Zur Überwasserphase.
Wenn man den Arm langsam und geführt über's Wasser nach vorne bringt, braucht dies viel Haltearbeit.
Wenn der Arm dynamisch nach vorne geht, fehlt die Haltearbeit weg und man kann den Arm mehr entspannen.
Genau das meinte ich: Von den Technikübungen bleibt häufig nur ein Punkt hängen. Beispiel Achselgreifen: Eigentlich sollte der Arm locker runter hängen und locker nach vorne geführt werden. Als Kontrolle dient eben das Berühren der Achsel. Bei den meisten wird der Arm verkrampft angewinkelt und die Hand kurz in die Achsel geschlagen. Da wird nichts locker geführt.
Bei vielen sieht der Schwimmstil dann leider sehr abgehackt aus, weil die einzelnen Positionen aus den Technikübungen irgendwie zusammengesetzt werden: Also z.B. Überwasserphase:
- erste Position: Arm hinten von der Übung "A...-
Klatschen"/Wasserspritzen
- zweite Position: Achselgreifen
- dritte Position: Arm vorne vom Abschlagschwimmen
Eine flüssige Bewegung, bei der der Arm locker aber kontrolliert nach vorne geführt wird, kommt leider nicht dabei raus.
ich sehe es eigentlich eher umgekehrt.
Die meisten Triathleten betreiben den Armzug dermaßen geführt und langsam so, dass jedesmal die Geschwindigkeit komplett zusammen fällt. Den meisten würde da etwas mehr Dynamik helfen.
Ansonsten teile ich aber deine Meinung, dass ein reduzierter Wasserwiderstand ebenfalls erstrebenswert ist.
Ja, das stimmt. Einfach zu kopfgesteuert. Hinzu kommt, dass sie zwar wissen, wie man es richtig macht, aber die Bewegung im Wasser auch beim besten Willen nicht umsetzen können. Kindern sagt man es manchmal einmal und schon sitzt es. Erwachsenen 1000x und nichts passiert.
Zum Gleiten:
Im Freiwasser ist ein frequenzbetonter Kampfstil gar nicht mal so schlecht, besonders wenn man im Feld schwimmt. Man muss auch nicht immer auf Teufel komm raus gleiten. Allerdings habe ich noch keinen guten Schwimmer getroffen, der nicht gleiten kann, wenn er denn will. Der gute Schwimmer kann im Wettkampf durchaus auch einfach über Frequenz schwimmen. Die Fähigkeit zum Gleiten ist aber meiner Meinung nach eine notwendige technische Voraussetzung zum schnellen Schwimmen. So gesehen lohnt es sich schon, gleiten zu üben.
Kindern sagt man es manchmal einmal und schon sitzt es. Erwachsenen 1000x und nichts passiert.
Das sagte letztens eine meiner jugendlichen Trainerinnen auch zu mir, nachdem sie nun auch eine Erwachsenengruppe betreut.
Zitat:
Zitat von keko
...Kampfstil...
Sehr schön.
Zum Thema:
Ich denke, alles hat zu gegebener Zeit seine Berechtigung. Sogar TI.
Schwimm ich zB draußen in der Welle, gewinn ich mit meinem Gleiten keinen Blumentopf und muss die Frequenz hochhalten, um mit dabei zu sein.
Hechel ich schon völlig erschöpft dem Feld hinterher, verschafft mir das Gleiten die dringend nötige Erholung.
Und wenn ich meine Arme gar nicht mehr hochbekomme, hilft mir TI mit seiner Bodyroll.
Ich dikutiere das ja regelmäßig mit meinen Jugendlichen, die ja immer erstmal vom Verband 'so ist das richtig' lernen. Im Trainingsalltag dreht es sich dann ja vor allem darum, den einzelnen Schwimmer mit seinen Handicaps und seinen Zielen in Einklang zu bringen. Mit einer super flexiblen 20 jährigen Sportstudentin, die in die Liga will, muss ich einen anderen Weg wählen als mit dem 72jährigen fuß- und schultersteifen Senior, der nur mal am Volkstriathlon teilnehmen will.
Nicht zuletzt ist das Schwimmen ja nur eine nette Nebensache, die vorderen Platzierungen erreicht man in den anderen Disziplinen.
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One week without training makes one weak.
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man muss natürlich auch mal den unterschied zwischen frequenzschwimmer und gleiter definieren.....wenn es denn einen gibt. denn man kann natürlich auch mit einer gewissen gleitphase ordentlliche frequenzen schwimmen.
wir haben einen sportler , der keinerlei erkennbare gleitphase hat, sprich der arm fällt im wasser direkt nach unten und hinten. dann haben wir einen schwimmer, der den arm unter wasser erst nocheinmal nach vorn streckt und dann erst mit der zugphase beginnt. ich hatte die möglichkeit beide in einem schwimmkanal zu sehen, der seitliche videoaufnahmen von unter wasser möglich macht, und habe diese videoaufnahmen auch in sehr langsamen zeitlupen ausgewertet.
ich habe zb ausgewertet, wann konkret nachdem die hand in das wasser eintaucht, der eigentliche armzug unter wasser beginnt. beim "frequenzschwimmer" geht der arm wie gesagt sofort nach unten und hinten. der "gleiter" beginnt seinen armzug, sprich die erste erkennbare nach hinten gerichtete handbewegung, 0,13 sekunden nach dem handeintauchen. sprich der unterschied zwischen "gleiter" und "frequenzschwimmer" liegt im zehntelsekundenbereich!
es ist also letztendlich nur eine frage, wie lang die gleitphasen sind. eine gewisse gleitphase, sprich streckung unter wasser ist sowohl für die wasserlage, als auch für einen hocheffektiven armzug unter wasser aus meiner sicht aber unerlässlich.
der "gleiter" gehört übrigens zu deutschlands spitzentriatheten im wasser, der "frequenzschwimmer" ist deutscher durchschnitt.
Man sollte aber schon mal festhalten, dass prinzipiell eine höhere Frequenz auch höhere Geschwindigkeit bedeutet. Vorausgesetzt, die Zuglänge bleibt erhalten.
Und das ist auch schon der Knackpunkt: Hohe Zuglänge + hohe Frequenz = schnell. Beides kann man getrennt trainieren, aber nur zusammen wirds was. Und hier kommen eben die persöhnlichen Präferenzen und Physiognomie ins Spiel.
Alleine einfach nur wenig Züge zu machen ist nicht sinnvoll, denn theoretisch schafft man eine Bahn auch ganz ohne Zug. Einfach nur wild zu schauffeln ist auch nicht sinnvoll, wenn dabei kein Zug ensteht.
Mal eine Frage an die Profis ... wenn ich meine Zugfrequenz erhöhen möchte ... bedingt dies natürlich erst einmal eine höhere körperliche Belastung (für Kreislauf und Muskulär) bis der Körper adaptiert. Wie verhalte ich mich dann aber beim "lockeren Kraulen" ... hier wird doch die Frequenz wieder geringer ... und man fällt in´s alte Muster zurück ...