Neo passte mir keiner. Bzw.... ich hatte einen gekauft, der nicht passte. Da ich dort noch viel mehr kgs auf den Rippen hatte, kann ich meine Bilder davon nicht ertragen, also... schnell ab ins Wasser. Strategisch günstg hatte ich mich in der Mitte der ersten Reihe platziert.
Beim Startsignal erfuhr ich, was man mit Massenschlägerei beim Start meinte...
Einmal drinne war das Wasser sch.... kalt. Im Rothsee gibt es unter der Wasseroberfläche kalte Strömungen, die Dich überraschen können. Mit einfacher Silikonbadekappen wird die Stirn schlagartig eiskalt. Orientierung im Wasser? Fehlanzeige! Aus den 750m wurden gefühlte 1,4 km. Coach merkte nur an ich solle mir 1200m im Trainingstagebuch aufschreiben...
Zumindest kam ich nicht als letzter aus dem Wasser.
Kopfschmerzen, eiskalt, frierend aus dem Wasser, aufs Rad und... auf einmal war alles gut. Ich und Tante Käthe (mein Rad)! Ab da habe ich nur überholt, bis... ja bis von hinten jemand schrie: "PLATZ! Führender!"
Hä?
Zieht also Motorrad, Polizeiwagen und der Führende im Schneckentempo an mir vorbei - ich mit Kopfschmerzen noch vom kalten Wasser beim Schwimmen.
Überrundet? Geht gar nicht...
Also in die Pedale und den Führenden zurücküberrundet und zwar nicht im Schneckentempo. Es tut mir leid: beschwert Euch über meine Arroganz (das war es aber nicht), aber er guckte mich so seltsam an dabei, konnte es wohl nicht fassen und als er meine Pfunde sah, merkte ich wie seine Gesichtszüge entgleisen, ob aus Hohn, Spott oder Verwunderung weis er selbst wohl nicht mehr...
Ich musste was sagen, denn irgendwie fühlte ich mich von ihm in Mark und Bein getroffen, als ob ich kein Recht habe dabei zu sein...
"Gas ist rechts!" sagte ich und liess ihn in vollem Antritt stehen.
Dann Wechsel und das Laufen kam. Schmerz. Viel Schmerz. Mein Haß - noch mehr Schmerz. Ich will aufhören.
Und ich komme um die Ecke und fast der gesamte Verein steht da und feuert mich an. F*** - aufhören geht gar nicht und ich beherrsche mich und ziehe an. Viele überholen mich, aber ich komme an. Nicht als Letzter.
Da habe ich mir geschworen - nie wieder mit dem Gewicht. Gleichzeitig dankbar für meinen Coach, der es möglich machte, dass ich es überhaupt so gut schaffte.
Mein erster war 2007 `ne SD in meiner Heimatstadt. Recht unspektakulär, aber Blut geleckt.
Die erste MD 2008 war schon etwas erwähnenswerter, als Letzter aus dem Wasser, vor Scham kaum aus dem Neo gekommen und dann fast 45 km vor dem Besenwagen.
Auf der 2. Radrunde konnte ich dann anfangen etwas einzusammeln und beim Laufen erst recht
Nach dem Erlebnis habe ich mir allerdings geschworen NIE wieder als letzter aus dem Wasser zu steigen (höchstens im Training), was mir bis jetzt auch gelungen ist. Grottig ist mein Schwimmen aber immer noch.
Meine Triathlonpremiere damals war fast schon beendet bevor sie begonnen hatte da ein Kampfrichter die Bremsen an meinem ersteigerten Billigrad bemängelte - erst nach einer kurzen Diskussion und Justieren der Bremsen konnte ich starten.
Der Triathlon selber war etwas chaotisch
(wie soll es auch sonst bei mir sein )
nach 20m der 400m Schwimmen die ich versuchte zu Kraulen war ich fast ertrunken bzw. erstickt - also den Rest Brust geschwommen...
Auf dem Weg zur Wechselzone hatte ich immer noch Atemprobleme...
Der Wechsel auf's Rad verlief ganz gut - nur bin ich nicht richtig in die Klickpedale gekommen und als ich geschaut habe woran das liegt war ich auch schon neben der Straße
Die Krönung war aber das Laufen - ich suche heute noch den Typ der mir die Sandsäcke ans Bein gebunden hat - fast 35 min für 5 Km sagen recht viel...
Haste das Ding nu noch oder isses schon in der Schrotttonne?
Würds ggf. mal probieren, weil ich bisher immer alles rausgekriegt hab...
..:
leider schon entsorgt diese wunderbaren Stahlrohre ansonst haben nirgendwo gerostet
nur das Lager war mit dem Rahmen verbacken und ich hab wirklich vieel probiert
Nach der Abi-Radtour von der Eifel an den Gardasee dachte ich, dass man die Radform mit dem Reiserad nutzen kann. Ging dann auch ganz gut, auch wenn ich als Beckenschwimmer "realized that triathlon is a full contact sport" - die erste Boje war 50 m nach dem Start und zwischen sie und das Ufer passten nur zwei Leute...
Echtes Eifelwetter, Regen und Gewitter, da sog sich das Baumwoll-Polo gut voll.
War aber wohl nicht abschreckend genug...
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
Interessantes Thema, da gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Ich bin ja noch nicht lange dabei, mein erster Triathlon war die Volksdistanz beim Indeland Triathlon 2011. Der Wetterbericht war grauselig und es herrschte in Böen Windstärke 5 (männliche Segler würden sagen: Windstärke 7).
Dementsprechend war auch etwas Wellengang auf dem Blausteinsee (15 cm, männliche Segler würden sagen: 1 m) , Wassertemperatur 18°C. Ich hatte meinen Neo zwar dabei, habe ihn aber nicht angezogen, weil mir das Wasser beim Fußreintauchen nicht wirklich kalt erschien und, naja, die 500m... Fataler beim Schwimmen war der Wellengang, bei jedem dritten Einatmen ist Wasser in den Mund geschwappt und so bin ich im hinterenTeil des Feldes hustend, schön mit Kopf über Wasser und mich auf das Radfahren freuend geschwommen.
In der WZ1 habe ich mir meine dünne Laufjacke angezogen, da es ja kühler war. Nur dummerweise hat der Wind diese recht stark aufgebläht. Trotzdem konnte ich viele überholen und konnte -- im Michelin-Männchen-Look -- die 4.-beste Frauenzeit fahren. Laufen war dann auch ok. Hat jedenfalls einen Riesenspaß gemacht. Dass ich, trotz grottenschlechter Schwimmzeit, 3. meiner Altersklasse geworden bin, habe ich dann erst überrascht am Abend im Internet gelesen...