In irgendeiner Triathlon Zeitschrift war letztens ein Artikel darüber, dass das für Triathleten typische Streben nach einer möglichst geringen Zugfrequenz (als Indikator für eine gute Technik) gar nicht so sinnvoll ist, sondern dass viele Leute, gerade solche, die spät angefangen haben, eher von einer Erhöhung der Frequenz profitieren könnten. Ich glaube, der Artikel stand in der Sommer Ausgabe der "triathlon", die man beim HH Triathlon umsonst bekam. Hat jemand den Artikel gelesen und wenn ja, was haltet ihr davon?
Gruß, J.
zunächst ist eine niedriger Zugfrequenz ein Zeichen dafür, dass der Armzug wirglich über die ganze mögliche Länge ausgeführt wird. Gerade die Druckphase nach hinten raus, die viel bringt, wird ja gerne vernachlässigt.
Jetzt muss ich leider etwas ausholen:
Dann ist es ein Optimierungsproblem. Der Arm "sitzt" ja nicht fest im Wasser, sondern er wird durch das Wasser hindurch gezogen. Durch die Strömung des Wassers um die Hand und den Arm herum entsteht ein Druckunterschied, der den eigentliche Vortrieb erzeugt. Der Druckunterschied und damit der Vortrieb wird natürlich umso großer, je schneller durch das Wasser hindurch gezogen wird. Leider nehmen die Verlsute dabei noch schneller zu als der Vortrieb. Mit einem schnelleren Armzug erhöhe ich zwar den Vortrieb, aber ich erkaufe das mit höheren Verlusten. Der Vergleich hinkt ein wenig aber das ist so wie wenn man mit durchdrehenden Rädern anfährt: Wenn ich dann ordentlich Gas gebe, erhöht sich der Vortrieb zwar ein wenig, aber die Reifen qualmen wegen der viel schneller steigenden Verluste bald ab.
Nun ist es natürlich keine Lösung diese Verluste auf Null zu bringen, indem man die Arme gar nicht mehr bewegt;-) D.h. ich muss die Arme möglichst so schnell durchziehen, wie ich das auf der jeweiligen Strecke gerade noch durchhalte, um möglichst schnell durchzukommen. Im Grunde genommen kennt man das ja: Bei einem 50m Sprint macht man (im Wortsinn;-) ohne Rücksicht auf Verluste mal richtig Frequenz. Über länger Strecken dann nicht mehr.
Diese für die jeweilig Schwimmstrecke optimale Zugfrequenz bringt in einem Triathlon - in einem reinen Schwimmwettkampf ist das was anderes - relativ wenig: Bei mir beträgt der Zeitunterschied in Roth zwischen all out als Staffelschwimmer und schön im Dreierzug hinter guten Füßen herbaden, weil der Tag noch lang wird, etwa zwei Minuten.
Blablabla... Lange Rede kurzer Sinn: Wenn man nach dem Schwimmen noch weiter sporteln will, würde ich zur effizienten langsamen Zugfrequenz raten. Wenn man möglichst schnell unterwegs sein will, weil nur geschwommen wird, muss man die Zugfrequenz finden, die über die Strecke gerade noch geht.
Die Aussagen von Jhonnyjumper sind alle richtig, aber die betreffen das Training.
In irgendeiner Triathlon Zeitschrift war letztens ein Artikel darüber, dass das für Triathleten typische Streben nach einer möglichst geringen Zugfrequenz (als Indikator für eine gute Technik) gar nicht so sinnvoll ist, sondern dass viele Leute, gerade solche, die spät angefangen haben, eher von einer Erhöhung der Frequenz profitieren könnten. Ich glaube, der Artikel stand in der Sommer Ausgabe der "triathlon", die man beim HH Triathlon umsonst bekam. Hat jemand den Artikel gelesen und wenn ja, was haltet ihr davon?
Gruß, J.
Es ging darum, dass viele Triathleten die Reduzierung der Zugzahl exzessiv betreiben ohne Sinn und Zweck für die wirkliche Schwimmeffizienz- ich kenne das aber bei den von mir trainierten Triathleten weniger.
Da schafft es keiner auf einer 50er Bahn weniger als 40 Züge zu machen.
Paul Biedermann benötigt auf einer Bahn 35 Züge, bei der WM habe ich bei den Langstrecklern 32 Züge pro Bahn gezählt!
Da ist Effizienz wichtig, auch gerade im Verhältnis Schwimmgeschwindigkeit zu Energieeinsatz.
