DAS, mein Lieber, sehe ich gänzlich anders.
Unsere historische Pflicht besteht darin die Erinnerung an die Greueltaten aufrecht zu erhalten, damit sich sowas möglichst nicht wiederholt.
Du meinst also die Erinnerung an die Kreuzzüge ist relevanter als die Erinnerung der Taten Stalins, Hitlers, Maos, Pol-Pots...wobei übrigens keiner jener Männer sich einer Religionszugehörigkeit gerühmt bzw. dadurch hervorgetan hat, seine Taten im Namen irgendeiner Religion zu rechtfertigen. Liest man Deine Ausführungen gewinnt man den Eindruck, "gute Menschen" gibt es nur als/unter Nichtgläubigen.
Du siehst leider immer nur die eine negative Seite an der Kirche und ihren irdischen Vertretern. Sieh auch mal zur anderen Seite, weite den Blick...
Kinder glauben ans Christkind, an den Nikolaus und fertig!
Werdet endlich wie die Kinder, glaubt oder glaubt nicht!
Und streitet nicht um des Kaisers Bart!
Viele Menschen tun sich heute schwer mit dieser Art von Glaubensgehorsam, bei dem man wie ein Kind, also ohne Verstand oder Skepsis, glauben soll. "Glauben" bedeutet für diese Menschen so viel wie "von der Wahrheit überzeugt sein", also dass der Glaubensgegenstand wahr ist und den Tatsachen entspricht.
Glaube ist Überzeugung und damit auch eine Sache des Verstandes. Man tut sich beispielsweise schwer, an eine Aussage der Bibel zu glauben ("von deren Wahrheit überzeugt sein"), wenn längst klar ist, dass es sich dabei um eine Legende handelt, jedoch nicht um eine wahre historische Begebenheit.
Wir müssen uns heute der Tatsache stellen, dass fast alle Worte und Taten Jesu verschüttet wurden unter einem Berg an Legenden, frei erfundenen Wundern und falschen Zuschreibungen. Der wahre Jesus ist dabei sehr weitgehend verloren gegangen. Wir wissen heute fast nichts über seine Geburt, sein Leben und Wirken, und seinen Tod. Von etlichen Religionswissenschaftlern wird sogar seine historische Existenz bestritten. Das ist zwar eine Minderheit, aber sie macht anschaulich, wie wenig gesichertes Wissen wir über Jesus haben.
Entsprechend vorsichtig muss man sein, wenn auf der Basis dieses sehr unsicheren Wissens eine Ethik oder gar Religion aufbauen will. Vor allem dort, wo man anderen Menschen aufgrund dieser Überzeugungen vorschreibt, wie sie zu sein haben, oder allgemeiner: was Gut und Böse ist. Auf Jesus kann man sich dabei aus den genannten Gründen nur sehr selten beziehen.
Ich frage mich, warum es Menschen so schwer fällt, zuzugeben, dass wir nicht wissen, ob es einen Gott gibt und was dieser von uns will. Denn so ist es doch: Was Gott von uns will weiß weder der Papst noch sonstwer. Es ist uns schlicht nicht gegeben, über diese Mauer zu blicken. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wer vorgibt zu wissen, was Gott von uns will, brüstet sich mit Kenntnissen, die er in Wahrheit nicht hat. Was Gott von uns will wissen wir nicht. Niemand von uns.
Jesus sprach in aramäischer Sprache. Soweit ich weiß bedeutet das aramäische Wort für "Glauben" in einer zweiten Bedeutung auch so viel wie "Hoffen". Vielleicht sollten wir einfach darauf hoffen, dass es einen Gott gibt, ohne gleich zu behaupten, wir wüssten dies mit Gewissheit?
Du meinst also die Erinnerung an die Kreuzzüge ist relevanter als die Erinnerung der Taten Stalins, Hitlers, Maos, Pol-Pots...wobei übrigens keiner jener Männer sich einer Religionszugehörigkeit gerühmt bzw. dadurch hervorgetan hat, seine Taten im Namen irgendeiner Religion zu rechtfertigen. Liest man Deine Ausführungen gewinnt man den Eindruck, "gute Menschen" gibt es nur als/unter Nichtgläubigen.
Sorry, aber ich kann beim besten Willen keinen Unterschied zwischen religiös oder politisch motivierten Völkermord machen
Beides sind Ideologien.
Folglich bin ich der Meinung, dass auch in der historischen Bewertung, der Aufarbeitung und in der Aufrechterhaltung der Erinnerung keine Unterschiede gemacht werden sollten.
Nicht ohne Grund haben sich diese Verbrecher religiöse Stilmittel zu nutze gemacht, um das Volk zu verführen.
Hitler und seine verkackte Meschpoke waren wahre Meister des Kults (Reichparteitag in Nürnberg, etc.pp.)
Zitat:
Zitat von Pascal
Du siehst leider immer nur die eine negative Seite an der Kirche und ihren irdischen Vertretern. Sieh auch mal zur anderen Seite, weite den Blick...
Ich sehe es als eine Art persönliche Bilanz in der die negativen Dinge emminent überwiegen. Von der Kirche will ich in dieser Beziehung erst gar nicht anfangen
Glaube ist aber auch wichtig, er gibt Menschen halt und kann bekanntlich auch Berge versetzen.
Aber eben alles in Maßen...
Wir müssen uns heute der Tatsache stellen, dass fast alle Worte und Taten Jesu verschüttet wurden unter einem Berg an Legenden, frei erfundenen Wundern und falschen Zuschreibungen. Der wahre Jesus ist dabei sehr weitgehend verloren gegangen. Wir wissen heute fast nichts über seine Geburt, sein Leben und Wirken, und seinen Tod. Von etlichen Religionswissenschaftlern wird sogar seine historische Existenz bestritten. Das ist zwar eine Minderheit, aber sie macht anschaulich, wie wenig gesichertes Wissen wir über Jesus haben.
Ich stelle ihn mir als eine Art Sozial-Revoluzzer vor, der für seine Überzeugung gestorben ist.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich frage mich, warum es Menschen so schwer fällt, zuzugeben, dass wir nicht wissen, ob es einen Gott gibt und was dieser von uns will.
Es ist die Angst vor der Ungewissheit - vor dem, was nach dem Tod kommt und dem damit verbundenen Wunsch nach ewigen Leben
Es ist die letzte Bastion, in die sich die Kirchen geflüchtet haben, flüchten konnten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Denn so ist es doch: Was Gott von uns will weiß weder der Papst noch sonstwer. Es ist uns schlicht nicht gegeben, über diese Mauer zu blicken. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wer vorgibt zu wissen, was Gott von uns will, brüstet sich mit Kenntnissen, die er in Wahrheit nicht hat. Was Gott von uns will wissen wir nicht. Niemand von uns.
Obacht! Das ist Blasphemie! Der Pabst muss es doch wissen. Denn schliesslich ist der der Vertreter Gottes auf Erden