Eine Woche nach meiner dritten Olympischen Distanz im Rodgau habe ich heute die vierte der Saison (und meines bisherigen Triathlonlebens) absolviert. In Griesheim.
Es gab im Vorfeld viele Diskussionen wegen der holprigen Radstrecke und die bekam mir auch überhaupt nicht.
Ich hatte nicht allzu viel von diesem WK erwartet und war mir nicht mal sicher, ob ich noch antreten würde. Immerhin lachte heute morgen die Herbstsonne und alles war fein.
Gegen Mittag startete die offene Klasse auf der OD, denn es waren vorher die ganzen Ligastarter unterwegs. Viele vertraute Gesichter also.
Der See war wunderschön, hatte recht klares Wasser und es fühlte sich fast so gut wie Rodgau an. Ich hatte eigentlich erwartet, in einer ähnlich guten Zeit (natürlich hochgerechnet auf 1.500m) anzukommen. Als die Uhr 36 nochwas zeigte (statt 34 etwas), war ich das erste Mal enttäuscht.
In der Wechselzone öffnete sich noch der Reißverschluß meiner Windweste, so dass ich diesen wieder zufummeln musste (auf dem Rad geht das nicht, das weiß ich. Deshalb schlüpfe ich ja sonst mit leicht hochgezogenem Reißverschluß rein).
Ab aufs Rad und los gings, über den Schotterweg. Erstmals kannte ich eine Radstrecke gar nicht bzw nur aus Erzählungen und Fotos. Na ja.
Für meine Halswirbelsäule war das Gift, die erste Runde bin ich kaum Auflieger gefahren, denn es gab immer wieder eine Menge Stöße durch Betonplatten, die Ritzen hatten und nicht ganz dicht aneinander lagen.
Dadurch und auch wieder mit nettem Wind gesegnet bekam ich nur höchst selten die 30 auf meinem Tacho zu sehen. Außerdem musste man einige scharfe Kurven nehmen. Schade, denn ich hatte insgeheim doch gehofft, auf dem Rad endlich mal etwas schneller zu werden.
Wieder „nur“ ein 27er Schnitt. Aber eben mit Nackenverspannung und Kopfschmerz.
Dann aber nix wie auf die Laufstrecke, ich wollte versuchen, wenigstens schneller als letzte Woche zu rennen. Oh Mann, tat das weh. Ich musste so aufpassen wegen des Schotters und leicht welliger Wiesenwege (ich falle ja ganz gerne mal hin) und hatte das Gefühl, ich bekomme gar nix geregelt.
Außerdem waren die km nicht markiert, so dass mich die Kopfrechnerei, wie schnell ich jetzt wohl gewesen sein könnte, echt genervt hat. Eine Runde soll 2 km gehabt haben... Anscheinend war ich mit 7er pace unterwegs.
Ich trampelte so vor mich hin und konnte an den Gesichtern der Zuschauer/
Anfeuerer ablesen, dass das nicht gut aussah.
Atmung war ok, aber ich hatte eigentlich keine Lust mehr. Quälte mich die 10km entlang und war einfach nur froh, dass es endlich vorbei war.
Schön war, dass doch ein paar Freunde und einige Vereinskollegen dabei waren, und da ich als eine der Letzten ins Ziel lief, wurde ich mal wieder so richtig angebrüllt. Danach haben wir noch nett zusammen gesessen (bisher hatten wir das eher nicht gemacht, aber wir starten ja auch eher selten alle in einer Startgruppe).
Juliane hat es richtig gerockt und doch tatsächlich nicht nur die AK gewonnen, sondern war auch gleich noch erste Frau. Coool.
Erst kurz vor dem Nachhause gehen habe ich meine Zeiten gesehen: ich bin meine schnellste 10km-Zeit in einem Triathlon gelaufen. Kein Wunder, dass es sich so mies anfühlte. Im Nachhinein freue ich mich darüber sehr. Sind zwar nur ein paar Minuten, aber immerhin.
Das war also meine erste Olympische Saison (Mist, das zerhaut die Exceltabelle...)
[HTML] date swim km bike km run result location
28. Jun 37:36:00 1,50 1:38:16 40,00 1:13:38 3:29:30 Rothsee
19. Jul 36:50:00 1,50 1:38:16 40,00 1:11:34 3:26:40 Offenburg
30. Aug 30:40:00 1,40 1:35:14 42,00 1:08:50 3:14:45 Rodgau
6. Sep 36:49:00 1,50 1:38:28 42,80 1:06:47 3:22:04 Griesheim
[/HTML]
Mich „schockt“ die konstante 1:38h bei den sooo unterschiedlichen Radstrecken und Wechselzonen. In der Radzeit sind immer beide Wechsel berücksichtigt...
Aber im Prinzip habe ich mich brav gesteigert. Ein bisschen zumindest
Im Winter werde ich verstärkt am Laufen arbeiten (Schwimmen sowieso) und dann kann die Mitteldistanz in 2010 kommen. Nach dem (Rad)Trainingslager auf Lanzarote, versteht sich. Aloha!