Grundsätzlich geht es mir auch um den Vergleich zwischen den einzelnen Bahnen in einer Serie:
wenn ich normalerweise 36Züge pro 50m benötige, sind 1-2 Züge mehr da schon ein deutliches Zeichen dafür, dass meine Züge kürzer/ineffektiver werden- immer bei gleicher Schwimmgeschwindigkeit!
Grundsätzlich gehen aber wenige Züge nur mit einer guten Wasserlage und einem effektiven Zug.
Loretta
chris fall hat es schön verdeutlicht mit dem Energiemanagement.
Man kann auch bei den Sprintern in der Unterwasserphase beobachten, dass sie viel "Luft" mit in die Zugphase nehmen, bei den Langstrecklern sieht man das kaum.
Bei den Videos auf youtube kann man das selber schön vergleichen.
Lange Züge heißt auch mehr Gleiten, was gerade im Hinblick auf die Balance zwischen Geschwindigkeit und Energieaufwand wichtig ist.
Also so als Einzelleistung betrachtet, denk ich, 1:30 auf 100 ist jetzt nicht so gut. Klar, 57 auf 3,8 sind hammer. Aber das 100m Tempo schwimmt man ja nciht wirklich 3,8km durch =D
Für Brustschwimmen ists natürlich schon echt schnell.
eh ich bin sehr stolz auf meine "nicht so guten" 1:30
@Mone77: möglicherweise wirst du im Kraul nicht schneller weil du es eingentlich nicht magst, da du ja gut Brust schwimmen kannst.
Der Vergleich hinkt etwas, aber ich wollte eigentlich auch nicht schwimmen. Mit 7 Millionen Baustellen war mein Kraul auch nicht besonders prickelnd.
So über die Jahre mit immer besser werdender Technik hat mir auch das Kraulschwimmen mehr und mehr Spass gemacht.
Mitlerweile geniese ich es den Kopf unter Wasser zu haben und zu schwimmen.
Unser Training ist ähnlich aufgebaut wie das von Crhis.fall in Post 12 beschrieben.
Meine Zeiten werden kontinuierlich besser und die Freude am Schwimmen nimmt zu. Das ist mir eigentlich wichtiger als die Zeiten.
Ohja, früher hab ich schwimmen gehasst =D Mittlerweile geh ich richtig gerne. Es ist von der KOnzentration jetzt auch weniger anstrengend als früher. Außer natürlich bei Technikübungen. Und es fühlt sich so viel besser an wenn die Kacheln etwas schneller vorbeiziehen =)
Ich bin ja auch stolz auf meine 1:30! Aber ich seh das nur in Relation zu anderen, daher denke ich, es ist nicht soo schnell. Für mich allerdings ist es Turbo.
@Mone77: möglicherweise wirst du im Kraul nicht schneller weil du es eingentlich nicht magst, da du ja gut Brust schwimmen kannst.
Sie hat es doch beschrieben, sie war früher Brustschwimmerin, das andere NL.
Ich habe auch Schwimmen im Schwimmverein als Kind gelernt, Brust. Das kann ich bis heute auch ziemlich gut, weil die dafür notwendige WL stimmt. Kraul ist ein komplett anderer Bewegungsablauf und erfordert auch eine etwas andere WL.
Sie hat es doch beschrieben, sie war früher Brustschwimmerin, das andere NL.
Ich habe auch Schwimmen im Schwimmverein als Kind gelernt, Brust. Das kann ich bis heute auch ziemlich gut, weil die dafür notwendige WL stimmt. Kraul ist ein komplett anderer Bewegungsablauf und erfordert auch eine etwas andere WL.
ich hatte das schon gelesen. Es ist ja meist so, dass man das was man gut kann auch gerne macht und das was man nicht so gut kann halt eben nicht so gerne. Daraus resultiert, man kann das was man eh schon gut kann immer besser und das was man nicht so gut kann wird im Verhältniss dazu immer schlechter. Darauf wollte ich mit meinem Post hinweisen.
Das sie schon (gut) schwimmen kann hatte ich gelesen.
Aber es ist ja auch nicht so, dass die Nebenlagen im Schwimmverein überhaupt nicht gelehrt werden. Auch da wird nach der Technik geschaut. Damit will ich sagen: "hauptamtliche SchwimmerInnen mit Hauptlage "alles ausser Kraul" können, oder sollten es können, einigermaßen gut Kraul schwimmen. Auf jeden Fall aber besser als der gemeine Feld Wald und Wiesentriathlet zu denen ich mich zähle.
Viele Grüße
Wolfgang
Geändert von Wolfgang L. (29.09.2011 um 15:53 Uhr).
Grund: :-)