Zwei Keysessions sind noch nachzutragen, eine vom vergangenen Samstag und eine kleine von heute.
Sonntag:
3km Kraul im See
95km Rad
15km Laufen
Das Wichtigste zuerst: Die
Wade hält. Alles ging gut. Das
Schwimmtraining besteht ganz simpel darin, dass wir gemeinsam über den See schwimmen bis ans andere Ufer. Dort angekommen schauen wir, auf einer Sandbank stehend, mit sparsamem Gesichtsausdruck rüber zu der Stelle, wo wir gerade herkamen. Irgendeiner sagt dann irgendwann seufzend: „Also kommt“. Das ist dann unser euphorischer Start in den Heimweg. Sicher nicht die effektivste Art, das Schwimmen zu trainieren, aber mir passt das so.
Beim
Radfahren das übliche Programm, daher ohne langes Gerede die Zahlen für die Nerds: 35min einfahren, dann 60 Kilometer schneller, dann 40min ausfahren. Hier die 60 Kilometer, aufgeteilt in Abschnitte á 20km:
1. 38.8 km/h, Hf 155, Tf 87, 224 Watt
2. 38.0 km/h, Hf 160, Tf 86, 216 Watt
3. 38.3 km/h, Hf 158, Tf 85, 213 Watt
Man beachte den hohen Puls. Es hatte 33.7 °C. Außerdem bin ich etwas zu hart angegangen, das war mir bei der Hitze dann etwas zu viel. Erst im dritten Abschnitt habe ich mich etwas davon erholt und anschließend besser gefühlt.
Sorgen machte mir allerdings, dass ich zu keiner Zeit mit dem Tempo „spielen“ konnte. Ich konnte das fahren, was da oben steht, aber nirgendwo ein km/h mehr, auch nicht mit Gewalt. Das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein gutes Zeichen. Da fehlt eindeutig etwas Frische.
Der
Koppellauf ging dann im schattigen Wald ganz okay für meine bescheidenen Verhältnisse. 14 Kilometer knapp in einem 5er Schnitt.
Es folgten ein lockerer Radtag mit ca. 3 Stunden GA1. Anstelle des geplanten langen Laufs am Folgetag habe ich einen kompletten
Ruhetag eingelegt. Einen Tag später, also heute, die nächste Keysession (*schnach*, liest eigentlich noch jemand mit?):
3km Kraul im See
96 km Rad
Koppellauf: geschwänzt
Der heutige Trainingstag war exakt das, was man in der klassischen Trainingslehre als „Große Fickerei“ bezeichnet (
fututio sportivus gigantissimus).
Schwimmen ging für mich als bekennende Bleiente ganz gut, jedenfalls der Hinweg. Am anderen Ende des Sees angekommen bemerkte ich, dass sich die Bäume am Ufer ordentlich im Wind wiegten und die Blätter ihre weißen Unterseiten zeigten. Kein Wunder, dass ich gut geschwommen war: Der komplette See, mit mir Doofmann auf seiner Oberfläche, bewegte sich im Wind nach Ostnordost. Jetzt mussten wir, Marcus und ich, zurück nach Westsüdwest. Es war so abartig, dass ich auf den ersten Metern des Heimwegs unter Wasser lachen musste.
Kennt Ihr das, wenn man etwas das Klo runter spülen will, und irgend ein kleiner Teil davon will einfach nicht untergehen? Das war ich heute im Opfinger See. Ich war sehr froh, dass wir zu zweit waren. Tapfer kämpften wir uns vorwärts, und als wir wieder an unseren Handtüchern angekommen waren, fühlten wir uns großartig. Ein echtes Schurkenstück. Statt Wassergefühl und Gleitlage hatten wir uns wie zwei Knethaken durch einen Brotteig gewühlt. Man(n) ist dann für ein paar Minuten, am Ufer stehend, so schwarzeneggermäßig aufgepumpt. Leider hat’s keiner gesehen. Denn der Himmel war bereits recht dunkel, und die angekündigten Regengüsse drohten, ernst zu machen – keine Badegäste. Schnell auf die
Räder.
Hier die Zahlen für die Nerds, wie immer nur die 20km-Abschnitte des schnellen Teils (23°C):
1. 39.1 km/h, Hf 135, Tf 86, 230 Watt
2. 39.8 km/h, Hf 141, Tf 85, 227 Watt
3. 39.2 km/h, Hf 138, Tf 86, 226 Watt
Während der ersten Runde fing es an zu regnen. Bei 23°C nicht schlimm, aber bei den 180°-Kehren in den Kreisverkehren war ich mit dem neu aufgezogenen Conti TT 23/25 nicht sicher, wie weit ich es da auf nasser Straße treiben kann. Marcus und ich fuhren mit einem Abstand von ca. 10-50m, mal er, mal ich in Führung. Der schräg von der Seite einfallende Wind nervte gewaltig, da der Schnitt in derjenigen Hälfte unserer Pendelstrecke, die man eher gegen den Wind fährt, auf bis zu 36.0km/h abfiel, und das war bereits das Ergebnis zäher Arbeit.
Entsprechend ballert man in der Gegenrichtung wie eine gesengte Sau über die Landstraße, und hat bei überholenden Containerlastern gut zu tun, die Büchse auf der Straße zu halten. Die Zipp 808 wimmern und pfeifen, und um den Aerohelm legt sich ein dumpfes Fauchen, begleitet vom unangenehm lauten Prasseln des Regens auf der Plastikhaut. Das Anbremsen vor den Wendepunkten klappt einigermaßen, aber verglichen mit Alufelgen sind die Carbondinger immer noch eine Zumutung.
Mit dem Tempo bin ich zufrieden. Der Ruhetag hat gut getan, ich hatte von der Belastung her stets gut Luft nach oben. Die Periodisierung des Formaufbaus scheine ich auch diesmal wieder ganz gut getroffen zu haben. Die Form kommt. Hitze scheine ich allerdings nicht gut zu vertragen.
Den
Koppellauf haben wir uns dann erlassen. Wir waren klitschnass und froren, als wir die Autos am See erreicht hatten. Stattdessen hievten wir vorsichtig die guten Räder in die Kofferräume und ließen es für heute gut sein. Den Lauf hole ich morgen früh nach, bei hoffentlich besserem Wetter. Mittwoch, Donnerstag und Samstag setze ich nochmal einen Reiz und biege dann ab in die Regenerationswoche. Dann habe ich meine Hausaufgaben hoffentlich erledigt.
