zitat von Necon
Zeigt aber auch das eine gute Form nicht einfach mal so verschwindet!
Absolut! Man denkt immer das geht gleich wieder weg, dabei schaden ein paar Ruhetage nicht oder sind gar förderlich.
Übrigens war wohl auch die Schnittwunde im August nicht unbedingt schlecht. Ich habe dadurch auf einige Wettkämpfe verzichtet, aber nur eine Trainingswoche verloren. Vielleicht bin ich nun frischer und hungriger.
Übrigens war wohl auch die Schnittwunde im August nicht unbedingt schlecht. Ich habe dadurch auf einige Wettkämpfe verzichtet, aber nur eine Trainingswoche verloren. Vielleicht bin ich nun frischer und hungriger.
Ja, ich denke auch, dass du sonst eher zu viel gemacht hättest. Wenn man ein Doppelstart macht am Wochenende, ich glaube das hattest du vor, flacht das mit dem heiss und hungrig nach Rennen etwas ab.
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Vizeeuropameister Duathlon EM Alsdorf 2024 AK 45 Racebericht